Umarbeitung eines Eryon cuvieri aus den Solnhofener Plattenkalken

Am Anfang war es dieses Stück: Alt, Positiv und Negativ zusammengeklebt und eingerahmt. Nicht wirklich schön – erstanden bei eBay.

 

01 Eryon

Abb. 1

 

Die rechte Seite sieht recht gut aus. Die linke Seite gleicht durch den fehlenden Schwanzfächer eher einem Wrack. Beim Betrachten reift bereits die Idee für eine Umarbeitung.

 

02 Eryon

Abb. 2

 

Nachdem der Rahmen geöffnet wurde, zeigt sich dieses Bild:

 

03 Eryon

Abb. 3

 

Oftmals findet sich innen ja ein Hinweis auf das Alter, hier jedoch nicht. Lediglich der Hinweis „Vorsicht“ und eine 4, mit Bleistift auf den Stein geschrieben.

04 Eryon

Abb. 4

 

Man sieht, es wurde fleißig gefummelt und aufgedoppelt.

 

06 Eryon

Abb. 5

 

Zuerst wird die Klebenaht zwischen Positiv und Negativ aufgefräst.

 

07 Eryon

Abb. 6

 

Dann kann man die Klebung mit vorsichtiger Gewalt brechen.

 

08 Eryon

Abb. 7

 

Anschließend geht es ins Aceton-Bad.

 

09 Eryon

Abb. 8

 

Nachdem die Steine sauber sind, wird einmal probiert, wie es passen könnte.

 

09 Eryon

Abb. 9

 

Bevor das klappen kann, muss aber die linke Kante vom Positiv begradigt werden um vernünftige Klebungen hinzubekommen.

 

11 Eryon

Abb. 10

 

Dann wird es ernst. Genau anlegen und anzeichnen. Schon jetzt zeigt sich das Potenzial.

 

12 Eryon

Abb. 11

 

Der ehemalige Mittelstein wird angepasst.

 

13 Eryon

Abb. 12

 

Mit dem Überstand des Negativs kann man die untere Ecke füllen.

 

14 Eryon

Abb. 13

 

Es geht an das genaue Anpassen. Dafür wird das Negativ geteilt.

 

15 Eryon

Abb. 14

 

Nachdem die Fuge passt, werden Positiv und Negativ mit Sekundenkleber zusammengeheftet.

 

16 Eryon

Abb. 15

 

Dann folgen die restlichen Steine.

 

17 Eryon

Abb. 16

 

18 Eryon

Abb. 17

 

Die anfangs nur gehefteten Verbindungen werden rückseitig mit „Steingrust“ und Sekundenkleber stabilisiert.

 

19 Eryon

Abb. 18

 

Nachfolgend werden die Fugen von oben mit Akemi verfüllt und verputzt.

 

20 Eryon

Abb. 19

 

21 Eryon

Abb. 20

 

Jetzt ist der Spot an der Reihe. Die linke Antenne wird restauriert.

 

22 Eryon

Abb. 21

 

Die restlichen Konturen werden gesetzt und die Restaurierung der linken Schere fertiggestellt. Zwischen den Stielaugen und den Scheren im Verlauf der drei Zacken wird kein Spot gesetzt, da hier die Behaarung des Panzers erhalten ist, die nicht zerstört werden sollte.

 

23 Eryon

Abb. 22

 

Der Krebs ist nun bereits ziemlich fertiggestellt. Jetzt wird der Stein am linken Rand formatiert.

 

24 Eryon

Abb. 23

 

25 Eryon

Abb. 24

 

Etwas Buntstift hilft die Klebenaht zu verstecken.

 

26 Eryon

Abb. 25

 

Das Endergebnis gefällt erheblich besser als die ursprüngliche Variante. Und man muss schon genauer schauen, um zu erkennen, was da gemacht wurde.

 

27 Eryon

Abb. 26

 

28 Eryon

Abb. 27

 

Eine Arbeit, die etwas aus dem Rahmen fällt, im wahrsten Sinne des Wortes denn der könnte wohl auch eine Überarbeitung vertragen. Und streitbar ist sie sicherlich auch. Zuletzt wird also noch schnell der Rahmen angepasst…

 

29 Eryon

Abb. 28

 

30 Eryon

Abb. 29

 

 

Angaben zum Fossil im Überblick:

Krebs Eryon cuvieri DESMAREST, 1817

Größe: 9,2 cm

Stratigrafie: Tithonium, Weißjura-Gruppe, Altmühltal-Formation, Solnhofen-Subformation

Fundort: Solnhofen

Sammlung: privat

 

Udo Resch für Steinkern.de

 

 


 

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