Oberer Jura

Ein super Fund aus dem Weißjura von Madagaskar

Ein super Fund aus dem Weißjura von Madagaskar !

Ganz besonders toll erhaltene Fundstücke sind in den letzten Jahren aus dem Weißen Jura von Madagaskar bekannt geworden.

Im mitteleurop. Weißjura einen Euaspidoceras mit 45cm Durchmessern zu finden ist sicherlich möglich - wenn auch sehr schwierig.

Einen zu finden, der zudem noch ein tolles Stachelkleid trägt ... ist dagegen fast unmöglich.

Seit einigen Jahren kommen aus Madagaskar jedoch genau solche Traumstücke auf den Markt.

Eines dieser Exemplare will ich hier vorstellen.

Im Gegensatz zu vielen angebotenen Exemplaren besitzt es - neben der Schale auch noch das nahezu komplett erhaltenen "Stachelkleid.

Viel Spass beim Betrachten der Bilder !

- Thomas B. -


Der Ammonit liegt in einer weißlichen Aragonit-Schalenerhaltung vor.
Wischt man diese dünne Aragonit-Schale ab, kommt darunter der Perlmutt-Glanz durch, für den die madegassischen Ammoniten (ob nun aus dem Jura oder der Kreide) berühmt geworden sind.

Die Fundschicht dürfte der unterste Weiße Jura (Oxfordium) gewesen sein.

Gefunden wurde er von einheimischen "Fossiliengräbern".
Über ausländische und dann inländische Fossilienhändler ist dann das Rohstück
meinem Sammlerfreund Reinhard Veit in die Hände gefallen.

Eine Seite des Ammoniten war bereits ziemlich "vorpräpariert" ... mit dem Nachteil,
dass bei diesen Freilegungsarbeiten die Spitzen der Stacheln (oder muss ich sagen Dornen?) abgeschlagen wurden.

Glücklicherweise beschränkten sich die madegassischen Bearbeiter darauf, nur eine Seite "freizulegen" - und auch diese nur notdürftig.

Somit war die Rückseite dieses Ammoniten - was bei Madagaskar-Ammoniten - selten genug der Fall ist, noch weitestgehend mit Sediment bedeckt.

Dies einmalige Chance nutzte R. Veit um diese Seite fachmännisch freizupräparieren und so ein Stachelkleid freizulegen, das fast allen sich auf dem Markt befindlichen Exemplaren dieser Ammonitengattung fehlt.

Dass sich die Arbeit gelohnt hat, sieht man auf den folgenden Bildern.

Präpariert wurde der Ammonit rein mechanisch mit Druckluftsticheln.

Aber nun zu den Bildern !!

Tomba01_DSC_1732.JPG
Abb.1:
Diese Seite wurde durch madegassische Präparatoren "vorbehandelt".
In der Folge wurden gingen die Spitzen der Stacheln vorloren.
Sie wurden fachmännisch restauriert (nachgebildet).
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Stacheln trotzdem größtenteils in Orginalsubstanz vorliegen. Nur die Enden der Stacheln mußten nachgebildet werden.


Tomba02_DSC_1733.JPG
Abb.2:
Blick auf die perfekt und vollständig erhaltenen Innenwindungen des Ammoniten.
Leider fehlt an etlichen Stellen die Schale. Dies tut der Optik jedoch keinen Abbruch.


Tomba03_DSC_1734.JPG
Abb.3
Frontalansicht des Ammoniten.
Durchmesser 45 cm !!!


Tomba04_DSC_1735.JPG
Abb.4:
Dort wo die dünne Schale fehlt, zeichnen sich auf dem Steinkern die Lobenlinien sehr gut ab. Bei madegassichen Ammoniten ist das nicht ungewöhnlich.
Deutlich zu sehen ist auch der mehrschichtige Aufbau der Aragonit-Schale.
Nur eine der Zwischenschichten besitzt den sog. Perlmutt-Glanz.


Tomba05_DSC_1736.JPG
Abb.5
Nochmals die Innenwindungen ... nur etwas größer.
Besser können Innenwindungen kaum erhalten sein.


Tomba06_DSC_1737.JPG
Abb.6
Die "Hinterseite", die R.Veit fachmännisch nachpräpariert hat und von der er dabei natürlich alle vorhandenen Stacheln gerettet hat. Von denen musste keiner nachgebildet werden !


Tomba07_DSC_1738.JPG
Abb.7
Schräg-Blick auf das Stachelkleid der "Hinterseite".


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Abb.8
Extra für diese Prachtstück wurde ein Maß-Metallkorsett als Ständer angefertigt.
Nur so läßt sich dieses Traumstück angemessen präsentieren.


Tomba09_DSC_1740.JPG
Abb.9
Blick auf die unglaublichen Stacheln


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Abb.10
Nahaufnahme der Stacheln der Seite, die von R.Veit komplett präpariert wurde.


Tomba11_DSC_1742.JPG
Abb.11


Vielen Dank an meinen Freund und Sammelkollegen Reinhart Veit dafür, dass er mir erlaubte, seine privaten Bilder für diesen Bericht zu verwenden.