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Hexanchus sp.
Bild-Informationen
Allgemeine Informationen:
Der vorgestellte Zahn ist ~ 7 mm lang und entstammt einem Echinodermen-Konglomerat Geschiebeblock mit vielen anderen Haizähnen. Dieses Geschiebe wurde als Lokalgeschiebe in Dänemark gefunden. Bei dem gezeigten Haizahn handelt es vermutlich um einen unteren lateralen Zahn der Gattung Hexanchus.
Reinicke und Engelhard (1997) ziehen in ihrer Publikation "Die Hai- und Rochenfauna des Echinodermen-Konglomerates" verschiedene Arten, wie H. agassizi (CAPETTA, 1976; WARD, 1979), H. collinsonae (WARD, 1979), H. hookeri (WARD, 1979) und Notidanus (Hexanchus) microdon (WARD, 1979), für das Echinodermen-Konglomerat in Betracht. Die Autoren vermuten hinter Notidanus (Hexanchus) microdon (WARD, 1979) einen Komplex verschiedener Arten und bei dem hier aufgeführten Zahn wird eine Zugehörigkeit zu diesem Komplex angenommen.
Gestein:
Das Echinodermen-Konglomerat zeichnet sich durch eine markanten Anteil an Glaukonit und Quarzkörnern aus und beeinhaltet vorwiegend aufgearbeitete Echinodermenreste, Gastropoden, Brachiopoden, Knochenfragmente, Haizähne und Hautzähne. Weiterhin sind gerundete Phosphatknollen enthalten. Das Gestein entspricht dem Lellinge Grünsand (BUCHARD-LARSEN & HEILMANN CLAUSEN, 1988), welcher im Seelandium, Paläozän abgelagert wurde. Die Fauna stellt eine Mischung aus erodierten Schichten des Danium (und eventuellen Anteilen der Oberkreide) und nativen Faunenelementen des Ablagerungsraumes dar. Dies erklärt auch den bisweilen hohen Abrollungszustand und das gleichzeitige Vorhandensein exzellent erhaltener Fossilien. Die Zähne (als besonders feste Bestandteile) haben der mechanischen Belastung sicherlich bestmöglich getrotzt und eventuell ist somit die erhöhte Präsenz von Zähnen in diesem Gesteinstyp zu erklären. Das Ausgangsgestein des Echinodermen-Konglomerats kommt am Ostseegrund zwischen Seeland, Bornholm und Schonen vor. Geschiebe dieses Gesteins werden vorwiegend in Dänemark und Norddeutschland gefunden, was sicherlich in der geringen eiszeitlichen Transportfähigkeit des Gesteins begründet liegt.
Biologie:
Kammzähnerhaie (Hexanchidae) tragen ihren Namen aufgrund eines sechsten Kiemenschlitzes. Die Familie der Hexanchidae umfasst mehrere Gattungen, unter anderem Hexanchus, welche derzeitig durch 3 Arten, nämlich den Stumpfnasen-Sechskiemerhai (Hexanchus griseus), Großaugen-Sechskiemerhai (Hexanchus nakamurai) und Atlantischen Sechskiemerhai (Hexanchus vitulus) repräsentiert wird. Die Körperlänge adulter Tiere reicht von 5 bis 8 Meter bei H. griseus bis maximal 2 Meter bei den anderen beiden Arten. Das Tiefenspektrum der kleineren Arten reicht von 90 bis 600 Meter, wobei der H. griseus bis in 2500 Meter Tiefe nahgewiesen wurde. Ein Vergleich mit den rezenten Arten legt nahe, dass es sich bei dem Fund um einen kleineres Individuum (unter 2 Meter) gehandelt haben könnte. Auch bei der Ernährung ist ein ähnliches Beutespektrum wie bei H. nakamurai oder H. vitulus denkbar, welches vorwiegend Knochenfische umfasst.
Literatur:
Reinicke und Engelhard (1997) Die Hai- und Rochenfauna des Echinodermen-Konglomerates, Erratica, Monographien zur Geschiebekunde, Band 2, ISSN 1430-3469.
Buchardt-Larsen Heilmann-Clausen (1988) The Danish Subbasin, Southern Jutland. in VINKEN R. et al (editor) The Northwest European Tertiary Basin. Results of IGCP Project no. 124, Geologisches Jahrbuch, Band 100: 83-90, Hannover.
Sammlung:
Stefan Lips
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