Kyrill legt Saurierfährten frei... und wie ein Geotop daraus wurde
- Details
- Kategorie: Bergung
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. Juni 2011 12:20
- Geschrieben von Michael Henz, Bernd Neubig und Jürgen Sell (SMTE)
- Zugriffe: 13474
Kyrill legt Saurierfährten frei
- und wie ein Geotop daraus wurde.
Ein Beitrag von Michael Henz, Bernd Neubig und Jürgen Sell, (SMTE)
- Fortsetzung des am 8. Mai 2007 auf Steinkern.de veröffentlichten Berichts "Kyrill legt Saurierfährten frei" -
In Museen sind meist nur kleine Platten mit Abdrücken von Chirotherien-Fährten ausgestellt.
Der durch den Orkan „Kyrill“ verursachte Fund, ermöglichte es im vorliegenden Fall eine größere Fläche an Ort und Stelle frei zu legen. Solche Aufschlüsse sind nur selten in gut zugänglichem Gelände, deshalb bot sich hier eine besonders gute Gelegenheit die Fläche der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Da es sich bei der Entdeckung um ein wichtiges Zeugnis der Erdgeschichte handelt, nahm das Bayrische Landesamt für Umwelt (LfU), den Fundort in die „100 schönsten Geotope von Bayern“ auf.
In Zusammenarbeit mit dem LfU, dem Landratsamt Bad Kissingen, der Marktgemeinde Euerdorf sowie dem Naturpark & Biosphärenreservat Bayrische Rhön, wurde eine 60 Quadratmeter große Fläche freigelegt.
Die Arbeiten wurden von der Firma Krautworst-Natursteine mit Unterstützung der Sammlung Mainfränkische Trias Euerdorf (SMTE) im Mai 2011 in zehntägiger Arbeit ausgeführt.
Als Ausfüllung der Spuren finden sich die Trittsiegel immer auf der Unterseite der Platten. Um die Spuren sichtbar zu machen, wurden deshalb die freigelegten Platten umgedreht und „spiegelverkehrt“ eingebaut.
Am 3. Juni 2011 wurde das Geotop von der Bayrischen Umwelt-Staatssekretärin Melanie Huml in einer kleinen öffentlichen Feier eingeweiht.
Probegrabung, die nach Entfernen der Baumwurzeln 2007 angelegt wurde.
Beginn der Grabungsarbeiten mit großem Bagger.
Vorbereitung der Grabungsfläche durch das Team von Krautworst Natursteine.
Arbeiten mit kleinem Bagger; Aufbrechen der Platten.
Aufheben und Umdrehen der meist großen und schweren Platten.
Hand- und Feinarbeit beim Freilegen von Schichten, die vielfach Wellenrippeln aufwiesen. Auf deren Unterseite befinden sich oft Spuren.
Grabungssohle, auf deren Oberfläche schöne Wellenrippeln zu erkennen sind.
Aufbau der „spiegelverkehrt“ wieder eingelegten Platten.
Einbau der übereinander liegenden Platten.
Platten mit unterschiedlicher Oberfläche, im Vordergrund Wellenrippeln.
Deutlich zu erkennendes Trittsiegel.
Frisch freigelegte Plattenunterseite mit Abdruck.
Einbau der Umrahmung mit Eichenstämmen.
Verlegung der letzten großen Platten - im Vordergrund mit den typischen Trockenrissen.
Auffüllen der Plattenfugen.
Ausfugen der Plattenzwischenräume mit feinem Ton.
Die verlegten Platten wurden gesäubert.
Die Ränder der Grabung werden eingefasst und die Wege geschottert.
Eröffnung am 3. Juni 2011: Dr. Roland Eichhorn, (LfU) zeigt den Gästen die Trittsiegel und erklärt die Besonderheiten des Geotops.
Frau Umwelt-Staatssekretärin Melanie Huml und Bernd Neubig (SMTE) enthüllen die Geotoptafel (Foto LfU).
Geotoptafel.
Weitere Informationen:
Link:
http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/98/index.htm
Video:
http://www.br-online.de/bayern1/mittags-in-mainfranken/frankenmagazin-euerdorf-dinosaurier-ID1307094608712.xml