Unterer Jura

Kuriose Fischplatte aus der Tongrube Mistelgau

Im Herbst 2005 besuchte ich wieder einmal die Tongrube Mistelgau, um im Lias epsilon in den großen Laibsteinen nach Lytoceraten zu suchen. Dabei fand ich ein Stück mit zwei Fischen auf einer Platte, welches optisch etwas kurios aussieht. Leider hatte ich an diesem Tag keine Kamera dabei, um Bilder von der Fundsituation machen zu können.

Es lagen zwar noch einige Laibsteine, bzw. Reste davon zum Aufschlagen da, ich hatte aber an diesem Tag nicht so rechte Lust zum Klopfen und mich an den harten Teilen zu verausgaben. Deshalb machte ich mich daran, im Papierschiefer zu suchen. Hier lagen noch große Stücke im Aushub, die man wunderbar „aufblättern“ konnte.

Nach längerer Suche an einem großem Brocken mit etwa 1,50x1,50 Meter Durchmesser, hob ich eine dünne Platte ab und staunte nicht schlecht, als ich plötzlich einen Fischkopf am Rand der Platte entdeckte. Und schon schlug das Sammlerherz um einiges Höher. Schließlich ist der Fund eines Fisches ja nicht alltäglich.

Jetzt stellte sich die Frage, wie man diese riesige Platte auf ein einigermaßen Maß brachte, um es ins Auto zu bringen. So klopfte ich immer wieder Stück für Stück vom Rand weg, bis der berühmte „letzte Schlag“ dafür sorgte, dass ich 3 Teile in der Hand hielt. Meine folgenden Worte möchte ich hier lieber nicht wieder geben.

Die Platte habe ich dann zu Hause ein paar Tage später geklebt und mit Eisenpulver bei etwa 1-2 bar frei gestrahlt. Das ganze sah bis dahin ganz gut aus. Aber der Fisch wollte vom Kopf Richtung Schwanz nicht schmäler werden. Irgendwie kam mir das Ganze etwas komisch vor und ich wusste auch nicht, was das sein sollte. Als dann auf der rechten Seite des Fisches ein zweiter Kopf zum Vorschein kam, musste ich schon länger und genau hinschauen, dass da zwei Fische übereinander lagen. Im ersten Moment sah es wirklich so aus, als hätte ich da einen Fisch mit einem Kopf vorne und hinten vor mir liegen.

Gut, wenn man es weiß, ist es ja vielleicht gleich zu sehen. Aber ich rechnete mit allem, aber nicht damit, dass ich hier zwei Fische auf einem Stück habe, die auch noch so zufällig übereinander liegen. Und beim rechten Fisch fehlt das Schwanzende, welches nach unten gelaufen wäre. Daher sieht das Stück etwas kurios aus, zumindest auf den ersten Blick.

Mit Ergänzen, bzw. Retuschieren von Rissen bei Fischen habe ich keine Erfahrung. Deshalb kann ich vorerst nur ein Bild einstellen, bei welchem die Bruchlinien deutlich zu sehen sind. Sobald dies etwas „repariert“ ist, werde ich ein aktuelles Bild einstellen.

 

armin_mistelgau_fischplatte_01.jpg
Größe der Platte ca. 22 x 16 cm.


armin_mistelgau_fischplatte_02.jpg
Größe der Fische der Gattung Pholidophorus sp. je ca. 10 cm