Niedersachsen
Schnecken aus dem Malm des Hildesheimer Jurazuges
- Details
- Kategorie: Niedersachsen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. November 2005 00:21
- Geschrieben von Frank-Detlef Paul
- Zugriffe: 17566
Wenn man auf der Autobahn A7 von Hildesheim in Richtung Kassel fährt, kann man an der Raststätte Hildesheimer Börde eine Pause mit Fossiliensammeln einlegen.
Der Hildesheimer Jurazug ist eine langgestreckte Hügelkette, die sich von Hildesheim aus nach Südosten hin erstreckt. Auf einer Strecke von über fünf Kilometern schneidet die Autobahn den Weißen Jura an. In Höhe der Raststätte treten die Schichten des Oxford und Teile des Kimmeridge zu Tage.
Der Oxford unterteilt sich wie folgt:
• Korallenoolith
• Heersumer Schichten
• Oxford Tonstein
Eine biostratigrafische Gliederung in Norddeutschland ist bisher nicht erfolgt, da Ammoniten fast ausschließlich in den Heersumer Schichten gefunden werden. Die Schnecken stammen aus dem oberen Korallenoolith, dessen oolithischen Gesteine im frischen Zustand eine grau bis gelbliche Färbung haben. Die Schnecken sind als Steinkerne erhalten. Die Trennfuge zum einbettenden Kalkstein ist oft durch Calzit ausgefüllt, während die Spitzen der Schnecken oft aus Limonitgrus bestehen
Parkt man das Auto auf der Raststätte in Richtung Kassel und geht zu Fuß über die Raststättte in Richtung Norden, kommt man an ein in den Wildschutzzaun eingebautes Tor, welches problemlos geöffnet werden kann. Folgt man den in den Wald hangaufwärts führenden Weg, erreicht man nach ca. 200 Metern einen Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier steht eine Gesteinsschicht mit sehr starker Anhäufung von Schnecken direkt unter dem Walboden an. Im Wurzelbereich von umgestürzten Buchen kann man problemlos Platten mit Schnecken aufsammeln. Scharrt man im Waldboden kann man neben kleinen Brocken mit Pseudomelania heddingtonensis Steinkerne von Borgetia striata finden.
Da die Raststätte eine Autobahnabfahrt ist, kann man ohne Probleme auf die andere Seite gelangen. Die Lage mit den Schnecken setzt sich auf der anderen Seite der Autobahn weiter fort.
Nachfolgende Schnecken wurden gefunden:
• Nerinea visurgis ROEMER - massenhaft (5- 15 cm)
• Pseudomelania heddingtonensis SOWERBY - sehr häufig (bis 10 cm)
• Borgetia striata SOWERBY - oft ( bis 15 cm)
Die Präparation gestaltet sich unterschiedlich schwierig. Das aus winzigen sehr harten Kalkoiden aufgebaute Gestein läßt sich mit dem Druckluftstichel am leichtesten entfernen, wenn durch die Huminsäuren im Waldboden die Calzitschicht aufgelöst wurde und so eine Trennfuge zwischen Gestein und Fossil bildet. Ist dies der Fall ist die Spitze der Schnecke die meistens aus Calzit mit Limonit besteht oft nur als Negativskulptur erhalten. Erfahrungen haben gezeigt, daß sich Material, welches in nur wenigen Metern Entfernung gefunden wurde, sich oft ganz anders präparieren läßt.
Bei einem Besuch der Fundstelle sollte man Rücksicht auf die Natur nehmen und keinen Schaden im Wald anrichten.
Literatur:
• VINKEN Der obere Jura (Malm) des Hildesheimer Jurazuges.
• Geol. Jahrb. A23 Hannover 1974
Der Hildesheimer Jurazug ist eine langgestreckte Hügelkette, die sich von Hildesheim aus nach Südosten hin erstreckt. Auf einer Strecke von über fünf Kilometern schneidet die Autobahn den Weißen Jura an. In Höhe der Raststätte treten die Schichten des Oxford und Teile des Kimmeridge zu Tage.
Der Oxford unterteilt sich wie folgt:
• Korallenoolith
• Heersumer Schichten
• Oxford Tonstein
Eine biostratigrafische Gliederung in Norddeutschland ist bisher nicht erfolgt, da Ammoniten fast ausschließlich in den Heersumer Schichten gefunden werden. Die Schnecken stammen aus dem oberen Korallenoolith, dessen oolithischen Gesteine im frischen Zustand eine grau bis gelbliche Färbung haben. Die Schnecken sind als Steinkerne erhalten. Die Trennfuge zum einbettenden Kalkstein ist oft durch Calzit ausgefüllt, während die Spitzen der Schnecken oft aus Limonitgrus bestehen
Parkt man das Auto auf der Raststätte in Richtung Kassel und geht zu Fuß über die Raststättte in Richtung Norden, kommt man an ein in den Wildschutzzaun eingebautes Tor, welches problemlos geöffnet werden kann. Folgt man den in den Wald hangaufwärts führenden Weg, erreicht man nach ca. 200 Metern einen Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier steht eine Gesteinsschicht mit sehr starker Anhäufung von Schnecken direkt unter dem Walboden an. Im Wurzelbereich von umgestürzten Buchen kann man problemlos Platten mit Schnecken aufsammeln. Scharrt man im Waldboden kann man neben kleinen Brocken mit Pseudomelania heddingtonensis Steinkerne von Borgetia striata finden.
Da die Raststätte eine Autobahnabfahrt ist, kann man ohne Probleme auf die andere Seite gelangen. Die Lage mit den Schnecken setzt sich auf der anderen Seite der Autobahn weiter fort.
Nachfolgende Schnecken wurden gefunden:
• Nerinea visurgis ROEMER - massenhaft (5- 15 cm)
• Pseudomelania heddingtonensis SOWERBY - sehr häufig (bis 10 cm)
• Borgetia striata SOWERBY - oft ( bis 15 cm)
Die Präparation gestaltet sich unterschiedlich schwierig. Das aus winzigen sehr harten Kalkoiden aufgebaute Gestein läßt sich mit dem Druckluftstichel am leichtesten entfernen, wenn durch die Huminsäuren im Waldboden die Calzitschicht aufgelöst wurde und so eine Trennfuge zwischen Gestein und Fossil bildet. Ist dies der Fall ist die Spitze der Schnecke die meistens aus Calzit mit Limonit besteht oft nur als Negativskulptur erhalten. Erfahrungen haben gezeigt, daß sich Material, welches in nur wenigen Metern Entfernung gefunden wurde, sich oft ganz anders präparieren läßt.
Bei einem Besuch der Fundstelle sollte man Rücksicht auf die Natur nehmen und keinen Schaden im Wald anrichten.
Literatur:
• VINKEN Der obere Jura (Malm) des Hildesheimer Jurazuges.
• Geol. Jahrb. A23 Hannover 1974