Für Sammelanfänger
Fundstellen suchen und verwalten per Smartphone - die App Tracklia
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- Kategorie: Für Sammelanfänger
- Veröffentlicht: Mittwoch, 16. Februar 2022 13:34
- Geschrieben von Michel Kleinschmidt
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Wichtiger Hinweis: Beachte bei der Fundstellensuche immer die Steinkern-Grundregeln, um Fehlverhalten zu vermeiden! Fundstellen befinden sich häufig in Privatbesitz und dürfen nicht ohne Genehmigung oder zumindest Duldung betreten werden. Auch gilt es, nicht in Naturschutzgebieten oder ähnlichem zu sammeln. Informiere dich vorher gründlich über die jeweiligen Gegebenheiten!
Außerdem bieten Apps wie die im Folgenden vorgestellte, nie die alleinige Möglichkeit Fundorte zu finden. Dabei gilt es mehrere Faktoren zu beachten. Hierbei helfen dir unter anderem die Steinkern-Karte, das Internet, öffentlich zugängliches Kartenmaterial zu Geologie, Naturschutz und natürlich auch die Steinkern-Community.
Sich neue Fundstellen zu erschließen, ist gar nicht so einfach, wissen wir doch häufig nicht wo wir anfangen sollen zu suchen.
Hier kann z. B. Kartenmaterial von Google Maps eine sehr große Hilfe sein, da man unter Zuhilfenahme von hochauflösenden Sattelitenbildern, Straßen- oder topografischen Karten bestimmte Gebiete einfach aus der Vogelperspektive betrachten kann. So lassen sich für uns Fossiliensammler interessante Landschaftsstrukturen erkennen, auf die sich einen zweiten Blick zu werfen lohnen könnte. Auf diese Weise kann man z. B. aktive Aufschlüsse, alte aufgelassene Aufschlüsse, Kiesgruben und besondere Strukturen wie vergetationsarme Gebiete erkennen, an denen das Untergrundgestein erreichbar ist. Auch Geröllhalden, Steinstrände und Steilküsten und sonstige Naturaufschlüsse lassen sich so entdecken. Diese Suche lässt sich am heimischen PC oder auch mobil per Smartphone durchführen.
Ich möchte euch hier eine App vorstellen, die ich für die mobile Fundstellensuche, aber auch für die Verwaltung meiner Fundstellen nutze. Sie arbeitet unter anderem mit Google Maps Kartenmaterial. Mit der App Tracklia, die für Andoid- und iOS-Betriebssysteme erhältlich ist, lassen sich Fundstellen als Wegpunkte abspeichern und anschließend verwalten. Es gibt eine kostenlose Version, mit etwas eingeschränktem Funktionsumfang und Werbung, die aber für unsere Zwecke im Prinzip ausreichend ist. Für momentan einmalig 4,99 € kann man sich jedoch auch alle Funktionen freischalten lassen.
Mit der App Tracklia verwalte ich nicht nur meine Fossilfundstellen. Da ich gerne Pilze sammle und esse, kann ich mir auch Pilzfundstellen abspeichern und diese später dank GPS wiederfinden. Zudem bin ich auch Angler. Mit der App kann ich mir auch Angelstellen abspeichern und Notizen dazu hinterlegen.
Alle gespeicherten Daten lassen sich aus der App exportieren, um sie separat abzuspeichern oder gar in andere Apps einzubinden.
Im Folgenden stelle ich euch die für uns Fossiliensammler nützlichen Funktionen anhand einiger Screenshots und Beispiele vor. Bitte beachtet, dass die Screenshots die PRO-Version zeigen, also die mit allen Funktionen. Auf die Unterschiede zwischen kostenloser und kostenpflichtiger Version gehe ich aber auch kurz ein.
Viel Spaß beim Lesen!
Abb. 1: Hier ist eine Übersicht zu sehen. Das Steuerkreuz bewegt sich mit, wenn ihr die Karte bewegt. Es ist nützlich beim Erstellen von Wegpunkten. Der blaue Kreis zeigt eure Position an. Dies aktiviert oder deaktiviert ihr über den Positionsbutton oben rechts. Das Symbol darunter mit den zwei übereinanderliegenden Seiten lässt euch das Kartenmaterial auswählen. Mit dem + unten links könnt ihr Wegpunkte und Tracks hinzufügen. Oben links wird das Menü geöffnet, mit der Lupe könnt ihr Orte und/oder Wegpunkte suchen (PRO Funktion), mit den Strichen neben Punkten könnt ihr eure Wegpunkte in einer Galerie anzeigen lassen. Auf dem Ordnersymbol könnt ihr externe Dateien hinzufügen und die drei Punkte zeigen euch das Export-Menü an.
Abb. 2: Klickt ihr auf das Symbol mit den zwei übereinanderliegenden Seiten, könnt ihr aus mehreren praktischen Karten für die Anzeige wählen. Dies sind unter anderem Sattelitenkarten, topografische Karten, Straßenkarten und Hike & Bike Karten.
Abb. 3: Über das Menü gelangt ihr zu euren Kartenlisten. Hier könnt ihr mehrere Karten mit jeweils eigenen Wegpunkten anlegen. Neben anderen Menüpunkten könnt ihr auch zu den Einstellungen gelangen. Die Backup/Restore-Funktion ist eine PRO-Funktion.
Abb. 4: Dies ist das Export-Menü. Hier könnt ihr all eure Daten, Wegpunkte und Tracks als externe Dateien abspeichern und so dauerhaft sichern. Mögliche Dateitypen sind GPX, KML, CSV und TRCK.
Abb. 5: Klickt ihr auf das +, könnt ihr Wegpunkte und Tracks erstellen oder auch externe Dateien einbinden.
Im Folgenden zeige ich euch wie ihr einen Wegpunkt erstellt.
Abb. 6: Erstellt ihr einen Wegpunkt (mit Fadenkreuz auf die Stelle zeigen) könnt ihr hierfür den Namen und eine Beschreibung eingeben. Hier solltet ihr euch Besonderheiten zu den Fundorten notieren. Anschließend könnt ihr ein Symbol für den Fundort wählen. Hier ein Beispiel mit den Kreidefelsen von Møn (DK).
Abb. 7: In der kostenlosen Version könnt ihr leider nur die farbigen Positionsmarker verwenden. Theoretisch ist dies aber auch schon ausreichend.
Abb. 8: Die PRO Version für 4,99 € schaltet alle Symbole frei.
Abb. 9: Wenn ihr das Symbol gewählt und den Wegpunkt gespeichert habt, werden euch die zu diesem hinterlegten Informationen im unteren Bildschirmbereich angezeigt, sobald ihr den Wegpunkt anwählt.
Abb. 10: Ein weiteres Beispiel. Die Steilküste bei Heiligenhafen.
Abb. 11: Unter "Actions" könnt ihr den Wegpunkt bearbeiten und weitere Einstellungen vornehmen.
Abb. 12: Neben Fossilien sammle ich auch gerne Pilze. Hier hat sich die App ebenfalls als praktisch erwiesen. Hier habe ich mir eine Fundstelle mit Winterpilzen (Austernseitlingen) abgespeichert.
Abb. 13: Und hier eine Fundstelle mit Totentrompeten.
Abb. 14: Unbekannte (potentielle) Fundstellen speichere ich mir auch ab. Nach späteren Besuchen kann ich dann den Wegpunkt verändern. Die Satellitenbilder von Google sind super für die Fundstellensuche geeignet (jedoch nur ein Teil der Recherche!).
Abb. 15: Gelegentlich angle ich gerne - hier als Beispiel eine meiner Angelstellen.
Abb. 16: Eine weitere Fossilfundstelle. Die Steilküste bei Katharinenhof auf Fehmarn.
Abb. 17: Hier mal die Übersicht mit ein paar hinzugefügten Fundstellen. Diese Übersicht öffnet sich automatisch, wenn ihr die App öffnet.
Abb. 18: Hier ist ein potentieller Fundort zu sehen. Ein Kieswerk welches gut anhand der Sattelitenbilder zu finden war.
Abb. 19: Hier ein weiterer potentieller Fundort. Ein scheinbar aufgelassener Steinbruch.
Abb. 20: Hier eine interessante Struktur mit sehr wenig Vegetation, wo das Oberflächengestein möglicherweise erreichbar ist.
Ich hoffe, ich konnte euch die App ein wenig näher bringen. Ich benutze sie gerne als hilfreiches (zusätzliches) Tool, wenn es darum geht neue Fundorte zu erschließen und bekannte Fundorte zu verwalten.
Viele Grüße
Michel Kleinschmidt