Kurioses und Humor

Psittacosaurus - Ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk

Einleitung:
Ich habe mir Weihnachten 2010 einen originalen Psittacosaurus meileyingensis (Sereno, 1988) zugelegt. Um besser in die Materie zu kommen, berichte ich erst einmal etwas Allgemeines über die Dinosaurier. Danach werde ich über die Kreidezeit, in der dieser Dinosaurier lebte, schreiben. Es folgt etwas über die Psittacosaurier und zum Schluss kommt eine genaue Beschreibung meines Sauriers.

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Abb. 1: Psittacosaurus im Saurierpark Münchehagen (Foto: Saurierpark Münchehagen).

 

Vor etwa 235 Millionen Jahren - in der Mittleren Trias - betrat eine Gruppe von Tetrapoden (Landlebewesen) die Erde, welche wir unter dem Namen Dinosaurier kennen. Jahrzehnte lang wurden sie als wechselwarme, langsame und wenig intelligente Tiere abgestempelt. Erst seit den 1970er Jahren hatte sich das Bild über die Dinosaurier verändert. Sie gelten seit dieser Zeit als anpassungsfähige, intelligente und warmblütige Tiere mit einem sehr ausgeprägten Sozialverhalten, welche die Erde ca. 170 Millionen beherrschten. Ihre Skelette wurden auf allen Kontinenten, selbst in der Antarktis, gefunden.
E. Probst schrieb in seinem Buch "Dinosaurier in Deutschland": "Den Dinosaurier schlechthin gibt es eigentlich nicht". Die Gruppe umschloss Tiere mit einer Größe eines Huhns bis hin zu Tieren mit 40 Metern Länge. Der hühnergroße Compsognathus - er war aber nicht der kleinste Dinosaurier - wog etwa 3 Kilogramm. Brachiosaurus hingegen wird auf ein Gewicht von 40 Tonnen geschätzt. Es gab Herbivoren (Pflanzenfresser) und Karnivoren (fleischfressende Raubsaurier). Es gab Dinosaurier mit Hörnern, Panzerplatten, Rückensegeln und Rückenschilden.


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Abb. 2: Beckenknochen eines Saurischiers.

Auch die bipede (zweibeinige) und quadrupede (vierbeinige) Fortbewegung wurde bei den Dinosauriern praktiziert. Die Dinosaurier wurden in zwei Ordnungen aufgeteilt, welche sich vor etwa 228 Millionen Jahren voneinander abspalteten.
Viele Dinosaurier hatten grazile Schädel, welche bei der Einbettung verloren gingen oder zerdrückt wurden. Daher wurden viele Dinosaurier ohne Schädel gefunden.
Die Echsenbeckensaurier, auch Saurischia genannt, beherbergten alle bekannten Karnivoren wie Allosaurus und Tyrannosaurus rex, alle Raptoren wie den Utahraptor und Velociraptor  aber auch alle pflanzenfressenden Langhalssaurier wie Apatosaurus - früher Brontosaurus genannt -, Diplodocus und Brachiosaurus. Der Beckenknochen "Pubis" stand bei dieser Saurierordnung nach vorne und dadurch war das Becken dreistrahlig.
Bei der zweiten Ordnung, den Vogelbeckensauriern, auch Ornithischia genannt, handelte es sich um reine Herbivoren. Obwohl diese Saurier Vogelbeckensaurier heißen, stammten die Vögel von den Echsenbeckensauriern ab. Auch hier gab es die bipede und quadrupede Gangart. Die bekanntesten Vogelbeckensaurier waren Stegosaurus, Ankylosaurus, Triceratops, Hadrosaurus und Iguanodon. Bei dieser Ordnung lag der "Pubis" parallel mit dem "Ischium" nach hinten. Sie hatten aber dafür ein Präpubis und das Becken war zweistrahlig. Auch trugen alle Vogelbeckensaurier auf der Spitze des Unterkiefers einen Prädentale genannten Knochen. Einen weiteren Unterschied zu den Saurischia bildeten die verlängerten Wirbelfortsätze. Die Ornithischia waren wesentlich artenreicher als die Echsenbeckensaurier.


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Abb. 3: Beckenknochen eines Ornithischiers.

Wenn man die vierbeinigen Vogelbeckensaurier anschaut, sieht man, dass die Vorderbeine wesentlich kürzer sind als die Hinterbeine. Die These wurde mir bestätigt, dass alle vierbeinigen Ornithischia von Zweibeinern abstammten, da die früheren Vettern von Stegosaurus, Ankylosaurus und Triceratops alle eine bipede Gangart hatten. Die Iguanodonten und Hadrosaurier hatten zwischendurch die quadrupede Gangart vorgezogen [1].
Die Dinosaurier sind nie in aquatische Lebensräume vorgedrungen – jedenfalls sind bis jetzt keine Funde bekannt – aber es gab gefiederte Dinosaurier Der Microraptor gui war an Armen und Beinen gefiedert, so dass er immerhin von Bäumen segeln konnte. Auch der bekannte Urvogel  Archaeopteryx lithographica (von Meyer, 1861) aus den Solnhofener Plattenkalken vereinte Merkmale von Sauriern und Vögeln. Wahrscheinlich konnten auch andere gefiederte Dinosaurier fliegen. Über 550 Gattungen von Dinosauriern wurden bis heute beschrieben und es kommen immer noch neue hinzu.
Vor 65 Millionen Jahren (Kreide-Tertiär-Grenze) starben alle Dinosaurier – vereinfacht dargestellt - aus. Es überlebten nur ihre Nachfahren, die Vögel und die mit ihnen verwandten Krokodile.

Verhalten von Dinosauriern
Früher meinte man, dass die Saurier stupide einzellebende Tiere waren. Dieses Bild änderte sich in den 1970er Jahren. Die großen Karnivoren wie Allosaurus und Tyrannosaurus rex waren Einzelgänger und trafen sich wahrscheinlich nur zur Brunft. Einzelne Fußspuren von Großräubern bestätigen das. Raptoren jagten meist in kleinen Gruppen, was durch Funde bewiesen wurde. Durch die gemeinsame Jagd von mehreren Tieren konnten auch größere Beutetiere erlegt werden. Die Pflanzenfresser schützten sich durch die Herde oder Familienverbände. Funde von mehreren Tieren, wie die der Trossinger Vertreter von Plateosaurus und die der Iguanodonten aus Bernissart (Belgien) mit 34 Tieren, belegten das. Die Saurierfährten aus Münchehagen (Niedersachsen) stammten von 7 Sauropoden und einem Karnivoren. Auch die Iguanodontenfunde aus Nehden (NRW) lassen auf eine Herde von 15-20 Tieren schließen. Es waren auch Jungtiere in dieser Herde, welche durch eine Katastrophe, wie eine Sturzflut, umkamen. Ein Massengrab von etwa 10.000 Individuen der Gattung Maiasaura wurde in Montana (USA) entdeckt [4]. Es gab regelmäßige Wanderungen zu neuen Futter- und Nistplätzen. Ob es dann nur Tiere einer Gattung waren oder gemischte Herden sei dahingestellt. Der Vergleich mit Zebras, Antilopen und Gnus in unserer Zeit ist verblüffend. Es gab aber bestimmt auch Einzelgänger unter den Herbivoren [5].
Die Nester wurden durch Bewachung gegen Nesträuber geschützt. Man fand Maiasaura, Oviraptor und Protoceratops bei verschütteten Nestern. Viele gefundene Nester waren seitlich mit Schlamm hochgezogen. Bei Maiasaura wurde durch einen Fund 1978 in Montana nachgewiesen, dass die geschlüpften Jungtiere länger im Nest verblieben und von den Erwachsenen betreut wurden
Bei manchen Arten wurden die Jungtiere noch länger betreut als bei Maiasaura. Der Fund eines Stegosaurus mit Jungtier in Amerika bewies das. Ob die Tiere von einer Herde getrennt wurden oder alleine mit dem Jungen unterwegs waren, lässt sich nicht ermitteln. Jedenfalls wurden sie von Theropoden angegriffen.

 

Die Kreidezeit
Mit dem Ende der Jurazeit begann vor 145,5 Millionen Jahren die Kreide, das jüngste Zeitalter des Mesozoikums. Die Kreidezeit wird in die Unterkreide von 145,5 Millionen Jahren bis 99,6 Millionen Jahren und in die Oberkreide von 99,6 Millionen Jahren bis 65 Millionen Jahren unterteilt. Die Unterkreide untergliedert sich in Berriasium, Valanginium, Hauterivium, Barremium, Aptium und Albium. Cenomanium, Turonium, Coniacium, Santonium, Campanium und Maastrichtium sind die Unterteilungen der Oberkreide.
Der Sauerstoffgehalt der Luft betrug 30 % im Gegensatz zu den 20,942 % von heute. Auch lag der Kohlendioxidgehalt mit 1700 ppm viel höher als heutzutage mit 380 ppm. Die Bodentemperatur war im Mittel mit 18 Grad Celsius um 4 Grad höher als in der Gegenwart [2]. Genauso waren die Tage mit ca. 23 Stunden kürzer als heute. Das Ende der Kreidezeit wird durch eine Iridiumschicht und das Aussterben vieler Wirbeltiere und Wirbelloser markiert. Die meisten Wissenschaftler vermuten heute den Grund für das Massenaussterben in einem großen Meteoriten, der den Chicxulub Krater bei Yucatán verursachte. Der Silverpit Krater (20 km Durchmesser) in der Nordsee stammte wie einige andere auch aus dieser Zeit. Diese Krater liegen alle zwischen dem 20. und 70. Grad nördlicher Breite. Diese Ereignisse lösten viele Vulkanausbrüche und eine Verdunkelung der Erde aus. Die Temperatur senkte sich möglicherweise viele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte oder sogar Millionen Jahre, auch gelangten eventuell giftige Dämpfe in die Atmosphäre. Nicht alle Wissenschaftler befürworten die Meteoritentheorie. Wahrscheinlich waren mehrere Faktoren schuld. Jedenfalls starben die Dinosaurier, Ammoniten, Belemniten, Flugsaurier und viele andere Lebewesen und Pflanzen aus. Die meisten dieser Lebewesen waren schon am Ende der Kreidezeit zum Untergang verdonnert und waren nur noch mit wenigen Arten vertreten. Prozentual gerechnet waren es 80 - 90% der marinen Arten, 56% aller Landlebewesen, 100%  der Pterosaurier und 10% der höheren Pflanzen. Kurz gesagt, kein Lebewesen über 25 kg Gewicht überlebte bis ins Tertiär.
Danach begann ohne Dinosaurier das Tertiär und der Aufstieg der Säugetiere und Vögel.

Geologie
Während der Kreidezeit setzte sich der Zerfall des Kontinents Gondwana fort. Auch der zweite Kontinent Laurasia fing im Jura an sich in Laurentia (Nordamerika und Grönland) und Eurasien zu spalten. Indien schob sich in der Kreidezeit auf Asien zu und gliederte sich vor etwa 100 Millionen Jahren an. Viele Teile von China waren große Inseln und auch zwischen Laurentia und Eurasien gab es einige Inseln.



Die Verteilung der Kontinente in der Kreidezeit [3]


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Abb. 4: Verteilung der Kontinente in der Kreidezeit: 1 = Afrika, 2 = Südamerika, 3 = Laurentia, 4 = Eurasia, 5 = Australien, 6 = Antarktis, 7 = Indien, 8 = Chinesische Platte.

In Hannover zeugen noch die Ablagerungen in den Kreidesteinbrüchen von dieser Zeit. Auch auf Rügen und in Dover (GB) sieht man die mächtigen Klippen. Weite Teile von Norddeutschland lagen unter Wasser. Fußspuren von großen Sauropoden in Münchehagen und Bückeburg zeigen an, dass es auch Inseln gab. Neuseeland war schon eine abgetrennte Insel und für Säugetiere nicht mehr erreichbar. Auch Australien wanderte nach Osten. Die Meeresströmungen veränderten sich und dadurch wurde auch das Klima beeiflusst. Durch diese Verschiebungen gab es im westlichen Pazifik zwischen 120 Millionen und 80 Millionen Jahren gewaltige Superplume (Aufströmen heißen Gesteinsmaterials). Wo diese durchbrachen, entstanden besondere Formen des Vulkanismus.


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Abb. 5: Darstellung von einem Plume.

Im westlichen Indien liegen die Deccan Traps. Dieses Gebiet wurde vor etwa 65 Millionen Jahren durch einen Mantelplume mit einem Hotspot gebildet. Die Lavaschicht beträgt bis zu 2000 Meter Dicke. Damals breitete sich die Lava auf etwa 2 Millionen km². Heute sind es noch eine halbe Million km². Dieser Ausbruch wird mit der Entstehung des Shiva Kraters (Durchmesser 450 – 600 km) im Indischen Ozean in Verbindung gebracht.
Viele Landstriche wurden durch Vulkane bestimmt. Die tuffhaltigen Ablagerungen bezeugen das. Viele Lebewesen waren dadurch betroffen. Die Erhaltung unter Vulkanasche eingebetteter Fossilien ist meistens besonders gut, da Aasfresser nicht an die verschütteten Kadaver kamen.


Jiufotang-Formation
Die Zeit mit der wir uns beschäftigen wollen, ist die chinesische Jiufotang-Formation. Das Alter dieser Formation war lange umstritten, aber jetzt wird sie auf 120,3 Millionen Jahre eingestuft, wobei ein plus/minus von 700.000 Jahren eingerechnet werden muss. Die Jiufotang-Formation endet im Alter von 110,6 Millionen Jahren (wieder mit dem gleichen plus/minus). Sie reicht daher vom oberen Aptium bis ins untere Albium.

Stratigraphie
Die Mächtigkeit der Jiufotang-Formation schwankt zwischen 800 und 1200 Metern, wobei sie mit Konglomerat-Sedimentgestein mit 50% gerundetem Kies und Geröll sowie mit Sandstein angereichert ist. Die Ablagerungen gehen dann in feineres tuffhaltiges Tongestein über. Eine dreimalige Wechselfolge von Sandstein und Tongestein folgt den früheren Ablagerungen. Die tuffhaltigen Lagen zeugen von einem regen Vulkanismus.


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Abb. 6: Psittacosaurus sp. – Lebendmodell (Foto: Saurierpark Münchehagen).

Fauna der Jiufotang-Formation
In der chinesischen Jiufotang-Formation wurden die beiden Arten Psittacosaurus meileyingensis (Sereno, 1988) und P. mongoliensis (Osborn, 1923) gefunden. Der erstgenannte besitzt einen höheren Schädel und eine kürzere Schnauze. Nach meiner Recherche müsste dieser einen weiblichen Typus darstellen. P. mongoliensis mit kleinerem Schädel wäre dann der männliche Typus. Von Psittacosaurus mongoliensis wurde ein Tier mit federartigen Borsten am Schwanzansatz gefunden – darüber aber mehr im Teil dieses Berichtes, der sich mit dem Psittacosaurus befasst. Dessen Vetter Archaeoceratops, der eine Körpergröße von 1,30 Metern erreichte, ebte vor rund 125 - 100 Millionen Jahren. Ein weiterer Verwandter war der Liaoceratops, welcher von 130 - 125 Mio. Jahren die Gegend durchstreifte.
Pterosaurus, Eozhdarcho liaoxiensis und Huaxiapterus benxiensis beherrschten die Lüfte. Chaoyangia beishanensis, ein Vogel, und seine weiteren Verwandten flogen durch die Landschaft.
Iguanodon, sein Vetter Probactrosaurus und Wuerhosaurus, ein später Stegosaurus, waren die weiteren Ornithischia der Gegend. Probactrosaurus war, laut Wissenschaftlern, höchst-wahrscheinlich der Vorfahre der Hadrosaurier. Euhelopus mit seinem langen Hals und 15 Metern Länge war ein typischer Saurischia mit etwas mehr als 15 Tonnen Gewicht. Als Fleischfresser jagten der zwei Meter große und bis über fünf Zentner schwere Tyrannosaurier Xiongguanlong baimoensis und Raptoren, wie etwa der Microraptor, die Pflanzenfresser. Die großen Dinosaurier, wie der spätere Tyrannosaurus rex, besaßen höchstwahrscheinlich keine Federn.

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Abb. 7: Kopf von Psittacosaurus mongoliensis.

Die Gefahr einer Überhitzung war gegeben, da bei großen Tieren die Oberfläche der Haut im Verhältnis kleiner war als das Volumen. Deswegen sind Elefanten, Flusspferde und Nashörner heute fast komplett haarlos. Aber die kleinen waren meistens gefiedert, wie die hervorragenden Funde aus China zeigen. Es war die Hochzeit der mit Federn versehenen Dinosaurier.
Es gab auch schon Beuteltiere und echte Säugetiere die verschiedene Nischen besetzten. Das älteste Beuteltier war Sinodelphys, der vor etwa 125 Millionen Jahren neben dem höheren Säugetier Eomaia lebte. Schon zwei Millionen Jahre später tauchte das erste Kloakentier mit Namen Teinolophos auf.
Ab dem Maastrichtium gab es die ersten neuzeitlichen Vögel (Neornithes). Vegavis iaai heißt dieser Vogel und wurde in der Antarktis gefunden. Neben den Neornithes gab es auch Zahnvögel (Odontornithen) genannt. Der 20 cm große Ichthyornis dispar, mit Zähnen bewaffnet, sah aus wie eine Seeschwalbe. Auch sein Vetter der 1,8 m große flugunfähige Hesperornis regalis war einer der Meeresvögel. Wie Pinguine jagte er im Meer Fische und mit den Zähnen konnte er die Beute gut fangen. In der Kreidezeit starben die Zahnvögel aus.

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Abb. 8: Hesperornis regalis.


Flora
Die Flora wurde durch Ginkgos, Nadelhölzer wie Sequoia, Baumfarne, Bärlapp und Farne vertreten. Die ersten strauchartigen Blütenpflanzen erschienen. Diese Blütenpflanzen etablierten sich langsam neben den bereits existierenden Pflanzen. Gräser breiteten sich immer weiter aus und in der Oberkreide wuchsen die ersten Eichen und Ahorn. Diese neue Nahrung machte einigen Pflanzenfressern mächtige Probleme und es wird vermutet, dass dies den Rückgang der Iguanodonten bewirkte und den Aufstieg der Hadrosaurier ermöglichte.
 

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Abb. 9 (links): Ginkgoblätter. Quelle: Wikipedia
Abb. 10 (rechts): Sequoiablätter. Quelle: Wikipedia


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Abb. 11: Landschaft in China während der Kreidezeit.


Klima
Das Klima war mit einer durchschnittlichen Bodentemperatur von 18 Grad Celsius allgemein warm und ausgeglichen. Diese Wärme ermöglichte es den Dinosauriern bis in nördliche Zonen vordringen zu können. Zeugnisse einer Vereisung der Pole vor 91,2 Millionen Jahre weisen auf einen Klimawandel hin. Dies wird zum Teil an der Verschiebung der Meeresströmungen gelegen haben.

Psittacosaurus


Geschichte
1922 entdeckten Mitglieder des New Yorker American Museum of Natural History auf den Hochebenen der Mongolei zwei Vogelbeckensaurier. 1923 wurden sie von Henry Fairfield Osborn – geboren 8. August 1857 und gestorben 6. November 1935 – beschrieben. Ein kurzer, schmaler und gebogener Rostralknochen am Schädel erinnerte Osborn an einen Papagei. Rostralknochen nennt man einen unpaaren Knochen, welcher vor dem Zwischenkieferbein (Premaxilla) bei den Ceratopsidae an der Spitze des Oberkiefers liegt. Wegen dieses Knochens nannte Osborn den Dinosaurier "Papageienechse aus der Mongolei" - Psittacosaurus mongoliensis. Der Forscher vermutete, dass der zahnlose Schnabel zum Schneiden und Knacken von zähen Pflanzen diente. Auch ordnete er den Saurier als ersten Vertreter einer neuen Familie zu - er stellte die Familie Psittacosauridae auf.



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Abb. 12 (links): Henry F. Osborn. (Quelle: American Museum of Natural History)  
Abb. 13 (rechts): Henry F. Osborn im Alter von 57 Jahren

Henry F. Osborn, Leiter des AMNH in New York, beschrieb auch den Tyrannosaurus rex (1905), Velociraptor (1924) und weitere Dinosaurier. Auch schrieb er einige Bücher und Publikationen aber wegen einiger Fehleinschätzungen, die sich z.B. auf den "Piltdown-Menschen" bezogen, ist er heute nicht unumstritten.
Leider dachte Osborn, durch einen falsch interpretierten Knochen, dass Psittacosaurus zu den gepanzerten Dinosauriern wie Ankylosaurus und Stegosaurus gehörte.
Aber schon 1925 erkannten Experten Ähnlichkeiten mit den Ceratopsia. Die bekanntesten Spezies sind  Protoceratops und Triceratops. Erst in den 1970er Jahren wurde er als primitivster Hornträger zu den Ceratopsidae gestellt. Bis heute sind 15 Arten von Psittacosaurus beschrieben, aber nicht alle Arten sind anerkannt. 


Allgemeines zu Psittacosaurus
Psittacosaurus ist einer der unbekannteren Dinosaurier, obwohl Hunderte von Exemplaren, darunter sowohl Jungtiere als auch ausgewachsene Exemplare gefunden wurden. Er war einer der kleinen Dinosaurier, da er höchstens zwei Meter Länge erreichte. Die meisten Psittacosaurierarten waren noch kleiner. Die Größe im bipeden Gang betrug je nach Art etwa 60 cm. Das Gewicht lag bei etwa 20 - 25 Kilogramm. Die Hinterbeine waren wesentlich länger als die Vorderbeine, daher bewegte Psittacosaurus sich vermutlich meist zweibeinig (biped) fort. Er wird sich zeitweise auch quadruped bewegt haben. Mit mehr als zehn anerkannten beschriebenen Arten stellen die Psittacosaurier eine den artenreichsten Dinosauriergattungen dar. Sie wurden so oft gefunden, dass sie in China als Leitfossil herangezogen wurden. Die Psittacosaurier lebten alle im ostasiatischen Raum und waren eine sehr erfolgreiche Spezies. Die meisten lebten zwischen dem Barremium und dem Albium in der Unterkreide. Die Hauptverbreitungszeit war also in der Zeit von 130 bis 100 Millionen Jahren, obwohl auch 140 Millionen Jahre alte Funde beschrieben wurden. Psittacosaurus war daher mit einer über 40 Millionen Jahre lange währenden Lebensdauer einer der Rekordhalter unter den Dinosaurierspezies. Psittacosaurus bildete mit dem noch weniger bekannten Hongshanosaurus die Gruppe der Psittacosauridae.


Ernährung und Lebensraum
Die Backenzähne waren noch einfacher als bei den späten Hornträgern. Dadurch konnte Psittacosaurus die Pflanzen nur halb zerkaut hinunterschlucken. Die Backenzähne waren aber so angeordnet, dass sie selbstschärfend waren. Magensteine - Gastrolithen genannt - trugen im Magen zur vollständige Zerkleinerung der Nahrung bei. Manchmal waren mehr als 50 solcher Steine im Magen.


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Abb. 14: Gastrolithen im Magen eines Psittacosaurus (Foto: Ryan Somma).

Da viele Tiere in früheren Wüstengebieten und Halbwüsten lebten, werden hartfaserige Pflanzen, Nüsse und harte Samen als Nahrung vermutet. Mit dem Papageienschnabel konnte die harte Nahrung leicht abgegrast werden. Der Schnabel war mit Keratin – einer Hornsubstanz - ummantelt und somit eine scharfe Schnittkante vor­handen. Die Wüstengebiete waren mit Flüssen und Seen durchnetzt. An solchen Stellen wurden auch Skelette gefunden. Die fossil überlieferten Tiere blieben wahrscheinlich beim Trinken in den sumpfigen Uferzonen stecken und konnten sich nicht mehr befreien und starben elend.


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Abb. 15: Zahn eines Triceratops aus Wyoming, Alter ca. 67 Mio. Jahre.


Die meisten Funde dieser Dinosaurier stammen aus dem südlichen Sibirien, der Mongolei und China. Auch in Thailand wurde ein Fund publiziert, der jedoch umstritten ist.

Klassifikation
Psittacosaurus gehört ins Reich der Animalia (Tiere). Der Stamm lautet Chordata (Wirbeltiere) und die Klasse Reptilia (Echsen). Ornithischia (Vogelbeckendinosaurier) ist die Ordnung dieses Dinosauriers und er gehört zur Familie der Ceratopsia (gehörnte Dinosaurier mit Nackenschild und Papageienschnabel). Bei der Gattung Psittacosaurus  sind wir jetzt angelangt und es fehlt nur noch die Art. P. mongoliensis ist die älteste beschriebene Art. Es folgten schon 1931 P. osborni (Young, 1931) und P. tingi (Young, 1931) aus China. Bis 2007 wurden noch weitere 12 Arten beschrieben (Stand 2008).

Fortpflanzung
Psittacosaurus legte, wie die anderen Dinosaurier, Eier. Geschlüpfte Jungtiere sind ebenso wie größere Tiere bekannt. Die kleinsten Babys sind 11 bis 13 Zentimeter groß. Diese Jungtiere hatten eine Schädellänge von 2,8 cm. Von dieser Größe bis zum zwei Meter großen Erwachsenen dürfte die Wachstumsphase laut Wissenschaftlern neun Jahre gedauert haben. Dass die Psittacosaurier, wie viele bekannte Dinosaurier, Brutpflege betrieben, bewies ein Aufsehen erregender Fund aus China. Es wurden Überreste eines erwachsenen Exemplars mit 34 Jungtieren entdeckt.


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Abb. 16: Eier von Hadrosaurus aus China, Alter: ca. 75 Mio. Jahre.


Ob die 34 Jungtiere zu einzelnen Gelegen gehörten oder von mehreren Tieren stammten, konnte nicht ermittelt werden. Da selbst die Jungtiere schon abgenutzte Zähne hatten, fraßen sie also schon Pflanzen. Daraus lässt sich erkennen, dass die Jungen Nestflüchter waren. Die Tiere waren vielleicht Opfer eines Aschenregens oder eines Steinschlages geworden. Auch könnte ein Bau, indem sich die Tiere versteckten, zusammengebrochen sein. Die Erhaltung dieses Fundes legt nahe, dass keine Aasfresser an die verendeten Tiere kamen.
Bei einem Tier aus China wurden Hautreste entdeckt. Der größte Teil des Körpers war mit Schuppen bedeckt. Große Schuppen wechselten sich mit kleineren ab.


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Abb. 17: Psittacosaurus mongoliensis mit Federn (im Senckenberg Museum Frankfurt).


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Abb. 18. Muttertier mit 34 Jungtieren (Foto: Harry Nguyen)

Der Körper war durch die Schuppen ein wenig vor Fressfeinden geschützt, aber die Strategie lag in der Flucht. Auch fanden die Forscher bei dem Exemplar federähnliche Borsten am Schwanzansatz. Sie waren 16 Zentimeter lang und sahen wie die der gefiederten Theropoden aus. Einige Wissenschaftler meinen, dass dieser Psittacosaurus ein Männchen war und die Borsten der Balz dienten.


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Abb. 19: Männlicher(?) Psittacosaurus.


Schädel- und Skelettaufbau
Der Schädel von Psittacosaurus war von oben gesehen nahezu fünfeckig. Ein Nackenschild wie bei seinen Nachfolgern war nicht vorhanden, aber das Scheitelbein hatte schon einen kleinen Rand. Wie alle Ceratopsia hatte er eine spitze schmale Schnauze. Im Vergleich zu der seiner Verwandten war sie kürzer und rundlicher ausgeprägt. Die Psittacosaurier besaßen auch schon seitliche Knochenfortsätze. Bei Psittacosaurus fehlen die Zähne auf dem Zwischenkieferbein der frühen Ceratopsia an der Schnauze. Psittacosaurus besaß auf beiden Kiefern zwischen 8 und 10 Backenzähne. Die Schnauze war runder als bei den späteren Hornträgern. Das Schädelteil vor den Augen war sehr kurz. Mit nur 40% der Gesamtlänge vor den Augen war es das kürzeste aller Ornithischia. Die Psittacosaurier hatten auch sehr hochliegende Nasenlöcher. Das Schädelfenster vor den Augen war geschlossen. Auch besaß Psittacosaurus an den Vorderpfoten nur vier Finger. Der vierte Finger war verkürzt und bestand nur aus einem Fingerglied. Der fünfte Finger fehlte ganz. Die drei längeren Finger waren kräftig und hatten Hufe. Die Hinterfüße endeten in vier Zehen, welche breite Hufe trugen.


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Abb. 20: Kopf eines Psittacosaurus (Foto und Besitz Dr. Costas Paraskevaides, GB).



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Abb. 21: Skelett von oben (Foto und Sammlung Dr. Costas Paraskevaides, GB).



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Abb. 22: Flaches Schnauzenvorderteil eines Triceratops ohne Vorderzähne (ausgestellt im SMNS, Stuttgart).



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Abb. 23: Linker Hinterfuß mit vier Zehen (Foto und Sammlung: Costa Paraskevaides, GB).



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Abb. 24: Skelett eines Psittacosaurus ca. 90 cm lang (Foto Fa. Kunze & Partner, Stuttgart).



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Abb. 25:  Teilaufbau des oben gezeigten Skelettes (Foto Fa. Kunze & Partner, Stuttgart).



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Abb. 26:  Die fertige Skelettmontage (Foto Fa. Kunze & Partner, Stuttgart).
Die Knochen des Skelettes der Fa. Kunze und Partner wurden individuell, ohne Bohren und Kleben, gefasst.


Feinde
Als Fressfeinde werden Raptoren und sonstige fleischfressende Dinosaurier angenommen. Vorfahren des Tarbosaurus bafaar, ein Tyrannosauridae, werden ihn auch gejagt haben. Aber auch ein einen Meter langes urtümliches Säugetier mit Namen Repenomamus giganticus gehörte zu den Fressfeinden. Das hundgroße Tier wird auf 12 bis 14 Kilogramm Gewicht geschätzt. Bei zwei Skeletten von Repenomamus giganticus wurden in der Gegend der Bauchhöhle Skelette junger Psittacosaurier gefunden. Damit wurde bewiesen, dass auch Säugetiere Jagd auf Dinosaurier machten.
Psittacosaurus wird durch Flucht auf zwei Beinen das Weite gesucht haben. Für Psittacosaurus und seine Verwandten wird ein Herdenleben angenommen. Falls die 34 Jungen vom oben erwähnten Fund nicht von einem Tier stammen sollten, wäre ein Herdenleben, wie oben beschrieben, bewiesen. Auch wurde bereits eine Ansammlung von sechs Tieren verschiedener Größe gefunden.
 
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 Abb. 27: Repenomamus mit gefressenem Psittacosaurus Jungtier (Foto: David Wong).
 


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Abb. 28: Repenomamus mit Psittacosaurus Baby.



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Abb. 29: Zeichnung von Protoceratops mit den vorderen Zähnen.



Nachfahren
Da die frühen Ceratopsia neben dem Schnabel noch Zähne besaßen, wie oben angeführt, und die Vorderfüße einen verkleinerten Finger aufwiesen, nimmt man an, dass die Ceratopsia zwar von den Psittacosauridae abstammten, aber Psittacosaurus nicht der direkte Vorfahre war, sondern eher ein "Vetter". Der oben angesprochene Archaeoceratops besaß noch Zähne am Zwischenkieferbein im Oberkiefer und könnte daher in die engere Wahl eines direkten Vorfahren gehören. Auch wies er einen kleinen Nackenschild auf. Die Hornträger endeten mit ihrem größten Vertreter, dem weiblichen Triceratops und dem meiner Meinung nach männlichen Typus Torosaurus.


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Abb. 30: Verschiedene Nachfahren der Psittacosaurier (Zeichnung eines Australischen Sammlerkollegen - danke für die Genehmigung zum Abdruck).


Mein Psittacosaurus
Nachdem ich jetzt alles Allgemeine über Psittacosaurus geschrieben habe, möchte ich nun mein eigenes Stück vorstellen. Seit langem wollte ich für meine Sammlung ein exklusives Fossil erwerben. Mir fiel beim Durchstöbern der Angebote gleich ein passendes Stück auf. Bei einem bekannten Fossilanbieter wurde ein Psittacosaurus meileyingensis (Sereno, 1988) angeboten. Nach einigen Verhandlungen konnten wir uns am 20. Oktober 2010 einigen.
Mir gefiel besonders, dass der Saurier noch original in der Matrix lag. Der Schädel war wunderschön erhalten und das Skelett ist bis auf ein paar Kleinigkeiten komplett. Einige Knochen wurden zur Präparation aus der originalen Matrix entnommen und danach wieder eingesetzt.  Die Unterseite der Platte wurde vom Verkäufer mit Kleber gesichert.
Durch verschiedene Umstände konnte ich meinen Psittacosaurus erst am 4. März 2011 beim Verkäufer abholen. Das braune Packband dient zur Sicherung des Blocks und wird, wenn er fertig in der Vitrine steht, entfernt.

Fundort
Mein Saurier stammt somit aus der bekannten Jiufotang-Formation und ist zwischen 120  und 116 Millionen Jahre alt. Der Fundort ist Meileyingenzi in der Provinz Liaoning. Die im Nordosten von China liegende Provinz grenzt im Osten an Nordkorea. Bis 1929 hieß sie Fengtian und stellte lange die Hauptstadt vom Mandschu Reich. Shenyang war damals die Hauptstadt und heute ist sie es von Liaoning. In Shenyang ist z.B. BMW – Brilliance angesiedelt. Sie hat 43,19 Millionen Einwohner und ist etwa 14590 qkm groß. Steinkohle und Stahlindustrie sind heute die Haupteinkommen der Provinz. Der am 16. Oktober 1965 entdeckte Asteroid 2503 Liaoning wurde nach dieser Provinz benannt.


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Abb. 31: Mein Psittacosaurus. Der Saurier ist, misst man die Länge von Kopf bis Schwanz entlang der Wirbelsäule, 100 cm lang. Die Platte hat die Maße 60 cm (Länge) x 44 cm, (Breite) x 16 cm  (Höhe am Kopf).

Schädel
Der Schädel ist nicht verdrückt und leicht nach rechts verschoben. Bemerkenswert ist, dass der Rostralknochen erhalten ist. Auch ist der Unterkiefer erhalten. Der Schädel hat eine Länge von 13 cm und eine Breite auch von 13 cm über das Jochbein gemessen. Das Jochbein ist nicht so stark ausgebildet wie die des Tieres der Fa. Kunze & Co (siehe Abb. 24). Die Höhe des Schädels beträgt 8 cm. Am Schädel waren kleine Reparaturen nötig. Auch von der Seite macht mein Psittacosaurier eine wunderbare Erscheinung. Die Augenhöhlen besitzen einen Durchmesser von 3 mal 4,5 cm. Das Tränenloch ist schön sichtbar. Dafür ist das Nasenloch verfüllt. Auch die Öffnungen für die Ohren sind schön erhalten. Das schönste aber ist der Schnabel.



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Abb. 32: Schädel von oben, Verschiebung nach links.



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Abb. 33: Die rechte Seite des Schädels mit Tränenloch (siehe Pfeil).
 


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Abb. 34 Schädel von vorne, leicht verschoben.


Körper
10 cm Länge entfallen auf den Hals, der nach 8 Wirbeln vom Brustkorb abgelöst wird. Acht Paar Rippenbögen schützen die 19 cm lange Brust (siehe Abb. 35).

Die Wirbelfortsätze sind fast alle komplett erhalten. Das Becken meines Psittacosaurus ist 12 cm lang. Es wird von acht Wirbeln gestützt. Auch hier wurden Risse gefüllt und kleine Fehlteile ergänzt. Das Ilium ist sichtbar und 12 cm lang.


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Abb. 35: Rumpfbereich mit Schulter und Becken - vom Kopf aus fotografiert.



Vorderbeine
Die Vorderbeine sind in einem sehr guten Zustand. Die Oberarmknochen sind 9 cm lang und die Unterarme mit Händen messen 12 cm. Leider fehlt, wie bei vielen Skeletten, der kleine Finger (siehe Abb. 20 und 24). Auch hier wurden Risse geklebt und verfüllt. Diese Finger trugen kleine Hufe. Wie oben schon angesprochen, bevorzugten die Psittacosaurier die quadrupede und bipede Gangart.


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Abb. 36: Rechtes Vorderbein.
 

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Abb. 37: Oberkörper.


Hinterbeine
Die Knochen der Hinterbeine sind sehr gut  erhalten. Am rechten Hinterbein ist die äußerste Zehe ergänzt und am linken Bein liegt die innere Zehe unter dem Körper. Die Oberschenkel sind 11,5 cm lang. Die 13 cm langen dickeren Schienbeine und die 12 cm langen Wadenbeine schließen sich an den Oberschenkel an. Die Fußknochen inklusive der Zehen sind 12 cm lang. An den Zehen sieht man, dass diese Hufe trugen.



Schwanz
Der 42,5 cm lange Schwanz ist perfekt erhalten.  27 Schwanzwirbel besitzen einen Wirbelfortsatz, während die restlichen sechs Wirbel keinen solchen aufweisen. Die Wirbelfortsätze sind zur Schwanzaußenseite orientiert. Der Schwanz ist schön nach rechts geschwungen und zeigt Richtung Vorderhand. Auf Abb. 38 sieht man schön die Schwingung und die Wirbelfortsätze auf Abb. 39. Mein Psittacosaurus besitzt sogar noch die Schwanzspitze.



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Abb. 38: Mein Saurier von oben.



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Abb. 39: Schwanz mit Wirbelfortsätzen.


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Abb. 40: Schwanzspitze.


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Abb. 41: Das Schild mit den wichtigsten Angaben zum Psittacosaurus.

Nachwort

Obwohl die Dinosaurier seit rund 65 Millionen ausgestorben sind, begeistern sie schon seit Jahrzehnten Groß und Klein. In Kinofilmen wie Jurassic Park, Fernsehserien, Dokumentationen und Büchern tauchen sie auf. Comiczeichner greifen seit Jahrzehnten genauso auf sie zurück wie Spielzeughersteller. Es gibt sogar Kinderkunststoffgeschirr mit T.rex und Verwandten. Sehr schön sind die Hartgummifiguren von der Firma Schleich aus Schwäbisch Gmünd. Selbst hier im Forum schwirren die Dinosaurier herum, und sei es nur als Username.
Zum Abschluss möchte ich noch anmerken, dass jeder, der meinen Psittacosaurus im Original gesehen hat, sehr begeistert war. Es ist nun mein Spitzenstück in meiner Sammlung.
 


Dank für Fotos

Für die Erlaubnis Ihre Fotos abbilden zu dürfen danke ich:
- Dinosaurierpark Münchehagen,
- American Museum of Natural History, New York,
- Fa. Kunze & Partner, Stuttgart
- Herrn Dr. Costas Paraskevaides Bsc MBBS, Großbritannien.


Speziellen Dank für die Hilfe

Mein spezieller Dank für Ihre Hilfe gilt
-  Dr. Schoch (Staatliches Museum für Naturkunde, Museum am Löwentor Stuttgart) für die Freigabe zur Abbildung meiner Fotos im Rahmen des Berichts,
-  Dinosaurierpark, Münchehagen für eine klärende Antwort,
-  Ulrike Sailer, American Museum of Natural History für die Vermittlung,
-  Dr. Oliver Wings und H. Knötschke für mündliche Informationen
-  Michael Vosatka für die Durchsicht des Manuskripts.


Dank an Museen
Dank an folgende Museen, die mich unterstützt haben in alphabethischer Reihenfolge:
American Museum of Natural History, New York
Dinosaurierpark Münchehagen                                                                                
Staatl. Museum für Naturkunde, am Löwentor, Stuttgart


Literaturauswahl
Darren Nash:  Die faszinierende Entdeckung der Dinosaurier, Theiss Verlag, ISBN 978-3-8062-2325-5  Erscheinungsjahr: 2009

Ernst Probst & Raymund Windolf: Dinosaurier in Deutschland, C. Bertelsmann Verlag GmbH München, ISBN 3-570-02314-1, Erscheinungsjahr: 1993

David Norman: Dinosaurier, C. Bertelsmann Verlag München, ISBN 3-570-02250-1 Erscheinungsjahr 1991

Barry Cox: Dinosaurier und andere Tiere der Vorzeit, Orbis Verlag GmbH München ISBN 3-573-00533-7 Erscheinungsjahr: 1989

David B. Weishampel, Peter Dodson, Halszka Osmólska: The Dinosauria, University of California Press, Ltd. London Erscheinungsjahr: 2007

Internet: Wikipedia, speziell in den Rubriken: Kreide, Psittacosaurus      


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Abb. 42: Der letzte Nachfahre: Triceratops. Der abgebildete Schädel ist etwa 65 Mio. Jahre alt (Foto aufgenommen im Löwentor Museum Stuttgart).


Quellen
[1]  Mündl. Mittl. H. Knoetschke, wissenschaftlicher Leiter, Dinosaurierpark Münchehagen
[2]  Wikipedia, "Kreide (Geologie)", vom 18.07.2007
[3]  nach The Paleomap Project, Christopher R. Scotese
[4]  Horner, J. et al.: Hadrosauridae. In: Weishampel, Dodson, Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. University of California Press, 2004, ISBN 978-0-520-25408-4, S. 25–46.
[5]  Mündl. Mittl. Herr Dr. Oliver Wings, Dinosaurierpark Münchehagen


Alle Fotos, abgebildete Fossilien und Zeichnungen - soweit nicht angegeben - Uwe Dieterich.


Uwe Dieterich für Steinkern.de, alle Rechte (mit Ausnahme der Bilder mit anderen Angaben) beim Autor.