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Palaeochiropteryx tupaiodon Revilliod, 1917
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Palaeochiropteryx tupaiodon Revilliod, 1917

Bild-Informationen

Beschreibung

Palaeochiropteryx tupaiodon Revilliod, 1917
Mittl. Eozän
Lutetium
Grube Messel bei Darmstadt
Altfund ca. 1970      Slg. Bastelberger

Lit.:

Richter, G. & Storch, G. (1980): Beiträge zur Ernährungsbiologie eozäner Fledermäuse aus der "Grube Messel". Natur und Museum, 110 (12), p. 353-367

 

 

 
Datum
Dienstag, 16. Oktober 2012
Zugriffe
4307
Autor
Thomas Bastelberger

Kommentare zu diesem Bild

Autor Kommentar
Thomas Magiera Kommentar hinzugefügt am Dienstag, 16. Oktober 2012
Ein Wahnsinnsfossil!

Ich dachte immer die Transfermethode wäre erst etwas später entwickelt worden. Seit wann habt ihr damit gearbeitet? Kannst du uns ein paar Erläuterungen geben, wie sich das entwickelt hat.

Thomas
Thomas Bastelberger Kommentar hinzugefügt am Freitag, 19. Oktober 2012
Na ja, so viel ist da eigentlich nicht zu erzählen.
Ich war das erste Mal 1967 als 15-jähriger Schüler in der Grube. Damals hat sich kaum jemand für die Versteinerungen interessiert. Zusammen mit zwei Klassenkameraden haben wir an den Wochenenden des öfteren in der Grube Messel nach Versteinerungen gesucht. In den ersten paar Jahren haben wir höchstens mit dem Werksschutz der Ytong AG Bekanntschaft gemacht - die waren damals noch sehr freundlich (das hat sich später geändert, als die Sammler scharenweise gekommen sind). Sammler haben wir in den ersten paar Jahren nur vereinzelt getroffen. Und wenn, dann fast nur Mineraliensammler, die Messelit gesucht haben [Ca2(Fe2+,Mn)(PO4)2·2H2O]. Die haben zwar haufenweise Ölschiefer mit Kristallen mitgenommen - das war aber kein Messelit, sondern nur verzwillingter Gips. Messelit habe ich nur in der benachbarten Grube Prinz von Hessen gefunden.
Zu der Zeit wurde der Ölschiefer noch mit dem Bagger abgebaut und zum Heizen verwendet - die Fundmöglichkeiten waren also ideal. Das Frustrierende war nur, das die Funde innerhalb kürzester Zeit zerbröckelt sind. Im Hessischen Landes-Museum wurden die Stücke in Glycerin oder Glycol aufbewahrt. Das konnten wir natürlich nicht machen - wir haben anfangs versucht die Funde langsam zu trocknen. Das hat nur mit kleinen Stücken funktioniert; größere sind zerbröckelt. Einer meiner Freunde ist auf die Idee gekommen, die Platten komplett in Gießharz einzugießen. Das Fossil konnte man dann (undeutlich)unter einer 1 cm dicken Gießharzschicht betrachten. Das war natürlich auch nicht sehr befriedigend. Das haben wir bis etwa Mitte 1968 so gemacht, bis sich mein Freund mal mit der Härtermenge verschätzt hat. Das Gießharz ist beim Auspolymerisieren zu heiß geworden, es sind Risse entstanden und das Gießharz hat sich vom Ölschiefer abgelöst. Dabei hat er festgestellt, dass die Knochen auf dem Gießharz haften geblieben sind und das Fossil gar nicht so schlecht aussah. Die alten "Briefbeschwerer" haben wir dann einfach zersägt.
Wir haben dem damaligen Kurator des HLMD Dr. Heil ein "Transferpräparat" einer Fledermaus mit Hautschatten gezeigt - er meinte damals, diese Methode wäre völlig ungeeignet, weil man die Knochen nicht von beiden Seiten betrachten könne. Deshalb würde das HLMD die Fossilien erst das Wasser durch Glycerin austauschen, dann in Paraffin eingießen und den Ölschiefer von der Rückseite entfernen. Das HLMD hat also die Transfermethode schon seit Jahren verwendet - allerdings nicht mit Gießharz als Einbettungsmaterial sondern mit Paraffin (entsprechend sahen die Stücke aus - mit Paraffin können die Knochen nicht gehärtet werden).
Die Transfer-Methode wurde bereits Jahre (Jahrzehnte?) davor in der Zeitschrift "Der Präparator" beschrieben (den Namen des eigentlichen "Erfinders" hab ich leider vergessen).
Und zum Schluss hat uns Dr. Heil noch erklärt, dass aus Messel sowie so bereits alle Fossilien bekannt seien - die Fundstelle sei seit über 100 Jahren bekannt und das HLMD würde schließlich dort seit Jahren intensiv graben (wir dort nie jemand vom HLMD getroffen). Neue Funde seien deshalb nicht zu erwarten. Nach dem Gespräch sind wir etwas verblüfft und frustriert abgezogen - wir hatten eigentlich erwartet, dass er von den Messel-Präparaten und der Methode begeistert sein würde.

Na ja, so kann man sich täuschen - er hat später das Bundesverdienstkreuz wegen seiner Bemühungen zur Rettung der Grube Messel bekommen.

Thomas
Thomas Magiera Kommentar hinzugefügt am Freitag, 19. Oktober 2012
'So viel ist da gar nicht zu erzählen', das ist aber etwas untertrieben :smile:
Vielen Dank für den interessanten Einblick in die Frühzeit der Transfer-Methode in Messel. Ist immer spannend so was aus erster Hand berichtet zu bekommen. Wenn du noch ein paar Bilder von damals hättest und das ganze etwas aufbereitest, dann wäre das ein toller Bericht für die Homepage.
Thomas
Thomas Bastelberger Kommentar hinzugefügt am Freitag, 19. Oktober 2012
Sorry, damit habe ich Schwierigkeiten. Alte Messel-Bilder könnten zwar noch einige existieren, aber derzeit lebe ich in Shanghai und die Fotos und den größten Teil der Sammlung habe ich in Darmstadt eingemottet. Hab nur noch schnell vor dem Umzug nach Shanghai ein paar Fossilien mit der Digitalkamera aufgenommen. Bin nicht mehr dazugekommen die alten Dias und Abzüge zu digitalisieren.
Thomas
Thomas Magiera Kommentar hinzugefügt am Freitag, 19. Oktober 2012
Kein Problem, war nur ein spontaner Gedanke, der sich bei den tollen Fossilien und der dazugehörigen Geschichte einfach aufgedrängt hat. Schön das du uns die Geschichte jetzt von anderen Ende der Welt erzählst hast.
Thomas
Karsten Genzel Kommentar hinzugefügt am Samstag, 20. Oktober 2012
Auch von mir Danke für die Hintergründe - muss eine tolle Zeit gewesen sein...
Thomas Bastelberger Kommentar hinzugefügt am Mittwoch, 24. Oktober 2012
Stimmt, war eine tolle Zeit. War aber auch gut, daß die Grube dann für die Öffentlichkeit zu gemacht wurde - sonst wäre ich nie mit meiner Promotion fertig geworden!:grin:
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