Allgemeine Informationen:

Die gezeigte Muschel Hyotissa semiplana (SOWERBY, 1825), auch "Zackenauster" genannt, liegt doppelklappig mit Steinkern vor. Die obere Schale ist jedoch abnehmbar, sodass ein Einblick in das Innerer der Auster möglich ist. Der Steinkern bildet den Weichkörper inklusive des Muskelabdrucks ab.

Biologie/Morphologie:

Zackenaustern lebten wahrscheinlich auf dem Sediment aufliegend. Die Beobachtung rezenter Austern legt nahe, dass auch die Vertreter im Kreidemeer in kleineren Austernriffen lebten, welche im Zuge der Einbettung (durch Sedimentrutschungen) zerbrachen. An dem vorliegenden Stück lassen sich jedoch keine Anwuchsstellen zu Artgenossen erkennen und dem Autor sind keine Fundstücke bekannt, welche Austernriffe belegen könnten.

Morphologisch sind Zackenaustern gut durch ihre Starke Berippung zu erkennen, welche am Schalenrand zu ineinandergreifenden Zähnen ausläuft. Das vorliegende Exemplar hat eine maximale Höhe (Wirbel bis Schale) sowie Länge (Schalenaußenmaß) von 40 mm. Es sind jedoch Austern bis über 100 mm Höhe belegt. Die Form der Austernschalen ist zudem vom Aufwuchssubstrat abhängig und kann langgezogen bis oval sein.

Stratigraphie:

Oberkreide

Oberes Unter-Maastrichtium

 Literatur:

Reich M., Frenzel P. (2002) Die Fauna und Flora der Rügener Schreibkreide (Maastrichtium, Ostsee) [The Fauna and Flora of the Rügen Chalk (Maastrichtian, Baltic Sea)]. Archiv für Geschiebekunde 3 (2/4): 73-284, 55 Tal., 9 Abb., 2 Tab., Hamburg. ISSN 0936-2967.

Fund & Präparation: Eckhardt Witting

Sammlung & Fotos: Stefan Lips

weitere Ansichten:

(In dieser Ansicht wird der Muskelabdruck auf dem Steinkern deutlich.)

(Schalenoberseite mit Aufwüchsen.)