Re: Nochmal was Handwerkliches...
Verfasst: Dienstag 19. Juli 2022, 16:59
Hallo zusammen!
Wie versprochen hier mal ein etwas ausführlicherer Bericht. Mit Thermo Loc habe ich etwas rumexperimentiert, irgendwie bin ich aber mit dem Material nicht "warm" geworden. Es wird zwar ordentlich hart und bleibt dabei elastisch aber gerade kleinere Steine und auch flachere Stein damit so zu "fassen", daß ich gut mit ihnen umgehen konnte gelang mir nicht zufriedenstellend.
Ich habe aber eine andere Methode ersonnen, die für mich gut funktioniert: kleben. Auf dem Weg gab es einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Ich zeige hier nur das Ergebnis.
1. Man nehme ein geschliffenes Vierkant-Metallrohr und knülle da etwas, von Klarsichtfolie ummanteltes Papier rein: 2. Da hinein spachtelt man Gipsmasse, je kleiner der mittels Schritt 1 abgetrennte Teil des Rohres ist desto weniger: Vielleicht kann man sich die Klarsichtfolien aus Schritt 1 auch sparen. Meine Sorge ist nur, daß der Gips dann "aufbrennt". Sprich ihm durch das Papier zu schnell das Wasser entzogen wird, sodaß er nicht aushärten kann.
3. Wenn der Gips etwas angezogen hat drückt man den Bernstein in der gewünschten Position hinein: 4. Wenn der Gips ausgehärtet ist kann man den Bernstein entfernen. Das geht recht leicht, etwas wackeln genügt. Zurück bleibt der Gipsabdruck: 5. Der ist anschließend zu grundieren und nach dem Trocken wird die Form mit Fischleim ausgepinselt: 6. Dann kann der Bernstein eingeklebt werden: 7. Nach dem Aushärten des Klebers habe ich einen handlichen Metall-Dop mit Stein, den ich jetzt prima bei meinem Tellerschleifer anschlagen kann: Wenn man die Gipsform im Schritt 5 nicht grundiert hat wird einem übrigens der Stein recht schnell wieder rausfallen.
Und das beste zum Schluss: der Fischleim kann nach dem Ende der Schleifarbeiten ganz einfach gelöst werden, indem der Dop für ein paar Augenblicke in heißes Wasser (50 Grad?) gelegt wird. Etwaige Leimreste können ganz einfach abgewaschen werden. Auf der anderen Seite verträgt der Kleber kaltes Wasser aber gut, sodaß man unbesorgt nassschleifen kann.
Wenn der Stein rausgelöst wurde einfach das Metallrohr etwas ins Wasser legen und dann den aufgeweichten Gips raushämmern, -kratzen, -waschen.
DISCLAIMER: Ja, die Methode ist ziemlich zeitaufwendig und bei den meisten Steinen reicht ein Schliff freihand sicherlich völlig aus. Gerade wenn die Steine aber besonders klein sind, der Einschluss problematisch liegt oder man aus einem anderen Grund darauf angewiesen ist die Schlifffläche sehr präzise zu setzen (oder das einfach aufgrund der Inkluse möchte) war ich damit bisher (halbes Dutzend Anwendungsfälle) immer erfolgreich. Sicherlich kann man das ein oder andere aber noch verbessern. Für Hinweise und Anregungen bin ich deshalb jederzeit dankbar
Viele Grüße
Haiko
Wie versprochen hier mal ein etwas ausführlicherer Bericht. Mit Thermo Loc habe ich etwas rumexperimentiert, irgendwie bin ich aber mit dem Material nicht "warm" geworden. Es wird zwar ordentlich hart und bleibt dabei elastisch aber gerade kleinere Steine und auch flachere Stein damit so zu "fassen", daß ich gut mit ihnen umgehen konnte gelang mir nicht zufriedenstellend.
Ich habe aber eine andere Methode ersonnen, die für mich gut funktioniert: kleben. Auf dem Weg gab es einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Ich zeige hier nur das Ergebnis.
1. Man nehme ein geschliffenes Vierkant-Metallrohr und knülle da etwas, von Klarsichtfolie ummanteltes Papier rein: 2. Da hinein spachtelt man Gipsmasse, je kleiner der mittels Schritt 1 abgetrennte Teil des Rohres ist desto weniger: Vielleicht kann man sich die Klarsichtfolien aus Schritt 1 auch sparen. Meine Sorge ist nur, daß der Gips dann "aufbrennt". Sprich ihm durch das Papier zu schnell das Wasser entzogen wird, sodaß er nicht aushärten kann.
3. Wenn der Gips etwas angezogen hat drückt man den Bernstein in der gewünschten Position hinein: 4. Wenn der Gips ausgehärtet ist kann man den Bernstein entfernen. Das geht recht leicht, etwas wackeln genügt. Zurück bleibt der Gipsabdruck: 5. Der ist anschließend zu grundieren und nach dem Trocken wird die Form mit Fischleim ausgepinselt: 6. Dann kann der Bernstein eingeklebt werden: 7. Nach dem Aushärten des Klebers habe ich einen handlichen Metall-Dop mit Stein, den ich jetzt prima bei meinem Tellerschleifer anschlagen kann: Wenn man die Gipsform im Schritt 5 nicht grundiert hat wird einem übrigens der Stein recht schnell wieder rausfallen.
Und das beste zum Schluss: der Fischleim kann nach dem Ende der Schleifarbeiten ganz einfach gelöst werden, indem der Dop für ein paar Augenblicke in heißes Wasser (50 Grad?) gelegt wird. Etwaige Leimreste können ganz einfach abgewaschen werden. Auf der anderen Seite verträgt der Kleber kaltes Wasser aber gut, sodaß man unbesorgt nassschleifen kann.
Wenn der Stein rausgelöst wurde einfach das Metallrohr etwas ins Wasser legen und dann den aufgeweichten Gips raushämmern, -kratzen, -waschen.
DISCLAIMER: Ja, die Methode ist ziemlich zeitaufwendig und bei den meisten Steinen reicht ein Schliff freihand sicherlich völlig aus. Gerade wenn die Steine aber besonders klein sind, der Einschluss problematisch liegt oder man aus einem anderen Grund darauf angewiesen ist die Schlifffläche sehr präzise zu setzen (oder das einfach aufgrund der Inkluse möchte) war ich damit bisher (halbes Dutzend Anwendungsfälle) immer erfolgreich. Sicherlich kann man das ein oder andere aber noch verbessern. Für Hinweise und Anregungen bin ich deshalb jederzeit dankbar
Viele Grüße
Haiko