Bergung eines Mesolimulus walchi mit Fährte

Wie man einen Limulus, der aufgrund einer vorhandenen Fährte an die Wand bekommt, wurde bereits in einem Artikel beschrieben (vergleiche: http://www.steinkern.de/praeparation-und-bergung/solnhofener-plattenkalke/727-grosspuzzle-mit-ansetzarbeiten-wie-ein-limulus-an-die-wand-kommt.html). Die Bergung eines solchen Stückes ist eine ähnliche große Herausforderung.

Wir waren im Steinbruch und hatten das Glück, nachdem wir einen Stock freigeschaufelt hatten, annähernd sofort einen Limulus zu finden. Nun ja eigentlich haben wir nicht den Limulus gefunden, sondern lediglich eine Fährte. Es stellten sich sofort zwei Fragen. Wo - also: auf welcher Schicht - liegt das Fossil und in welche Richtung ist er gelaufen, rein in den noch vorhandenen Stock, oder raus in den bereits abgebauten Bereich?

Nachdem die Lage identifiziert ist, wird der Stein über dieser Schicht entfernt und schon nach kurzer Zeit zeichnet sich das Tier unter der Kalkschicht ab. Es ist ein großes Puzzle, viele Teile und auf der Schicht ist Wasser gelaufen und hat flächig eine Kalklösung verursacht. Das Tier war kaum zu erkennen.

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Der Pfeilschwanzkrebs dürfte eine Größe von etwa 12cm haben und er ist ziemlich zerklüftet. Ihn vollständig aus dem Boden und dann heim zu bringen wird eine spannende Sache.

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Nachdem die erste Platte hochgenommen ist, kommt die Überraschung. Es finden sich zwei Fährten auf der Platte. Eine an deren Ende der Limulus liegt und eine die unterhalb beginnt und aus der Platte herausläuft. Es besteht sofort die Vermutung, dass das Tier im Kreis gelaufen ist.

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So heißt es denn wieder schaufeln, schaufeln, schaufeln. Das Material wird ausgeräumt bis auf die Schicht über der Fährte. Zwischenzeitlich wird der teilweise freiliegende Pfeilschwanz mit einem alten Pullover geschützt. Die ersten Platten sind freigelegt und werden vorsichtig abgehoben um festzustellen "wohin der Hase läuft".

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Es verhält sich wie vermutet, er ist im Kreis gelaufen. So muss noch einiges geschaufelt und dann vorsichtig gespalten werden.

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Nachdem  die gesamte Fährte freigelegt ist,  kann das Format der Platte festgelegt werden. Die Platte soll nach Möglichkeit natürlichen Klüften folgen, denn das spart Zeit und produziert weniger Bruch.

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Nachdem das Positiv geborgen ist, alles fein nummeriert und fotografiert ist, geht es an die Bodenplatte. Leider zerlegt sich diese zunehmend, so dass sich lediglich ein relativ kleiner aber dennoch attraktiver Stein gewinnen lässt.

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Im heimischen Garten dann die Erfolgskontrolle. So wie es aussieht eine gute Bergung ohne vergessene Steine. Man kann zufrieden sein. Mit Geduld und Übersicht bekommt man solche Großlösungen gut in den Griff.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Fossil: Mesolimulus walchi

Größe 12,4cm

Plattenformat ca. 1,70m auf  2m

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Udo Resch