Bayern
Die obere Meeresmolasse am Auerberg bei Stötten im Allgäu
- Details
- Kategorie: Bayern
- Veröffentlicht: Donnerstag, 24. Mai 2007 17:28
- Geschrieben von Tobias Kloeck
- Zugriffe: 22722
von Tobias Klöck
Endlich komme ich einmal dazu, eine Fundstellen aus dem Allgäu vorzustellen. Es geht um den Auerberg bei Stötten im Landkreis Ostallgäu (ungefähr 10 Kilometer von Marktoberdorf entfernt). Die Fundstelle liegt direkt an der Bundesstraße B16 zwischen Marktoberdorf und Füssen, nach der zweiten Brücke kurz hinter der Ausfahrt Stötten. Die Fundstelle liegt etwas versteckt im Wald, obwohl die Schichten schon von der Straße aus gut zu erkennen sind.
Die Schichtfolge der OMM ist hier sehr viel komplizierter als sonstwo im Allgäu. Hier besteht die obere Meeresmolasse aus einer Wechselfolge von 2-4 Meter mächtigen Basiskonglomeraten (bis max. 20 cm Durchmesser), Sandsteinen und Mergeln. Viele dieser Konglomerate enthalten Austernschalen und gelegentlich auch ganze Austernbänke der Art Ostrea (Crassostrea) gryphoides crassissima (LAM.). Wegen der Häufigkeit dieser Auster werden diese Konglomerate auch häufig nur als Austernnaglefluh bezeichnet.
Die fossilreichen Schichten werden hier immer wieder von fossilarmen und teilweise auch von fossilleeren Sandsteinen und Mergeln überdeckt.
Tolle Stücke, welche man bei Bauarbeiten in Waltenhofen oder an der A7 bei Jodbad-Sulzbrunn fand, sind im Naturkundemuseum Zumsteinhaus in Kempten ausgestellt. Unter anderem fand man hier verschiedene Einzelkorallen (Flabellum), verschiedene Bryozoenarten, pflaumengroße Terebrateln, Taschenkrebse, großwüchsige Seepocken (Balanus) Samtmuscheln (Glycymeris), Steckmuscheln (Atrina), Bohrmuscheln (Pholas), Turitella, Pecten usw. Im Großen und Ganzen sind es über 100 Muscheln- und Schneckenarten, die aus der OMM des Allgäus bekannt sind. An der Fundstelle am Auerberg hat man ab und an das Glück komplette Pecten, Herzmuscheln (Trachycardium und Cardium) oder Samtmuscheln (Glycymeris) bergen zu können. Meist jedoch sind es nur kleinere Bruchstücke, die über die Millionen Jahre hier konserviert wurden.
Haifischzähne lassen sich jedoch immer komplett finden. Inzwischen wurden insgesamt 15 Haiarten im Allgäu nachgewiesen, darunter die Gattungen Odontaspis, Hexanchus und Carcharodon. Auch lassen sich hin und wieder längliche Kauplatten vom Adlerrochen Mylobatis finden. An der Fundstelle am Auerberg konnte ich bisher nur die Arten Odontaspis und Carcharias finden, ich hoffe aber auf weitere gute Funde in diesem Jahr.

Die Fundstelle mit den gelblichen Sanden der OMM von der Straße (B16) aus gesehen.

Abgebrochene Platten am Fuße des Auerberg Höhenzuges.

Die quergestellten Schichten der OMM rechts von der Fundstelle im Wald.

Fossile Rippelmarken oberhalb der Fundstelle.

Die Fundstelle: Sieht steiler aus als es eigentlich ist. Festes Schuwerk ist aber sehr von Vorteil.


Die Austern im Überblick.




Haizähne von der Fundstelle am Auerberg, darunter zum Vergleich tertiäre Haizähne aus Marokko.


Endlich komme ich einmal dazu, eine Fundstellen aus dem Allgäu vorzustellen. Es geht um den Auerberg bei Stötten im Landkreis Ostallgäu (ungefähr 10 Kilometer von Marktoberdorf entfernt). Die Fundstelle liegt direkt an der Bundesstraße B16 zwischen Marktoberdorf und Füssen, nach der zweiten Brücke kurz hinter der Ausfahrt Stötten. Die Fundstelle liegt etwas versteckt im Wald, obwohl die Schichten schon von der Straße aus gut zu erkennen sind.
Die Schichtfolge der OMM ist hier sehr viel komplizierter als sonstwo im Allgäu. Hier besteht die obere Meeresmolasse aus einer Wechselfolge von 2-4 Meter mächtigen Basiskonglomeraten (bis max. 20 cm Durchmesser), Sandsteinen und Mergeln. Viele dieser Konglomerate enthalten Austernschalen und gelegentlich auch ganze Austernbänke der Art Ostrea (Crassostrea) gryphoides crassissima (LAM.). Wegen der Häufigkeit dieser Auster werden diese Konglomerate auch häufig nur als Austernnaglefluh bezeichnet.
Die fossilreichen Schichten werden hier immer wieder von fossilarmen und teilweise auch von fossilleeren Sandsteinen und Mergeln überdeckt.
Tolle Stücke, welche man bei Bauarbeiten in Waltenhofen oder an der A7 bei Jodbad-Sulzbrunn fand, sind im Naturkundemuseum Zumsteinhaus in Kempten ausgestellt. Unter anderem fand man hier verschiedene Einzelkorallen (Flabellum), verschiedene Bryozoenarten, pflaumengroße Terebrateln, Taschenkrebse, großwüchsige Seepocken (Balanus) Samtmuscheln (Glycymeris), Steckmuscheln (Atrina), Bohrmuscheln (Pholas), Turitella, Pecten usw. Im Großen und Ganzen sind es über 100 Muscheln- und Schneckenarten, die aus der OMM des Allgäus bekannt sind. An der Fundstelle am Auerberg hat man ab und an das Glück komplette Pecten, Herzmuscheln (Trachycardium und Cardium) oder Samtmuscheln (Glycymeris) bergen zu können. Meist jedoch sind es nur kleinere Bruchstücke, die über die Millionen Jahre hier konserviert wurden.
Haifischzähne lassen sich jedoch immer komplett finden. Inzwischen wurden insgesamt 15 Haiarten im Allgäu nachgewiesen, darunter die Gattungen Odontaspis, Hexanchus und Carcharodon. Auch lassen sich hin und wieder längliche Kauplatten vom Adlerrochen Mylobatis finden. An der Fundstelle am Auerberg konnte ich bisher nur die Arten Odontaspis und Carcharias finden, ich hoffe aber auf weitere gute Funde in diesem Jahr.


Die Fundstelle mit den gelblichen Sanden der OMM von der Straße (B16) aus gesehen.

Abgebrochene Platten am Fuße des Auerberg Höhenzuges.

Die quergestellten Schichten der OMM rechts von der Fundstelle im Wald.

Fossile Rippelmarken oberhalb der Fundstelle.

Die Fundstelle: Sieht steiler aus als es eigentlich ist. Festes Schuwerk ist aber sehr von Vorteil.


Die Austern im Überblick.




Haizähne von der Fundstelle am Auerberg, darunter zum Vergleich tertiäre Haizähne aus Marokko.

