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Pleurotomariidae (SWAINSON, 1840)
Bild-Informationen
Allgemeine Informationen:
Bei nahezu allen Schnecken in der Rügener Kreide ist die Aragonitschale nicht erhalten, sodass Schneckenfunde lediglich durch den Kreideprägekern überliefert sind und eine Artbestimmung nahezu unmöglich ist. Aus den Formentypen kann jedoch bei guter Erhaltung auf die Familie geschlossen werden.
Bei dem gezeigten Fossil handelt es sich um ein "lucky split", sodass die Präparation entfiel. Leider wurde das Negativ im Feld gelassen.
Biologie/Morphologie:
Die gezeigte Schnecke gehört in die Familie der Schlitzbandschnecken, Pleurotomariidae (SWAINSON, 1840) (Kutscher 1984, Tafel I, Fig. 7-9; Kutscher et al., 2010, Abb.1-B1 ). Das gezeigte Stück ist ebenfalls ~ 40 mm breit, jedoch sind hier 6,5 Windungen erhalten. Der Steinkern ist flachkegelig und die unteren drei Windungen steigen treppenförmig an. Die Selenizone = Schlitzband (Rinne auf der Oberfläche) trennt hierbei die steil ansteigenden von den annährend ebenen Bereichen. Die gesamte Oberfläche ist spiralig gekörnt (siehe Detailfoto).
Schlitzbandschnecken stellen eine der ältesten Schneckenfamilien dar, welche seit dem Kambrium belegt ist. Mit dem Massenaussterben am Ende der Kreide wurde ihr Vorkommen auf die Tiefsee (2000 - 3000 m) beschränkt. Sie ernähren sich räuberisch, überwiegend von Schwämmen, Seelilien und (Okto-)Korallen, aber auch Fisch- und Muschelgewebe wird in Gefangenschaft als Nahrungsquelle genutzt. (Harasewych 2002)
Stratigraphie:
Oberkreide
Oberes Unter-Maastrichtium
Trigonosemus pulchellus Zone
Literatur:
Kutscher M. (1984) Die Scaphopoden und Gastropoden der Rügener Schreibkreide (Oberes Unter-Maastricht). Freiberger Forschungshefte Teil IV, 55-69.
Kutscher M., Kulessa V. (2010) Erstnachweis weiterer Gastropoden-Arten aus der Rügener Schreibkreide. Geschiebekunde aktuell Sonderheft 8, 69-83.
Harasewych M. (2002) Pleurotomarioidean gastropods. Advances in Marine Biology 42, 237–294
Sammlung, Präparation und Fotos: Stefan Lips
Detailfoto:
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