Bayern
Der Lias Epsilon von Altdorf
- Details
- Kategorie: Bayern
- Veröffentlicht: Samstag, 22. Oktober 2005 17:08
- Geschrieben von Fritz Lang
- Zugriffe: 17137
Das Örtchen Altdorf liegt an der Autobahn A3 Nürnberg – Regensburg, ca. 20-25 km von Nürnberg entfernt. Altdorf, der Name dieses Fundortes dürfte wohl jedem Liassammler bekannt sein, kann man hier doch die berühmten Laibsteine (Siemensi Knollen)...

... mit zum Teil super erhaltenen, Schalen tragenden Ammoniten aus dem unteren Toarcium finden.

Der Fundort hat auch geschichtlich mit Fossilien zu tun. So hatte Johann Jakob Baier, Scheuchzer und der damalige Bürgermeister Bauder der ehemaligen Universitätsstadt Altdorf mit ihrem besonderen geologischen Untergrund bekannt gemacht ("Bauderscher Marmor").
Für den Sammler, der nicht in der Umgebung wohnt, scheint es so, als würde es in und um Altdorf Laibsteine in Hülle und Fülle geben. Leider sind diese Zeiten schon lange vorbei, als Flächen mit vielen Siemensi Knollen anstanden. Diese Gebiete sind mittlerweile fast komplett bebaut. Auch sind die Geoden nicht mehr so reich an Fossilien.

Ein Laibstein ist leider noch lange keine Garantie für einen Fund. Auch sind die Laibsteine oft mit Dolomitadern durchzogen und fossilleer. In Altdorf ist man auf Baustellen angewiesen um Sammeln zu können. Diese sind jedoch sehr dünn gesät, so das sich eine weite Anfahrt auf Verdacht nicht lohnt. Dennoch, wer in der Nähe ist, sollte einen Besuch wagen und auf Baustellen achten, mit etwas Glück...
Altdorf liegt auf einem Plateau aus Liasgesteinen, deren Abschluß meist das untere Toarcium bildet.

Wer über längere Zeit Baustellen in Altdorf besucht, dem erscheint es, als wäre der ehemalige Meeresboden in großen Wellen abgelagert worden, in deren Rinnen dann die Laibsteine gehäuft vorkommen. Im Vergleich zum südlicheren Sulzkirchen und den nördlicheren Orten Kalchreuth, Forchheim und Unterstürmig liegt in Altdorf eine Schwellenfazies vor, die nur wenige Zentimeter Ölschiefer aufweist. In vorgenannten Orten dagegen sind mehrere Meter nachgewiesen. Auch machen sich deutliche Faunenunterschiede bemerkbar. So sind Lytoceraten und Levisoni in Altdorf seltener, wogegen sie im nördlicheren Gebiet Kalchreuth, Hersbruck und Unterstürmig vorherrschend zu sein scheinen. Dafür werden in Altdorf meist Hildaites serpentinum und Harpoceraraten geborgen. Fische gehören hier auch zu den Raritäten.
Das Anstehende sieht meist so aus:

Liegendes: blaugraue Lias Delta Tone
ca.10 cm rostbrauner bis beiger Übergangston (oberster Amaltheenton)
Aufliegend beginnt der Lias epsilon (hier kommen vereinzelt die 1ér Laibsteine (Siemensiknollen) vor, die zum Teil auch in die unterliegenden Tone gedrückt sein können).

Gleich darüber kommen die 2ér Laibsteine, mal im Ölschiefer eingebettet, in der die Knollen als „Hügel“ leicht zu erkennen sind, oder aber im untersten Drittel einer Stinkkalkbankfolge mit zwischengeschalteten Mergel- bzw. Schillbänkchen, deren Ende die Monotis- bzw. Dactyliocerasbank ausweist.


Selten ist darüber noch grüngrauer Ton mit Belemniten zu finden, der schon dem Lias zeta angehören dürfte.
Der Kenner unterscheidet die 1ér und 2èr Laibsteine, sowie die Linsen. In den seltenen 1ér Knollen kommt hauptsächlich Lytoceras und Levisoni vor (Fauna ähnelt den nördlichen Fundstellen Unterstürmig, Kalchreuth etc.).
In den 2èr Laibsteinen kommen die typischen Altdorfer Ammoniten wie Phylloceras, Hildaites sepentinum und Harpoceraten vor.
In den Linsen (brechen meist in kleine würfelförmige Stücke)

finden sich vor allem Dactylioceraten, Nodicoeloceraten, Peronoceraten aber auch Phylloceraten, Hildaiten und Harpoceraten.
Im gesamten Epsilon werden gagatisierte Hölzer (teils häufig) und vereinzelte Wirbel und Knochen (vor allem in der Schillbank) und Fische (selten) geborgen. Zusammenhängende Reste von Ichtyosauriern können häufiger, Stenosaurus (Kroko) wenig bis selten und Plesiosaurier sehr selten gefunden werden.

Gagatholz mit Kalzitkristallen besetzt, Altdorf südwest

Frische Funde aus einem Linsenrest, Altdorf ost

Profil mit Ichtyorest, Altdorf west

Auskeilender Epsilon, Wellenablagerung?? Altdorf west

Seltener Fund: zusammenhängender Plesiosaurier-Bauchraum, mit Wirbeln, Knochenplatten, Rippen etc. etwa 2 Quadratmeter groß, Altdorf

... mit zum Teil super erhaltenen, Schalen tragenden Ammoniten aus dem unteren Toarcium finden.

Der Fundort hat auch geschichtlich mit Fossilien zu tun. So hatte Johann Jakob Baier, Scheuchzer und der damalige Bürgermeister Bauder der ehemaligen Universitätsstadt Altdorf mit ihrem besonderen geologischen Untergrund bekannt gemacht ("Bauderscher Marmor").
Für den Sammler, der nicht in der Umgebung wohnt, scheint es so, als würde es in und um Altdorf Laibsteine in Hülle und Fülle geben. Leider sind diese Zeiten schon lange vorbei, als Flächen mit vielen Siemensi Knollen anstanden. Diese Gebiete sind mittlerweile fast komplett bebaut. Auch sind die Geoden nicht mehr so reich an Fossilien.

Ein Laibstein ist leider noch lange keine Garantie für einen Fund. Auch sind die Laibsteine oft mit Dolomitadern durchzogen und fossilleer. In Altdorf ist man auf Baustellen angewiesen um Sammeln zu können. Diese sind jedoch sehr dünn gesät, so das sich eine weite Anfahrt auf Verdacht nicht lohnt. Dennoch, wer in der Nähe ist, sollte einen Besuch wagen und auf Baustellen achten, mit etwas Glück...
Altdorf liegt auf einem Plateau aus Liasgesteinen, deren Abschluß meist das untere Toarcium bildet.

Wer über längere Zeit Baustellen in Altdorf besucht, dem erscheint es, als wäre der ehemalige Meeresboden in großen Wellen abgelagert worden, in deren Rinnen dann die Laibsteine gehäuft vorkommen. Im Vergleich zum südlicheren Sulzkirchen und den nördlicheren Orten Kalchreuth, Forchheim und Unterstürmig liegt in Altdorf eine Schwellenfazies vor, die nur wenige Zentimeter Ölschiefer aufweist. In vorgenannten Orten dagegen sind mehrere Meter nachgewiesen. Auch machen sich deutliche Faunenunterschiede bemerkbar. So sind Lytoceraten und Levisoni in Altdorf seltener, wogegen sie im nördlicheren Gebiet Kalchreuth, Hersbruck und Unterstürmig vorherrschend zu sein scheinen. Dafür werden in Altdorf meist Hildaites serpentinum und Harpoceraraten geborgen. Fische gehören hier auch zu den Raritäten.
Das Anstehende sieht meist so aus:

Liegendes: blaugraue Lias Delta Tone
ca.10 cm rostbrauner bis beiger Übergangston (oberster Amaltheenton)
Aufliegend beginnt der Lias epsilon (hier kommen vereinzelt die 1ér Laibsteine (Siemensiknollen) vor, die zum Teil auch in die unterliegenden Tone gedrückt sein können).

Gleich darüber kommen die 2ér Laibsteine, mal im Ölschiefer eingebettet, in der die Knollen als „Hügel“ leicht zu erkennen sind, oder aber im untersten Drittel einer Stinkkalkbankfolge mit zwischengeschalteten Mergel- bzw. Schillbänkchen, deren Ende die Monotis- bzw. Dactyliocerasbank ausweist.


Selten ist darüber noch grüngrauer Ton mit Belemniten zu finden, der schon dem Lias zeta angehören dürfte.
Der Kenner unterscheidet die 1ér und 2èr Laibsteine, sowie die Linsen. In den seltenen 1ér Knollen kommt hauptsächlich Lytoceras und Levisoni vor (Fauna ähnelt den nördlichen Fundstellen Unterstürmig, Kalchreuth etc.).
In den 2èr Laibsteinen kommen die typischen Altdorfer Ammoniten wie Phylloceras, Hildaites sepentinum und Harpoceraten vor.
In den Linsen (brechen meist in kleine würfelförmige Stücke)

finden sich vor allem Dactylioceraten, Nodicoeloceraten, Peronoceraten aber auch Phylloceraten, Hildaiten und Harpoceraten.
Im gesamten Epsilon werden gagatisierte Hölzer (teils häufig) und vereinzelte Wirbel und Knochen (vor allem in der Schillbank) und Fische (selten) geborgen. Zusammenhängende Reste von Ichtyosauriern können häufiger, Stenosaurus (Kroko) wenig bis selten und Plesiosaurier sehr selten gefunden werden.

Gagatholz mit Kalzitkristallen besetzt, Altdorf südwest

Frische Funde aus einem Linsenrest, Altdorf ost

Profil mit Ichtyorest, Altdorf west

Auskeilender Epsilon, Wellenablagerung?? Altdorf west

Seltener Fund: zusammenhängender Plesiosaurier-Bauchraum, mit Wirbeln, Knochenplatten, Rippen etc. etwa 2 Quadratmeter groß, Altdorf