Geologische Wanderungen

Das Elbsandsteingebirge und die Elbtalkreide (allgemein und geologisch)

Das Elbsandsteingebirge

 

Geographie, Allgemeines (vorwiegend Sächsisch-Böhmische Schweiz)

Mit dem Elbsandsteingebirge, südöstlich von Dresden gelegen, verfügt die sächsisch-böhmische Grenzregion beidseits der Elbe über ein in Europa einzigartiges, landschaftlich-kulturelles Kleinod.
Lässt man sich als Reisender darauf ein, dieses etwas über 700 qkm große Mittelgebirge zu erkunden, wird man schon sehr bald gefangen und fasziniert sein, von der großartigen Natur, der erhabenen Schönheit der abwechslungsreichen Landschaften, der Kultur und der Vielgestaltigkeit der touristischen Ziele.

Schon von jeher waren die Menschen von diesem Landstrich begeistert und so verwundert es nicht, dass sich Maler, Dichter und Musiker genau so intensiv damit auseinander setzten, wie Forscher verschiedener Fachrichtungen, Naturliebhaber, Reisende, Sportler, Filmemacher und Fotografen oder Menschen wie „du und ich“.

Das Mittelgebirge ist vorwiegend aus kreidezeitlichem Sandstein aufgebaut (Geologie und Paläontologie der Elbtalkreide werden weiter unten beschrieben). Es erstreckt sich vom tschechischen Děčín bis ins sächsische Pirna, beiderseits der landschaftsprägenden Elbe. Es wird im deutschen Teil auch als „Sächsische Schweiz“ und im tschechischen Teil als „Böhmische Schweiz“ bezeichnet. Heute wird es oft auch „Sächsisch-Böhmische Schweiz“ genannt. Die Sächsische Schweiz umfasst einen vorderen und einen hinteren Teil. Die höchsten Erhebungen des Gebirges sind auf tschechischer Seite der Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg) bei Děčín mit 723 Metern und auf deutscher Seite der „Große Tschirnstein“ bei Reinhardtsdorf-Schöna mit 561 Metern. Es sind Höhenunterschiede bis 450 m auf engem Raum zu verzeichnen.

Auf deutscher Seite gibt es die Nationalparkregion Sächsische Schweiz, welche aus dem 1990 eingerichteten 93,5 qkm großen Nationalpark Sächsische Schweiz besteht und dem bereits 1956 gegründeten 287 qkm großen Landschaftsschutzgebiet.

 

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Abb. 1: Kartenausschnitt des Elbtales von Meißen über Dresden bis Děčín.

 

Charakteristische, unverkennbare Landschaftsbestandteile sind die folgenden in drei Etagen gliederbaren Elemente: Die erhabenen Tafelberge und Türme in der oberen Etage. In mittleren Bereichen befinden sich die Ebenheiten, darunter folgen Schluchten und Täler. Aber auch Felsregionen mit zusammenhängenden Waldflächen. All diese abwechslungsreichen Landschaftselemente bedingen eigene Boden- und Mikroklimaverhältnisse, die wiederum eine hohe Artenvielfalt hervorbrachten. Mitten durch diese vielfältigen Landschaftsformen grub sich die Elbe ihr Bett.
So finden wir heute beidseits des Flusses eine Region mit Überschuss an Erhabenheit, Schönheit, Vielgestaltigkeit und der Eigenschaft dem Menschen als Kraft- und Erholungsquell dienlich zu sein.

 

Landschaft / Tourismus

Landschaftlich-touristische Ziele finden wir über die gesamte Region verstreut. Die berühmte Bastei bei Rathen, die Tafelberge Königsstein und Lilienstein sowie die markante Felsnadel der Barbarine stellen dabei nur die Bekanntesten dar. Die linkselbischen Tafelberge Rauenstein, Pfaffenstein, Gohrisch, Papststein, Kleinhennersdorfer Stein oder der Kleine und Große Zschirnstein, Kohlbornstein, Kaiserkrone oder Zirkelstein stellen genauso beliebte Ziele dar, wie etwa die landschaftlich sehr reizvollen Täler weiter westlich, das Bahra- und das Bielatal (Herkulessäulen) oder das Labyrinth der Nikolsdorfer Wände. Auf böhmischer Seite lockt der Hohe Schneeberg. Dazwischen gibt es viel zusammenhängende Waldfläche mit vielen Kilometern Wanderwegen.

Rechtselbisch grüßen bei Rathen der Amselsee und der Amselfall im herrlichen Amselgrund ebenso wie die Felsen Lokomotive, Mönch und andere markante Kletterfelsen. Man wandert durch tiefe Gründe zwischen Stadt Wehlen und Kurort Rathen bis zur Felsenbühne oder weiter, etwa nach Hohnstein mit seiner Burg und ins wundervolle Polenztal. Beim Hockstein blickt man von der Kanzel ins Polenztal. Dieses wunderbare Tal sollte man durchwandern (Märzenbecherwiesen). Auch der Besuch der Gautschgrotte (in strengen Wintern mit Rieseneiszapfen) und vor allem der Brand-Aussicht, dem „Balkon der Sächsischen Schweiz“, ist äußerst lohnenswert.

 

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Abb. 2: Nationalpark-Logo.

 

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Abb. 3: Blick von der Bastei-Aussicht über die Elbe mit Lilienstein (rechter Bildrand). Foto vergrößern.

 

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Abb. 4: Blick vom Bastei-Restaurant auf die Elbe Richtung Westen. Foto vergrößern.

 

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Abb. 5: Blick vom Bastei-Restaurant auf die Elbe mit Felsabbruch (von 2005) am Wartturm.

 

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Abb. 6: Blick vom Aussichtsfels hinter der Bastei auf Basteibrücke (rechts) und die Felsenburg Neurathen (links). Foto vergrößern.

 

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Abb. 7: Eingangstafel an der Felsenburg Neurathen.

 

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Abb. 8: Die berühmte Felsnadel „Barbarine“ am Pfaffenstein ist eines der Wahrzeichen des Elbsandsteingebirges.

 

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Abb. 9: Blick zum Königstein mit Festung (links) und Lilienstein (rechts) vom Fuße des Pfaffensteins. Foto vergrößern.

 

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Abb. 10: Blick zum Pfaffenstein von Osten. Foto vergrößern.

 

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Abb. 11: Aussicht vom Pfaffenstein mit Blick zum Lilienstein, links unten der Ort Pfaffenstein. Foto vergrößern.

 

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Abb. 12: Wegweiser auf dem Pfaffenstein.

 

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Abb. 13: Kletterfelsen unterhalb des Pfaffenstein-Plateaus. Foto vergrößern.

 

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Abb. 14: Wegweiser am Malerweg.

 

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Abb. 15 und 16: Felspartien mit Sanduhrbildungen und wabenartiger Verwitterung am Quirl.

 

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Abb. 17: Diebshöhle oder Diebskeller am Quirl (größte Schichthöhle im Elbsandsteingebirge).

 

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Abb. 18: Im Ort Hohnstein mit Wanderwegweisern.

 

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Abb. 19: Burg Hohnstein vom Wanderweg aus zur „Gautschgrotte“.

 

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Abb. 20: Sandsteinfelsen in Normalausbildung mit Klüften und Trennfugen. Foto vergrößern.

 

Weiter im Südosten treffen wir auf das liebliche Sebnitztal und bei Bad Schandau auf das wildromantische Kirnitzschtal mit seinen Mühlen und der Kirnitzschtalbahn. Noch weiter südöstlich liegen der Kleine und der Große Winterberg nordöstlich und östlich von Schmilka. Im Kirnitzschtal selbst liegt der Lichtenhainer Wasserfall, von dem aus man zum berühmten Kuhstall gelangt, einem markanten Felsentor mit Aussicht auf die Affensteine. Bewegt man sich im Kirnitzschtal weiter über die Neumannmühle etwa nach Südosten, so erreicht man den Großen Zschand und die Thorwalder Wände, ein exzellentes Wander- und Klettergebiet mit zahlreichen tiefen Schluchten in spektakulärer Landschaft! Ein sehr beliebtes Wandergebiet erreicht man auch vom Zahnsgrund (südöstlich von Postelwitz) aus. Hier steigt man hinauf durch eine wunderbare Landschaft zu den Schrammsteinen, mit Blick zum Falkenstein und bei weiterer Wanderung zu den Affensteinen und weiter in Richtung Hintere Sächsische Schweiz.

Möchte man dort, in der Hinteren Sächsischen Schweiz, die Erkundung bis zur Landesgrenze fortsetzen, so empfiehlt sich unbedingt ein Besuch der Oberen Schleuse und eine Bootstour auf der Kirnitzsch, in der Nähe von Hinterhermsdorf!
Einmal im hinteren Teil der Sächsischen Schweiz angelangt, sollte ein Besuch in der Böhmischen Schweiz, kurz nach der Grenze bei Hřensko (Herrnskretschen) nicht vergessen werden. Touristische Highlights sind hier das größte Felsentor der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, das Prebischtor oder auch Wanderungen und Bootstouren in der Edmundsklamm/Kamnitzklamm.
Weiter in Böhmen finden sich zahlreiche Möglichkeiten die Natur- und Kulturschätze der Böhmischen Schweiz zu erkunden, wie etwa das Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteine um Děčín oder in der Böhmischen Schweiz die Felsenburg Šaunštejn bei Vysoká Lípa oder den Paulinengrund bei Studený (Kaltenbach), Rynartice und Jetřichovice (Dittersbach). Wandern, Klettern, Höhlenbesuche und der Besuch herrlicher Landschaftsstriche sind hier genau so gut möglich, wie auf sächsischer Seite.

Unbedingt erwähnt werden muss noch der 112 km lange, traditionsreiche Malerweg, einer der beliebtesten Wanderwege Deutschlands. Er schlängelt sich rechtselbisch von Pirna-Liebethal durch den Nationalpark bis zur tschechischen Grenze bei Schmilka und führt linkselbisch vorbei an den Tafelbergen zurück nach Pirna. Wie alle Wanderwege der Region, ist er hervorragend ausgeschildert.

Durch die Eigenarten des Kreidesandsteins entstanden im gesamten Gebiet viele kleine und größere Schicht,- Kluft oder Einsturz-Höhlen. Auch diese lohnt es sich aufzusuchen. So z. B. die Goldschmidtshöhle auf dem Pfaffenstein, den Diebskeller am Quirl, Teufelsküche und Felsentor im Uttewalder Grund, Gautschgrotte und Diebshöhle bei Hohnstein, Gamrighöhle bei Rathen, den Kuhstall am Neuen Wildenstein, die Kleinhennersdorfer Höhlen, Bennohöhle, Eisloch oder Schwedenhöhle im Bielatal, um nur einige zu nennen.

 

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Abb. 21: Lehrpfadtafel: Sandstein-Verwitterung am Wanderweg zur „Gautschgrotte“.

 

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Abb. 22: Sandsteinfels mit Sanduhrbildung am Weg zur „Gautschgrotte“.

 

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Abb. 23: Natürlich wird überall geklettert im klassischen Klettergebirge.

 

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Abb. 24 a und b: An der „Gautschgrotte“, links im Sommer und mit 22 m hoher Eissäule, rechts im Februar 2012. Eine Eissäule entsteht nur in Wintern mit langanhaltendem Frost. Fotos vergrößern.

 

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Abb. 25 a und b: Desgleichen von vorn fotografiert. Fotos vergrößern.

 

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Abb. 26: Die Eissäule von der Rückseite.

 

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Abb. 27: Noch einmal seitlich von vorn.

 

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Abb. 28: Abgestürzter Sandsteinblock am Wanderweg.

 

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Abb. 29: Am Diebskeller bei Hohnstein, einer flachen Schichthöhle.

 

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Abb. 30: Zugang zur Brandaussicht („Balkon des Elbsandsteingebirges“) mit Wirtschaft und tollem Biergarten.

 

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Abb. 31: Brandaussicht nach Südost mit „Brandscheibe“ im Vordergrund. Im Hintergrund erkennt man gerade noch den „Zirkelstein“ bei Reinhardtsdorf. Foto vergrößern.

 

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Abb. 32: Infotafel vom NationalparkZentrum Sächsische Schweiz an der Waltersdorfer Mühle im Polenztal. Foto vergrößern.

 

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Abb. 33: Im herrlichen Polenztal ist Wandern das pure Vergnügen!

 

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Abb. 34: Die Polenz.

 

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Abb. 35: Felsformation an der Polenz.

 

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Abb. 36: Idyllisch gelegene Pension im Polenztal mit Restaurantbetrieb und großem Biergarten in herrlicher Lage.

 

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Abb. 37: Aufstieg nach Hohnstein.

 

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Abb. 38: Schloss Pillnitz an der Elbe.

 

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Abb. 39: Die bekannte Kamelie im Schlosspark Pillnitz.

 

Natürlich bietet sich auch die Elbe selber an, um auf den bekannten Elbdampfern eine größere oder kleinere Schiffstour vorbei an touristischen Highlights zu unternehmen. Seien es nun Linienfahrten, etwa bis Seußlitz und Diesbar, unterhalb von Meißen oder bis Bad Schandau und sogar ins Böhmische bis Děčín oder die beliebten „Themenfahrten“, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Am Fluss liegen berühmte Sehenswürdigkeiten, wie die bekannte Elbbrücke „Blaues Wunder“, Schloss Pillnitz, Stadt Wehlen, Bastei mit Brücke und Felsenburg Neurathen, Kurort Rathen, Festung Königsstein, Lilienstein, Bad Schandau, Postelwitzer Steinbrüche oder Schmilka. Weiter im Norden liegen Dresden als Landeshauptstadt mit Zwinger, Semperoper, Frauenkirche, Schloss, Brühlscher Terrasse und vielen anderen Sehenswürdigkeiten, Meißen mit Burg, Dom und Porzellanmanufaktur oder das Weinbaugebiet zwischen Radebeul, Meißen und Diesbar-Seußlitz. Natürlich laden auch Schloss und Wildgehege Moritzburg zu einem Besuch ein.

Fast unnötig zu erwähnen, ist das Elbsandsteingebirge als Kletterparadies par excellence! Aber auch Wassersport, Wandern, Radfahren, Nordic Walking, Ballsport, Angeln oder Wintersportarten u.v.a. sind hier sehr beliebt.

 

Historie und Kultur

Die ersten Besiedlungsspuren der Region werden ins Mesolithikum datiert. So siedelten Menschen schon vor etwa 8000 bis 6000 Jahren zumindest periodisch oder über längere Zeiträume in einigen Bereichen des Elbsandsteingebirges.
Ab ca. 1800 v. Chr. ist bereits stärkere Besiedlung durch bronzezeitliche Menschen nachgewiesen. Selbst auf einigen Tafelbergen fanden sich ihre Spuren. Dann, zur Zeit der Völkerwanderung (etwa 4.-6. Jahrhundert), beherrschten slawische Völker das Elbtal um Dresden und Pirna sowie weiter flussaufwärts. Es wurde Fischfang und Ackerbau betrieben.
Etwa ab 923 greift die „Ostkolonisation“ bei Meißen unter König Heinrich I.
Es entstehen Markgrafschaften, dann Bistümer und neue Ortschaften sowie Burgen, Lehnswesen, Zoll- und Handelsplätze. 968 Gründung des Bistums Meißen unter Otto I. Nachfolgend weiterer Ausbau von Handelswegen, Elbhandel, Fischerei, Flusswirtschaft, Zoll- und Handelsplätzen und Burgenbau. Ca. ab 1100 entstehen viele neue Ansiedlungen, Grenz- und Schutzburgen, vor allem auch zum Schutz der Fernhandelswege.

Das gesamte Mittelalter ist gekennzeichnet durch Entstehung neuer Gewerke, sehr wechselvolle Besitzverhältnisse, Anlegen und Ausbau neuer Ortschaften und Handelsplätze, aber auch durch Kriege und Zerstörung (z. B. Hussitenkriege, Dreißigjähriger Krieg, Besatzungszeit durch die Schweden). In Friedenszeiten entwickeln sich Handwerk und Gewerbe. Die Entstehung vieler Mühlenbetriebe und fortschreitende Gewinnung von Rohstoffen (Bergbau) bescheren den Landesherren neue Einnahmequellen und Reichtümer.

1592/93 wird die Sächsische Schweiz erstmals vermessen und kartografiert. 1694 steigt Friedrich August der I. („August der Starke“) zum Kurfürsten von Sachsen auf. Um 1700 existieren viele Leinewebereien (Walkmühlen). 1708 entwickeln Böttger und Tschirnhaus das erste deutsche weiße Porzellan. 1710 wird die erste europäische Porzellanmanufaktur auf der Albrechtsburg Meißen eröffnet. Ca. 1722 kommt der Bade- und Kurbetrieb in Gang. 1733 endet die Regierungszeit Augusts des Starken. Ab etwa 1794/95 erscheinen erste Reiseberichte über das Elbsandsteingebirge. Im 19. Jahrhundert kommt es zu einer rasanten Weiterentwicklung von Tourismus und zum Ausbau touristischer Ziele, von Kultur und Infrastruktur. 1837 erster Schaufelraddampfer. 1851 wird die Bahnstrecke Dresden-Prag fertiggestellt. 1898 Bau der Kirnitzschtalbahn. Straßen und Brücken werden gebaut und 1901 geht in Königstein die erste elektrische Oberleitungsbus-Linie in Betrieb. Im 20. Jahrhundert erfolgt der weitere verstärkte Ausbau touristischer Infrastrukturen. 1936 Einweihung der Felsenbühne Rathen. 1956 wird die Sächsische Schweiz zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. 1991 Eröffnung des Nationalpark Sächsische Schweiz. 2006 wird der neu eingerichtete, 112 km lange Malerweg etabliert, der sich an der historischen Malerroute orientiert.

Kulturelle Erlebnisorte und Events finden sich heute im Elbsandsteingebirge vielerorts. Allen voran die Festung Königstein mit ihren vielfältigen Ausstellungen und den jährlich wechselnden Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen und Kulturevents. Außerdem die überregional bekannte Felsenbühne Rathen. Hier verbinden sich Natur und Kultur in perfekter, spektakulärer Weise in Europas schönster Naturbühne im Wehlgrund. Oper, Musical, Theater und Vieles mehr begeistern Groß und Klein. Besondere Konzerterlebnisse bietet das seit 1992 alljährlich ausgetragene Festival „Sandstein und Musik“, welches an diversen Orten ausgetragen wird. Unbedingt erwähnt werden müssen das „Tom Pauls Theater“ in Pirna, die Kleinkunstbühne „Q24“ und ebenso die Richard-Wagner-Stätten Graupa. Viele weitere Kulturveranstaltungen finden man auf Burg Hohnstein, Burg Stolpen, Schloss Pillnitz oder im Barockgarten Großsedlitz bei Heidenau. Ebenso besuchenswert sind das Schloss Sonnenstein in Pirna, das Landschloss Pirna-Zuschendorf, oder auch Burgen und Schlösser in Böhmen, wie etwa Schloss Bensen, Schloß Děčín oder das Renaissanceschloss Schluckenau. Außerdem bieten diverse Museen Ausstellungen zu verschiedensten Themen, wie etwa regionaler Geschichte, Heimat- und Stadtgeschichte, Naturschutz, Tier- und Pflanzenwelt, altem Handwerk, Kur- und Medizingeschichte, Bergbau und Geologie, Kunst und vielem mehr. Filmtourismus und Bahnerlebnisse runden das Angebot ab.
Nicht zu vergessen sind die Kur- und Badebetriebe, wie etwa in Bad Schandau, Kurort Rathen, oder Bad Gottleuba-Berggießhübel, sowie die staatlich anerkannten Erholungsorte Hohnstein und Sebnitz. Unbedingt besuchen sollte man auch das sehr informative und multimedial ausgestattete NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau.

All diese vielfältigen Natur- und Kulturerlebnisse der Sächsisch-Böhmischen Schweiz machen, neben dem Besuch der Landeshauptstadt Dresden mit ihren zahlreichen Attraktionen, einen oder mehrere Aufenthalte in der Region zu nachhaltigen und beeindruckenden Erlebnissen, an welche man sich auch nach vielen Jahren noch gerne erinnern wird! Es gäbe noch Vieles zu berichten oder aufzuzählen! Hier gilt, wie in anderen Regionen auch, öfter herkommen und selbst entdecken – Spaß und Kraft tanken sind garantiert!

 

Allgemeine Hinweise

Damit dies gelingt, folgen noch einige Hinweise zu Unterkünften und Gastronomie. Für das Elbsandsteingebirge verzeichnet das Gastgeberverzeichnis ca. 370 jährlich aktualisierte Unterkünfte. Diese können online oder einfach kostenlos als Broschüre beim Tourismusverband Sächsische Schweiz angefordert werden. Dort gibt es das komplette Gastgeberverzeichnis. Egal, ob man eher ein 3 bis 5-Sterne-Hotel mit gehobener Gastronomie, gemütliche Hotelpensionen, Hotel garni, Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Herbergen, Privatquartiere, Urlaub auf dem Bauernhof, Wanderquartiere mit Schlafsack oder traumhaft schön gelegene Campingplätze bevorzugt – es ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei!

Dies betrifft auch die Gastronomie: Von gehobener Gastronomie über vorzügliche nationale Landküche, internationale Küche, Ausflugsgaststättenbetriebe bis hin zu Imbissbetrieben und Biergärten ist alles vorhanden und empfehlenswert. Oftmals befinden sich Quartiere und gastronomische Einrichtungen in landschaftlich exponierten Lagen und gewähren hervorragende Aus- und Überblicke.

Die Anreise per Auto erfolgt heute in der Regel über die A4, A17 oder die B172, oder von nördlichen Richtungen aus über die A13 und A14. Oder man wählt das sehr gut ausgebaute und engmaschig verknüpfte Netz der öffentlichen Verkehrsmittel Bahnen, Busse, S-Bahn, Straßenbahn oder jenes der Fähren und Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt von Dresden oder dem Flughafen Dresden aus zur Anreise. Informationen zu den Verkehrsverbünden findet man im Internet und weitere nützliche Informationen erhält man beim Tourismusverband Sächsische Schweiz oder dem Fremdenverkehrsamt.

Noch zu erwähnen sind gute Wanderkarten- und Führer, hier bieten sich an: Druckerzeugnisse von:

Verlag Sachsen Kartographie,

Dr. Rolf Böhm Kartographischer Verlag,

Dr. Barthel Verlag, Berg- & Naturverlag Rölke oder

Verlag Esterbauer GmbH.

Selbstverständlich kann man heutzutage auch mobile Apps verwenden:
Google Play App-Store, Bergfex, Locus Map Pro (nur Android), oder andere.


Viel Freude bei der Entdeckung des Elbsandsteingebirges!

 

 

Erlebnisbericht des Autors aus dem Mai 1985:
Auszug aus dem Tagebuch der ehemaligen Schüler- „AG-Geologie“ der damaligen Polytechnischen Oberschule Lichtentanne (Kreis Zwickau) während einer 5-tägigen Exkursion ins Elbsandsteingebirge:

Geo-Wanderung Rathen-Basteifelsen-Hockstein-Hohnstein-Gautschgrotte
3. Tag / 17. Mai 1985

An diesem feuchttrüben Morgen des 3. Exkursionstages, begaben wir uns, nach dem Frühstück im Zelt, zum Bahnhof Königsstein, von wo aus wir mit dem Zug um 8.39 Uhr nach Rathen fuhren. Nach unseren bescheidenen Erfolgen am Vortag im Lohmgrund, freuten wir uns alle auf die prächtigen „Basteifelsen“ und die Wanderung nach Hockstein und Hohnstein. Geologische Ziele dieser Exkursion sollten vor allem die Aufschlüsse an der Wartenbergstraße, die Hockstein-Aussicht sowie die „Gautschgrotte“ bei Hohnstein sein.

Zunächst aber galt es, die alte Elbe zu überschiffen, um zum Fuße der Basteifelsen-Gruppe zu gelangen. Mit der Fähre, die etwa 300 Personen fassen dürfte, setzten wir problemlos über. Danach hieß es: Aufstieg zum Basteifelsen, vorbei an der Felsenburg „Neurathen“. Unterwegs wurde keine Aussicht auf das leider dunstverhangene Elbtal um Rathen ausgelassen. Zuerst besichtigten wir den alten Adelssitz derer von Neurathen, wo deren archäologische Überreste sowie die touristisch erschlossenen Bereiche wunderbar zu besichtigen sind. In den Jahren 1982-1984 wurde die Felsenburg archäologisch und touristisch erschlossen. Unser Erstaunen war groß, denn was wir dort zu sehen bekamen, übertraf bei weitem unsere Erwartungen: Reste gewagter Mauern auf steilstem Fels, alte Kanonenkugeln, Pfahl-Löcher einstiger Befestigungen, Zisterne und Inschriften, das Ganze und noch mehr begleitet von riskanten Wegen und Brücken in Schwindel erregender Höhe über tiefsten Abgründen und Schluchten! Eine phantastische Anlage! Nach dem Besuch dieser äußerst interessanten Burgruine, galt unsere nächste Aufmerksamkeit der ebenso imposanten Bastei-Brücke und dem Neurathener Felsentor, sowie den überwältigenden Ausblicken ins Elbtal und dem Amsel- sowie Wehlgrund. Anschließend letzter steiler Aufstieg zum Bastei-Aussichtsfelsen, der sich geologisch im Bereich der Stufe „e“ befindet. Leider ist, wie bereits erwähnt, die Sicht durch diesiges Wetter eingeengt. Auch der Blick durchs Fernrohr bringt nicht viel mehr, als die Entdeckung eines Gipfelbuches auf einem Nachbarfelsen der Stufe „d“. Deshalb wurde der Beschluss gefasst, nach kurzer Rast mit dem Abstieg zu beginnen und damit die Wanderung in Richtung Amselsee fortzusetzen.

Nach dem Abstieg ging es vorbei an der Felsenbühne Rathen in den Amselgrund. Das Wetter war weiterhin recht undurchsichtig und so sah man die herrliche Felsgruppe der „Lokomotive“ (Stufe e) nur wie durch Schleier. Vorbei am malerisch gelegenen Amselsee, ging es weiter durch den Höllgrund (nördlich der „Lokomotive“) zum Knotenweg und auf diesem bergauf zum „Hockstein“. Blickt man von der „Hockstein“-Kanzel aus nach Norden und Süden ins „Polenztal“, so kommt von hier aus in recht markanter Weise die Abhängigkeit von Gesteinsuntergrund und Talform (Morphologie) zum Ausdruck: Während sich im Norden das „Granit-Polenztal“ mit sanft geneigten Hängen und breiten, lichtdurchfluteten und mit Wiesen bewachsenen Talauen ausbreitet, zeigt uns das südlich des Hocksteins gelegene „Sandstein-Polenztal“ tief eingeschnittene, steile und schroffe Tal-Wände und Schluchten.
Es stehen sich also V-förmiges Sohlen-Tal und eine canonartige Talform gegenüber.
Es ist die Landschaft in der Nähe der „Lausitzer Überschiebung“ .
Nach ausgiebigem Rundblick, auch auf die gegenüberliegenden Felsen mit der „Burg Hohnstein“ und einem kurzen Besuch der unterhalb des „Hocksteins“ gelegenen „Wolfsschlucht“, geht es über die „Teufelsbrücke“ wieder zurück über den Hocksteinweg zur Wartenbergstraße. Gegenüber der Einmündung des Hocksteinweges in die Wartenbergstraße führte uns unsere Exkursion zu einer Geländemulde mit alten überwachsenen Halden, wo wir das Stolln-Mundloch des ehemaligen Kalkwerkes „Zeschnig“ aufsuchten. Sehr zu unserem Bedauern war dieses gut verwahrt und somit ein Befahren dieses interessanten Unter-Tage-Aufschlusses nicht möglich. In diesem alten Kalkwerk wurde seit 1780 ein etwa 20 Meter mächtiges Konglomerat abgebaut. Dieses aus jurassischen Gesteinen bestehende Konglomerat wurde ähnlich dem Hohnsteiner Jura-Fetzen auf einer Gleitzone der Lausitzer Überschiebung empor geschleppt und eingeklemmt. Es handelt sich dabei vor allem um Kalke, Oolithe und Brauneisengerölle, in denen auch Fossilien gefunden wurden. Als willkommene Entdeckung sahen wir noch zwei Frösche, aus der Familie der Ranidae,
wohl Springfrösche. Wir beabsichtigten nun die Wartenberg-Schänke aufzusuchen, um eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Doch leider war diese, wie so häufig, wegen Urlaub geschlossen.

So zogen wir weiter die Wartebergstraße hinab in Richtung „Polenztal“. Beim wichtigsten Aufschluss des Tages, am km 8,2 der Wartenbergstraße, machten wir erneut halt und standen vor dem berühmten Aufschluss der „Lausitzer Überschiebung“, welche durch den Straßenbau in den Jahren 1921/1922 direkt angeschnitten wurde. Sie verläuft etwa diagonal am Straßenhang von rechts unten nach links oben. Im linken unteren Bereich erkennt man den durch die Aufpressung des Granites, in der Oberkreide stark zerklüfteten und nachträglich verkieselten Sandstein, während rechts im oberen Teil des Aufschlusses der stark vergruste und verwitterte, rot-braune Granit zu beobachten ist. Trotz der relativen Überwachsung der Aufschluss-Wand ist die Überschiebung doch recht gut zu erkennen und so wird uns dieses ein-drucksvolle Zeugnis der Erdgeschichte noch lange in Erinnerung bleiben!

Nach dem restlichen Abstieg ins „Polenztal“ und dem Überqueren der Brücke, geht es wieder steil bergauf über die Schleifen der Mühlbergstraße nach Hohnstein. Es war gegen Mittag und das Wetter hatte sich etwas gebessert. Der Hunger trieb uns zunächst in die Gaststätte am Freibad, wo ausgiebig gezecht wurde (zwei mal essen wurde beinahe zur Pflicht erklärt!) Die Rechnung von knapp 50 Mark konnte sich dann auch sehen lassen! Nach dieser reichlichen Mahlzeit hieß es dann, die leicht gefüllten Bäuche wieder etwas abzutrainieren. So ging es dann gleich hinter dem Bad bergauf zu unserem nächsten Aufschluss, einem Jura-Kalk-Fetzen, aufgeschlossen am ehemaligen Bahnhof Hohnstein. Da sich der alte Steinbruch jedoch in einem Betriebsgelände befand, und noch dazu völlig verwachsen war, war auch ein Bergen von Fossilien aussichtslos.

In Hohnstein wurde sich dann im Lebensmittelladen noch mit Proviant versorgt und anschließend der Weg in Richtung der bekannten „Gautschgrotte“ eingeschlagen.
Vorbei an der auf hohem Fels gebauten Burg Hohnstein, marschierten wir durch dichten Wald und wilde Schluchten, etwa in Höhe der delta 2-Terrassen, zur „Gautschgrotte“, einer Schichthöhle im Bereich von delta 2. Auf dem Weg dorthin beobachteten wir noch an einer Felswand, die den Sandstein angreifende Alaun-Verwitterung. An der „Gautschgrotte“ (benannt nach Karl Gautsch, einem Erforscher des Elbsandsteingebirges), waren wir tief beeindruckt von der romantischen Wildheit des Geländes: Die riesige Grotte, umgeben von gewaltigen Felswänden, von denen ein kleines Rinnsal einen „Wasserfall“ herabstürzen lässt, sowie Äste und mächtige, abgebrochene Felsbrocken, geben dem Ort ein besonderes Gepräge! Dazu trug auch ein großes, sicher eiszeitliches Strudelloch bei, in welchem sich das klare Wasser des kleinen Wasserfalls sammelte und aus dem wir alle einen kräftigen Schluck zur Brust nahmen. Im Winter soll man in dieser Grotte die imposantesten Eisgebilde, bedingt durch Sicker-Wässer, beobachten können (siehe dazu auch die Abbildungen 24-27 vom Winter 2012!). Wir verbrachten dort etwas Zeit mit Zeichnen und Fotografieren. Danach hieß es dann leider bald, den Rückmarsch anzutreten. Unterwegs bestaunten wir dann noch die Überreste des ehemaligen Bärengartens. Wieder in der Nähe der Burg angelangt, wurden wir aufmerksam auf einen schon reichlich betagten Bürger vor seinem Haus, der gerade im Begriff war, seine Sense zu dengeln. Wir schauten dabei zu und unterhielten uns etwas mit dem wackeren Opa, wobei wir einiges über das gar nicht so einfache Sensedengeln erfuhren.

Leider blieb uns dann für den Besuch der Jugendburg Hohnstein nur noch eine halbe Stunde Zeit. Der Besuch der naturkundlichen Ausstellung, wie auch der gesamten Anlage, hätte weit mehr Zeit erfordert. Per Bus ging es dann zurück, über Bad Schandau und weiter nach Königstein. Nach dieser abwechslungsreichen, vielseitigen Exkursion schliefen sicher alle recht gut!

 

Quellen- und Literaturverzeichnis, allgemeiner Teil:

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V., (2016 - 2019): Sächsisch-Böhmische Schweiz – Ihr Urlaubsmagazin, Pirna.

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.: Wanderromantik in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz, 13. Auflage, Pirna.

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V., (2008): Sächsische Schweiz aktiv erleben, Magazin, Pirna, 2008.

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V., (2019 / 2020): Sächsische Schweiz – Ihr Gastgeberkatalog, Pirna.

Hasse, F., (1992): Elbsandsteingebirge, Wanderungen durch das Elbsandsteingebirge, „Rother Wanderführer“, Berverlag Rudolf Rother GmbH, München, 2. Auflage 1992.

 

Internet:

Flyer Böhmische Schweiz, (2019): Info: Hřensko, Infoklappe 412 554 286, www.cztou.cz

 

Salzmann, W.: Wissenstexte-Das Elbsandsteingebirge, www.wissenstexte.de

 

Sächsische Schweiz, Wikipedia

 

Elbsandsteingebirge, Wikipedia

 

 

 

 

Geologie Sächsische Oberkreide / Elbsandsteingebirge (Elbtalzone)

 

Erforschung
Da das Elbsandsteingebirge nicht losgelöst von der Sächsischen Oberkreide der Elbtalzone betrachtet werden kann, werden die folgenden Ausführungen auf die Sächsische Oberkreide und das darin inkludierte Elbsandsteingebirge ausgerichtet.


Beschäftigt man sich mit der Erforschung der Sächsischen Oberkreide und des Elbsandsteingebirges, kommt man an einem Namen nicht vorbei: Hanns Bruno Geinitz (1814-1900). Als Autor erster größerer Arbeiten zur Geologie und Paläontologie der Sächsischen Oberkreide und des Elbsandsteingebirges gilt er zu Recht als Begründer der Kreideforschung in Sachsen. Wegweisend war seine Arbeit „Charakteristik der Schichten und Petrefacten des sächsisch-böhmischen Kreidegebirges“, erschienen 1839-1842 in drei Heften. Aber auch schon vor Geinitz gab es im 18. Jahrhundert kurze Veröffentlichungen, so etwa von Helck (1749), Hoffmann (1750), Schulze (1760-1770), Taubert (1799), Walch (1768-1773), oder Weinart (1781). Im 19. Jahrhundert intensivierte sich, wie vielerorts, die geologische Erforschung, so auch in der Sächsischen Oberkreide und im Elbsandsteingebirge. Daraus resultierten zahlreiche Publikationen. Stellvertretend seien hier nur einige Forscher genannt: Böhm, Bruder, Cotta, Fritsch, Müller, Pötsch, Schlönbach, und Reuss. Verstärkt voran ging es dann im 20. Jahrhundert mit der Veröffentlichung weiterer detaillierter Arbeiten von Forschern wie Andert, Bayer, Beck, Lamprecht, Löser, Müller, Petraschek, Pietzsch, Prescher, Rast, Scupin, Seifert, Spaeth, Troeger, Voigt und Wanderer. In der heutigen Zeit tragen namhafte Wissenschaftler mit modernsten Mitteln zum weiteren Fortschritt und Erkenntnisgewinn bei. Stellvertretend nennen wir hier Christensen, Janetschke, Köhler, Nagm, Niebuhr, und Wilmsen. Eine hervorragende, aktuell gehaltene Bibliografie zur Sächsischen Oberkreide und dem Elbsandsteingebirge findet sich auf der Internetseite kreidefossilien.de. Insgesamt kann man sagen, dass der geologische Bau und die darin enthaltene fossile Fauna und Flora der Sächsischen Oberkreide und des Elbsandsteingebirges recht gut erforscht sind, wobei bei einigen Gruppen noch erhebliche Lücken bestehen.

 

Entstehung / Paläogeografie
Sächsische Oberkreide, allgemein
Die Entstehung der Sedimente der Sächsischen Oberkreide begann in der frühen Oberkreide im Cenoman vor ca. 96 Mio. Jahren. Im Bereich einer mehrere Kilometer breiten Störungszone der Erdkruste, dem NW-SO gerichteten Elbe-Lineament, begann eine Absenkungsphase, die das Vordringen des kreidezeitlichen Meeres von Nordwesten und später auch von Südwesten her ermöglichte. Das Elbe-Lineament liegt zwischen dem Lausitzer Granitmassiv im Nordosten und den kristallinen Gesteinsverbänden des Erzgebirges im Südwesten. Dazwischen bildete sich im Obercenoman eine Meerenge heraus, die die norddeutsch-polnischen und böhmisch-mährischen Teilbecken miteinander verband. Dabei stellten die Westsudetische Insel im Osten und die Mitteleuropäische Insel sowie die Böhmische Masse im Westen die natürliche Begrenzung dar.
Das Eindringen des Meeres einerseits, seine Strömungen und die Zuflüsse zum Meer andererseits hinterließen über einen Zeitraum von ca. 8 Mio. Jahren die typischen Sedimente wie Grundkonglomerate, Kalksandsteine, Kalksteine, Sande und Sandsteine, wobei gerade letztere zur späteren Ausbildung des Elbsandsteingebirges führten. Die sich weiter senkende Flachmeerzone, der kontinuierliche Eintrag von Sediment und einsetzende geologische Prozesse führten zur Bildung des Sandsteins.


Elbsandsteingebirge
Ein weiterer Meeresvorstoß während des Unterturon sowie wechselnde Meeresspiegel, verbunden mit tektonischen Bewegungen, bedingten im (heutigen) Elbsandsteingebirge die Ablagerung weiterer Sedimente: Mergel, schluffige Tone, tonig-sandige Schluffe, feine Kalksand- und Kalkschluffsteine, fein- und mittelkörnige Quarzsandsteine, tonige Sandsteine, feinkörnige Kalksand- und Mergelsteine („Pläner“), Tone, Feinsande, Mergelsandsteine sowie fein-, mittel- und grobkörnige Quarzsandsteine mit darin enthaltenen Glaukonit führenden Mergeln und Feinsandsteinbänken.
Die tonig-schluffigen Ablagerungen (z. B. als Schichtfugen) erreichten nur geringe Mächtigkeiten im Dezimeter-Bereich, während die sandig-kiesigen Ablagerungen Mächtigkeiten von über 100 Metern aufweisen. Während erstere als Wasserstauer fungieren und damit die Erosion begünstigen, sind letztere bedeutend widerstandsfähiger und bilden daher im Landschaftsbild die steilen Felswände.
Die Gesamtmächtigkeit der Ablagerungen im sächsischen Teil des Elbsandsteingebirges erreicht etwa 550 Meter, im böhmischen Teil bis zu 600 Meter, wobei Gesamtmächtigkeiten von 1000 m am Nordost-Rand, entlang der Lausitzer Verwerfung, nachgewiesen wurden. Man kann übrigens davon ausgehen, dass die ursprüngliche Mächtigkeit der Kreideablagerungen weitaus größer war, auf Grund der intensiven Erosion aber bis auf das heutige Niveau abgetragen wurde.
Im weiteren Verlaufe der Oberkreide kam es zu Hebungsvorgängen, die zum völligen Rückzug des Meeres und damit dem Ende der Sedimentation führten. Die nach dem Meeresrückzug zurückbleibende Sandsteinplatte war noch recht ungegliedert. In dieser Zeit wurde das Lausitzer Granodiorit-Massiv auf die nun mehrere hundert Meter mächtige Sandsteinplatte aufgeschoben. Dies geschah von Nord-Nordost nach Süd-Südwest. Es entstand die „Lausitzer Über-schiebung“, auch Lausitzer Verwerfung genannt, am Nord-Nordost-Rand des Elbsandsteingebirges. Durch die Überschiebung zerbrach die Sandsteinplatte vor allem entlang der Lausitzer Verwerfung und wurde durch ältere und nunmehr auch neu entstandene Klüfte stark zergliedert. Dabei kam es teilweise zur Aufrichtung und Schrägstellung der Sandsteinplatte. Ebenso wurden zeitgleich Schollen mit Gesteinen aus Perm, Jura, Cenoman und Turon emporgeschleppt. Die Kalksteine aus dem Jura erlangten wirtschaftliche Bedeutung und konnten bergmännisch abgebaut werden.
Im „Tertiär“ setzte, bedingt durch weitere Hebungen des Erzgebirgsblockes, ein intensiver Vulkanismus ein, der basaltische Magmen lieferte (z. B. am Cottaer Spitzberg). Entlang der Karsdorfer Störung im Südwesten wurde die Sandsteinplatte weiter angehoben und gekippt, wodurch es zu einem stärkeren Gefälle des Elbestroms kam. Die weiträumig ausladende, waagerechte Schichtung der Sandsteinplatte und ihre durch langanhaltende, starke tektonische Beanspruchung entstandene vertikale Klüftung führten, unter Einfluss exogener Kräfte, zu immer stärkerer Erosion der Platte. Vor allem auch bedingt durch die leicht erodierbaren tonig-schluffigen Ablagerungen und die widerstandsfähigen sandig-kiesigen Gesteinspakete, kam es zur immer stärkeren Talbildung und zur Ausbildung von Steilwänden.
Der Prozess der Quaderbildung durch die Erosion entlang von Klüften, die sich in zwei Hauptrichtungen kreuzen in Verbindung mit der entgegengesetzt verlaufenden Bankung mit Schichtfugen, kam nun voll in Gange.
Zu Beginn des Pleistozäns wurde diese Erosion durch die in nördliche Richtungen abfließende Elbe und ihre Nebenflüsse weiter verstärkt. Schließlich wurde das Gebiet glazial überprägt durch Ablagerungen von Eisrandstauseen, Flüssen, Grundmoränen und Schmelzwässern sowie äolischen Ablagerungen und Seesedimenten. Es wurden Kies, Sand, Ton, Lehm, Löß und Kalktuff abgelagert. Später dann kam es zur Bildung warmzeitlicher Böden.


Stratigrafie
Elbtal-Kreide
Hier muss vor allem die Arbeit von Lamprecht (1928) erwähnt werden. Dessen Dissertation: „Schichtenfolge und Oberflächenformen im Winterberggebiete des Elbsandsteingebirges“ stellt die Erarbeitung einer bis in jüngste Zeit angewendeten Gliederung der Schichtenfolge der Sandsteine vom Mittelturon bis Unterconiac im Bereich Winterberggebiet / Hintere Sächsische Schweiz dar (Wilmsen und Niebuhr 2014). Später wurde diese Gliederung auf weite Teile der Sächsisch-Böhmischen Schweiz übertragen, siehe Lamprecht (1934): Die Schichtlagerung des Turons im sächsisch-böhmischen Elbsandsteingebirge. Im Elbsandsteingebirge werden die mächtigen Sandsteinstufen mit lateinischen Buchstaben (a bis e) bezeichnet und die tonig-sandigen, eher dünnen Grenzhorizonte mit den griechischen Buchstaben alpha bis epsilon. Eine weitere wichtige Arbeit zur Stratigrafie und Paläogeografie ist das Werk von Seifert (1955) Stratigraphie und Paläogeographie des Cenomans und Turons im sächsischen Elbtalgebiet. Wichtige Arbeiten zur Stratigrafie aus jüngerer Zeit stellen ein Artikel über die „Elbtal-Gruppe“ von Voigt & Tröger (2007), der Artikel „Die Kreide in Sachsen: Cretaceous in Saxony“ von Wilmsen & Niebuhr (2014), sowie der Aufsatz „Stratigraphie und Ablagerungsbedingungen der Kreide in Sachsen (Elbtal-Gruppe, Cenomanium-Unterconiacium)“ dar.
Die Ablagerungen der Elbtal-Kreide werden heute zur Elbtal-Gruppe zusammengefasst (STD 2016). Sie haben ein Alter von 96-88 Mio. Jahren. In der Chronostratigrafie bewegen wir uns vom Mittelcenoman bis zum basalen Mittelconiac. Im späten Mittelcenoman (Rhotomagense-Zone, vor ca. 96 Mio. Jahre) war ein erster Meeresvorstoß mit Ablagerungen im Raum Meißen zu verzeichnen (Meißen-Formation), währenddessen das gesamte restliche Elbtal nach Südosten noch festländisch blieb. Im frühen Obercenoman (Naviculare-Zone) kam es dann mit einem ersten größeren Meeresvorstoß zur Entstehung der Ablagerungen der Mobschatz-Formation (Meißen bis Pirnaer Raum) und der Oberhäslich-Formation (Pirna bis in den Raum Zittau). Diese wurden auch im Top des Aufschlusses Niederschöna (Forsthaus) der Niederschöna-Formation mit dem marinen Transgressionskonglomerat der Oberhäslich-Formation nachgewiesen. Ein zweiter Meeresvorstoß ab der Wende Naviculare-Zone / Geslinianum-Zone des mittleren Obercenoman hinterließ die Ablagerungen der Dölzschen-Formation, (Plenus-Event) im Raum Meißen bis Pirna und der Pennrich-Formation im Raum Pirna bis Zittau. Vom Unterturon bis zum Beginn des Mittelconiac kam es dann zur Ablagerung der Brießnitz-, Räcknitz und Strehlen-Formationen zwischen Meißen und Pirna, wobei die Brießnitz-Formation bis in die Sächsische Schweiz auskeilt. Im Raum Pirna-Wehlen-Rosenthal-Hintere Sächsische Schweiz entstanden zur gleichen Zeit die Ablagerungen der Schmilka-, der Postelwitz und der Schrammstein-Formation. Analog dazu kam es im Raum Zittau zur Ablagerung der Oybin-, der Lückendorf- und derWaltersdorf-Formation (Wilmsen & Nagm 2013, Wilmsen & Niebuhr 2014, Niebuhr et al. 2020).
Ab dem Turon konnte sich so ein gradierter Schelf entwickeln mit sandiger Fazies im flachen Schelf, Übergangsfazies im mittleren Schelf und Mergel- und Plänerfazies im tieferen Schelf. Biostratigrafisch relevante Zonenleitfossilien stellen Ammoniten, Muscheln und Belemniten dar. Eine wichtige Übersicht über alle Zonen findet sich bei Wilmsen & Niebuhr (2014) und Niebuhr et al. (2020).

 

Wichtige Lokalitäten zur geologischen Historie

 

Ratssteinbruch Dresden-Plauen, Plauenscher Grund, Tal der Weißeritz:
Monzonit (Meißner Massiv, oberes Unterkarbon) wird überlagert vom basalen Transgressionskonglomerat (Plenus-Event) des mittleren Obercenoman. Darüber lagert der kalkig-tonige Plänersandstein (Plenus-Pläner) des mittleren und oberen Obercenoman. Der Ratssteinbruch ist die Typuslokalität der Dölzschen-Formation.

 

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Hoher Stein (ehemaliger Steinbruch und heutiger Aussichtsfelsen), Dresden-Plauen:
Monzonit, (Meißner Massiv, oberes Unterkarbon) mit Auskolkungstaschen („Brandungskessel“). Verfüllung mit transgressiven, fossilreichen Sedimenten der küstennahen Klippenfazies, Obercenoman, untere Dölzschen-Formation.

 

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Heidenschanze bei Coschütz
Im alten Steinbruch an der Heidenschanze lagern küstennah entstandene Quarz-Sandsteine der Oberhäslich-Formation (Unterquader), unteres Obercenoman und Konglomerate der Dölzschen-Formation, mittleres Obercenoman (Plenus-Event).

 

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Kahlbusch bei Dohna:
An der nördlichen Abbauwand des ehemaligen Steinbruches steht Rhyolith (ein vulkanisches Gestein) aus dem Oberkarbon an, als Brandungsplattform mit Auskolkungstaschen bis 5 m Tiefe. Darin befinden sich Konglomerate der Klippenfazies des Obercenoman, Dölzschen-Formation, (Plenus-Event) mit gut gerundeten Rhyolith-Geröllen. Im östlichen Bruchteil sind diese Taschen mit grauen Mergeln der Dölzschen-Formation gefüllt (Pawellek & Edelmann 2018). Vermutlich herrschten neben der starken Brandung auch noch kräftige Gezeitenströme vor. In den kreidezeitlich gefüllten Taschen (Auskolkungen) fanden sich viele Fossilien (u. a. Schwämme, Austern, Haifischzähne, Ammoniten und Belemniten).

 

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Lohmgrund:
Im heute noch aktiven Steinbruch der Sächsischen Sandsteinwerke GmbH Pirna steht ein dickbankiger, überwiegend feinsandiger Sandstein (Mittelquader oder „Labiatus-Quader“ / Cottaer Bildhauersandstein) an, der im mittleren Schelfbereich abgelagert wurde, Schmilka-Formation, Unterturon, (Wilmsen & Niebuhr 2014, Pawellek & Edelmann 2018). Kieselig gebunden mit tonigen und kalkigen Einlagerungen und Horizonten ist er der beliebteste Werkstein für Steinmetzwerkstücke und Bildhauerarbeiten. Er wird seit Jahrhunderten und noch bis heute im Lohmgrund bei Cotta und Neundorf gewonnen. Verbaut wurde er u. a. an der Hofkirche, am Zeughaus und an der Frauenkirche in Dresden, außerdem am Hamburger Rathaus, im Reichsgerichtsgebäude Leipzig, dem Berliner Stadtschloss, dem Pergamonmuseum in Berlin und dem Schloss Christiansburg Kopenhagen mit Marmorbrücke und vielen weiteren Bauwerken.

 

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Cottaer Spitzberg:
Dieser markante Berg entstand im Tertiär durch einen Trachytbasalt-Durchbruch durch die oberkreidezeitlichen Sandsteinsedimente. Der Basalt erstarrte in Säulenform. Der Gipfel erreicht eine Höhe von 390,8 Metern und überragt das nördlich an seinem Fuß liegende Dorf Cotta um mindestens 70 Meter.

 

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Alte Postelwitzer Steinbrüche:
Die seit etwa dem 17. Jahrhundert abgebauten festen Sandsteine wurden in auffallend groß-, mittel- und kleinbankigen Schichten abgelagert. Die grob- bis feinkörnigen Sandsteine gehören zur sandigen Fazies des flacheren Schelfs und befinden sich im Bereich der Stufen a bis c der Postelwitz-Formation, Mittel- und Oberturon, und bilden teils die Steilwände der alten Brüche. Viele bekannte Bauwerke wurden aus diesem Material errichtet: z. B. die zerstörte Kuppel der Frauenkirche in Dresden, ebenso die dortige Katholische Hofkirche und die Kreuzkirche, sowie die Augustusbrücke. In Leipzig wurden etwa das ehemalige Reichsgericht und in Berlin das Brandenburger Tor, der Reichstag und weitere Gebäude aus Sandstein der Postelwitz-Formation erbaut.

 

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Abb. 62: Foto vergrößern.

 


Die Schrammsteine:
Diese markante und sehr bekannte Felsformation ist Namengeber der Schrammstein-Formation. Die mittel- bis großbankigen Sandsteine gehören vorwiegend in die Stufen d und e, bis auf den untersten Teil im Bereich des Großen Schrammtores, der noch in der c3-Stufe liegt. Das Alter ist Oberturon bis Unterconiac. An den Schrammsteinen lässt sich hervorragend die Auflösung der Torsteinkette in einzelne Türme oder Gruppen von Türmen entlang der vielen Kluftzonen studieren, ebenso die Terrassenbildung entlang der Grenzhorizonte unter denen der gamma 3 einer der markantesten ist. Dies gilt auch für den bereits von der Torsteinkette losgelösten Falkenstein (Abb. 67). Am Großen Schrammtor beobachtet man außerdem die typische Alaunverwitterung des Sandsteins („fressende Wunden“) sowie die Bildung von Sandlöchern- und höhlen und die imposante Ausbildung der Sanduhrfelsen.

 

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Der Falkenstein, als ehemaliger Teil der Torsteinkette, steht heute isoliert als mächtiger Felsblock in der Landschaft:

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Abb. 67

 

Lilienstein:
Der Lilienstein ist ein Paradebeispiel für die „Steine“. Deutlich sieht man den Hangfuß und die Hangkrone mit tafelartigem Abschluss. Aufgebaut wird der Hangfuß aus den klein- bis mittel-bankigen Sandsteinstufen b, c1 und c2, während die Felskrone aus den wandbildenden Stufen c3 und vor allem d aufgebaut wird. Auch ein kleiner Rest der Stufe e befindet sich noch auf dem Gipfel. Das Alter ist, wie bei den Schrammsteinen, Oberturon bis Unterconiac, der Postelwitz- und Schrammstein-Formation.

 

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Lausitzer Überschiebung, Wartenbergstraße bei Hohnstein:
Dieser historische Aufschluss, der beim Bau der Wartenbergstraße entstand, ist ein wichtiges Zeugnis der tektonischen Überschiebung des Lausitzer Granits über den Kreide-Sandstein. Durch die Emporhebung des Granits in der Oberkreide wurde dieser auf die Sandsteinplatte aufgeschoben. Leider ist der Aufschluss heute stark überwachsen und man kann die ehemaligen Strukturen nur noch erahnen. Die Überschiebungslinie verläuft etwa diagonal, links unten sieht man den Sandstein, rechts oben den stark beanspruchten Granit. Dazwischen befindet sich eine Art zerriebener „Gleitzone“ von „20-30 cm Mächtigkeit in einer grauen, tonig-schmierigen Substanz“ (Rast 1959). Dabei wurden an einigen Stellen Cenoman- und Jurafetzen aus dem Untergrund emporgeschleppt und eingekeilt.


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Stolln-Mundloch des ehemaligen Kalkwerkes Zeschnig:
Hier wurde seit etwa 1780 zunächst in übertägigem Abbau ein Kalkkonglomerat gewonnen, welches auf der Gleitzone der Lausitzer Überschiebung emporgeschleppt und eingeklemmt wurde. Es besteht aus Geröllen jurassischer und cenomaner Gesteine. Der Tiefbau begann etwa Mitte des 19. Jahrhunderts. Möglicherweise handelt es sich um ein Transgressionskonglomerat. In den 1990er- Jahren wurde die Anlage aufwändig als Fledermausquartier präpariert und professionell verwahrt. Der Stolln ist daher für die Öffentlichkeit gesperrt.

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Abb. 72

 


Blick von der Hocksteinkanzel:
Abbildung 73 zeigt den Blick ins Granit-Polenztal, während Abbildung 74 den Blick ins Sandstein-Polenztal zeigt. Hier nimmt man deutlich die Abhängigkeit von geologischen Unterbau und Morphologie der Landschaft wahr, denn wir befinden uns in unmittelbarer Nähe der Lausitzer Überschiebung. Während im nördlichen Granit-Polenztal die Hänge eher sanft und der Talboden breit und lichtdurchflutet erscheinen, haben wir es im südlichen Sandstein-Polenztal mit schroffen steilen Wänden und einem cañonartigen Tal zu tun, welches wenig Licht bis zum Talboden durchlässt.

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Abb. 73

 

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Abb. 74

 


Wolfsschlucht unterhalb der Teufelsbrücke:
Diese gewundene Kluft (1-2 m breit) zieht sich nahe der Hocksteinaussicht ins Tal hinunter. Man kann sie über Treppen durchsteigen. Wir befinden uns zwischen steilen, engen Sandsteinwänden der Stufen d und e, der Schrammstein-Formation. Auch hier kann man die Nähe zur Lausitzer Überschiebung wahrnehmen: Die Sandsteine in der Schlucht sind durchzogen von unregelmäßigen Klüften und sich kreuzenden Rissen, die teilweise durch Kieselsäure wieder verheilt sind und heute rippenartige Erhebungen bilden.

 

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Abb. 75

 

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Abb. 76

 


Steinbruch Lohmen:
Abgebaut wird hier seit langer Zeit durch die Firma Sächsische Sandsteinwerke GmbH der Postaer Sandstein. Er ist ein mittel- bis grobkörniger, kieselig gebundener Sandstein des Unterturon der Schmilka-Formation (Labiatus-Sandstein). Er zeichnet sich durch hohe Festigkeit und Umweltresistenz aus. Daher wird er vorzugsweise im architektonischen Außenbereich und im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt.

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Abb. 77: Foto vergrößern.

 

 

Fossilien
Fossilien wurden schon frühzeitig gefunden und begutachtet, sicher auch in der Sächsischen Oberkreide und im Elbsandsteingebirge. Doch erst Agricola erkannte im 16. Jahrhundert die wahre Natur der Fossilien. Ab dem 18. Jahrhundert mehrten sich dann die Veröffentlichungen über Fossilien, die vorher zum Teil nur mit volkstümlichen Namen belegt wurden (Hexengeld, Krötensteine, Bonifaziuspfennige usw.)
Durch den stetigen Gesteinsabbau wurden immer mehr Fossilien gefunden und somit entstand die Notwendigkeit, sich näher mit den „Merkwürdigkeiten der Natur“ zu beschäftigen. Dies führte folgerichtig zu immer mehr Publikationen. Eine frühe Veröffentlichung z. B. von C. F. Schulze von 1760 bildet Seesterne aus der Region ab. In einer weiteren Veröffentlichung von Schulze von 1770 werden inoceramide Muscheln gezeigt. Da die inoceramiden Muscheln, ähnlich wie die Ammoniten, wesentliche Merkmale für gute Leitfossilien erfüllen, „wie hohe Evolutionsgeschwindigkeit, leichte Kenntlichkeit, Häufigkeit, gutes Erhaltungspotential und weite paläobiogeographische Verbreitung“ (Wilmsen und Nagm 2014), haben sich diese in der biostratigrafischen Gliederung der Sächsischen Kreide gut etabliert.
Ammoniten sind die wichtigsten Vertreter der marinen Makrofauna in der Sächsischen Kreide und stellen hervorragende Leitfossilien dar. Dazu gesellen sich noch einige Vertreter der Belemniten aus nur zwei Familien mit zwei Gattungen und vier Arten. Sie stehen in der biostratigrafischen Gliederung für die weitere Feingliederung zur Verfügung.
In der Sächsischen Oberkreide und dem Elbsandsteingebirge wurden Makrofossilien folgender Gruppen gefunden: Fische, Reptilien (selten), Insekten, Krebse, Anneliden, Mollusken, Stachelhäuter, Schwämme, Bryozoen, Brachiopoden, Korallen und Pflanzen, um nur die wichtigsten zu nennen.
Die folgenden Abbildungen zeigen eine Auswahl an Fossilien auf Tafeln historischer Schriften von namhaften Forschern. Diese werden der heute gültigen (revidierten) Taxonomie gegenübergestellt. Ein Teil davon ist heute biostratigrafisch als Zonenleitfossil oder Eventfossil etabliert. Außerdem werden einige Eigenfunde des Verfassers aus den 70-er/80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts abgebildet. Es versteht sich von selbst, dass diese Abbildungen nur einen winzig kleinen Ausschnitt aus der Masse des seit Jahrhunderten aufgefundenen Materials wiedergeben können.

 

Fossiltafeln
Bemerkung: die Abkürzung LF in den Texten zu den Tafeln steht für Zonen-Leitfossil.

 

Tafel 1

Tafel 1: Scaphites geinitzi ORBIGNY 1850, aus Geinitz 1875b, Taf. II.35, Fig. 1-4 – Scaphites geinitzi (ORBIGNY, 1850); Mittleres Oberturon bis Unterconiac; sowie: Hamites reussianus ORBIGNY 1850, aus Geinitz 1875b, Taf. II.35, Fig. 11, 12 – Hyphantoceras reussianum (ORBIGNY, 1850); Mittleres und oberes Oberturon; Hyphantoceras-Event!

 

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Tafel 2: Ammonites neptuni GEINITZ 1849, aus Geinitz 1849, Tafel 3, Fig. 3 (Lectotyp) – Subprionocyclus neptuni (GEINITZ, 1849); Mittleres Oberturon; LF.

 

Tafel 3

Tafel 3: Ammonites woollgari MANTELL 1822, aus Mantell 1822, Tafel 21, Fig. 16 und Geinitz 1875b, Taf. II.33, Fig. 1 – Collignoniceras woollgari (MANTELL, 1822); Mittelturon; LF.

 

Tafel 4

Tafel 4: Ammonites nodosoides SCHLÜTER 1871, aus Schlüter 1871, Taf. 8, Fig. 1-4 – Mammites nodosoides (SCHLÜTER, 1871); Mittleres und oberes Unterturon; LF.

 

Tafel 5

Tafel 5: Placenticeras Memoria-Schloenbachi LAUBE & BRUDER 1887, aus Laube und Bruder 1887, Taf. 23, Fig. 1 – Placenticeras memoria-schloenbachi? LAUBE & BRUDER, 1887; Oberes Obercenoman und Unterturon.

 

Tafel 6

Tafel 6: Ammonites neptuni GEINITZ 1875, aus Geinitz 1875a, Tafel I. 62, Fig. 4 – Neocardioceras juddii barroisi (WRIGHT & KENNEDY, 1981); Oberes Obercenoman; LF, sowie: Ammonites geslinianum ORBIGNY 1850, aus Geinitz 1875a, Tafel I. 62, Fig. 3 – Metoicoceras geslinianum (ORBIGNY, 1850); Mittleres Obercenoman; LF, sowie: Ammonites mantelli SOWERBY, aus Geinitz 1875a, Taf. I.62, Fig. 1 u. 2 – Calycoceras (Calycoceras) naviculare (MANTELL, 1822); Unteres bis mittleres Obercenoman; LF.

 

Tafel 7

Tafel 7: Ammonites varians SOWERBY 1817, aus Sowerby, 1817, Taf. 176 – Schloenbachia varians (SOWERBY, 1817); Untercenoman.

 

 Tafel 8

Tafel 8: Inoceramus erectus MEEK 1877 aus Meek 1877, Taf. 13, Fig. 1 – Cremnoceramus deformis erectus (MEEK, 1877); Unteres Unterconiac; LF.

 

Tafel 9

Tafel 9: Inoceramus frechi FLEGEL, aus Andert 1911, Taf. 1, Fig. 8a, b – Mytiloides scupini (HEINZ, 1930); Oberes Oberturon; LF.

 

Tafel 10

Tafel 10: Inoceramus brongniarti SOWERBY-WANDERER, aus Wanderer, Taf. 4, Fig. 8 – Inoceramus lamarcki lamarcki (PARKINSON, 1819); Mittleres und oberes Mittelturon; LF sowie:
Ostracites labiatus SCHLOTHEIM 1813, aus Wanderer, Taf. 4, Fig. 7 – Mytiloides labiatus (SCHLOTHEIM, 1813); Mittleres Unterturon; LF, Mytiloides-Event.

 

Tafel 11

Tafel 11: Inoceramus bohemicus LEONHARD 1897, aus Leonhard 1897, Taf. 5, Fig. 1 a-c – Inoceramus pictus bohemicus (LEONHARD, 1897); Obercenoman; LF.

 

Tafel 12

Tafel 12: Ostrea carinata LAMARCK 1806, aus Geinitz 1872, Taf. 39, Fig. 6-11 – Rastellum carinatum (LAMARCK, 1806); Obercenoman und Turon.

 

Tafel 13

Tafel 13: Belemnites plenus BLAINVILLE 1825, aus Wanderer 1909, Taf. 11, Fig. 2 – Praeactinocamax plenus (BLAINVILLE, 1825), Wilmsen 2014; Oberes Obercenoman; Plenus-Event!

 

Tafel 14

Tafel 14: Stellaster Schulzei COTTA und REICH, aus Geinitz 1872b, Taf. II.5, Fig. 3, 4 – Comptoniaster michaelisi (NIEBUHR & SEIBERTZ, 2017); Mittel- und Oberturon.

 

Tafel 15

Tafel 15: Pleurotomaria geinitzi ORBIGNY, aus Geinitz 1875a, Taf. 58, Fig. 2 u. 3 – Leptomaria geinitzi (ORBIGNY 1850); Obercenoman.

 

Tafel 16

Tafel 16: Chemnitzia reussiana GEINITZ, aus Geinitz 1875a, Taf. 53, Fig. 4-6 – „Chemnitziareussiana (GEINITZ 1874); Obercenoman.

 

Tafel 18

Tafel 17: Trochus geinitzi REUSS, aus Geinitz 1875a, Taf. 55, Fig. 1-3 – „Trochus“ geinitzi (REUSS); Obercenoman.

 

Tafel 18

Tafel 18: Turritella subalternans BRIART und CORNET – Turritella geinitzi (DENNINGER 1905); Obercenoman.

 

Tafel 19

Tafel 19: Turritella multistriata REUSS 1845-46, aus Reuss 1845-46, Taf. 11, Fig. 16 – Turritella multistriata (REUSS); Coniac, unteres-mittleres Coniac.

 

Tafel 20

Tafel 20: Rostellaria ovata MÜNSTER 1844, aus Münster in Goldfuss 1844 – Ceratosiphon ovatus (MÜNSTER in GOLDFUSS, 1844); Coniac, unteres Coniac.

 

Tafel 21

Tafel 21: Nautilus sphaericus FORBES 1845, aus Geinitz 1875b, Tafel 32, Fig. 1a, b (Nautilus sublaevigatus Orb.) - Eutrephoceras sphaericum (FORBES, 1845); Turon.

 

Tafel 22

Tafel 22: Korallen Madrepora centralis MANTELL 1822, aus Mantell 1822, Taf. 16, Fig. 2 und 4 – Parasmilia centralis (MANTELL, 1822); Oberturon.

 

Tafel 23

Tafel 23: Reptilien: z. B. Tafeln 42, 43 oder 46 aus Geinitz 1875b – Neubearbeitung: (SACHS et al., 2016).

 

Tafel 24

Tafel 24: Seeigel: z. B. Cidaris subvesiculosa ORBIGNY, aus Geinitz 1875b, Tafel 2, Fig. 1 und 2 – eine Neubearbeitung steht noch aus.

 

Tafel 25

Tafel 25: Haifische: Tafel 38 aus Geinitz 1875b – auch hier steht eine Neubearbeitung noch aus.

 

 

Fossilien aus der Sammlung des Autors:

 

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Abb. 78: Abdruck und Steinkern von Mytiloides labiatus SCHLOTHEIM 1813; Lohmgrund bei Rottwerndorf; Unterturonium / labiatus-Zone; Größe des Handstückes: 15 cm; 1985. Foto vergrößern.

 

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Abb. 79: Sechs meist doppelklappige Steinkerne von Mytiloides labiatus SCHLOTHEIM 1813; Lohmgrund bei Rottwerndorf; Unterturonium / labiatus-Zone; Größe: bis 12 cm; 1985. Foto vergrößern.

 

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Abb. 80: Mytiloides labiatus SCHLOTHEIM 1813, Schalen-Erhaltung, beide Klappen, unvollständig; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie). Unterturonium / labiatus-Zone; Größe der Muschel: 4,3 cm; 1983.

 

80

Abb. 81: Steinkerne von Pinna sp.; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); Unterturonium / labiatus-Zone; Größe: 6,5 und 4 cm; 1985.

 

82a

Abb. 82 a und b: Faziesstück des Labiatussandsteins mit Anhäufung von Gastropoden und Bivalven, z. T. im Querschnitt; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); Unterturonium / labiatus-Zone; Größe des Handstückes: 11 x 9 cm; größter Gastropode: 2 cm; 1983.

 

83

Abb. 83: Pectinide Muschel, unbestimmt; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); Größe: 4,3 cm, 1983.

 

84 860px

Abb. 84: Mehrere Muschelsteinkerne- und Schalen unterschieldicher Spezies; unbestimmt; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); größte Muschel: 3,2 cm; 1983. Foto vergrößern.

 

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Abb. 85: Zwei Holzreste, wohl unbestimmbar, links oben mit Muschelsteinkern; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); Größe: 6 und 7,5 cm; 1983. Foto vergrößern.

 

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Abb. 86: Fragment eines Seeigels?, unbestimmt; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); Größe: 25 x 16 mm; 1983.

 

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Abb. 87: dito, etwas näher.

 

88

Abb. 88: Drei unbestimmte Gastropoden-Steinkerne mit Dendriten; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); größtes Exemplar: 1 cm; 1983.

 

89 860px

Abb. 89: Ammonit: Spathites (Jeanrogericeras) reveliereanus Courtiller, 1860; ehemalige Grube bei Lockwitz (heute Deponie); Unterturonium / devonense-Zone; Größe: 4,8 cm Durchmesser x 1,1 cm Gehäusedicke (kompaktiert); 1983; (det. M. Wilmsen, Senckenberg Dresden). Foto-Collage vergrößern.

 

 

Literaturverzeichnis


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Danksagung
Ich danke Hannes Löser (Hermosillo, Mexiko) für wertvolle Hinweise und die kritische Durchsicht des Manuskripts.
Sönke Simonsen (Bielefeld) danke ich für Diskussionen und Korrekturen sowie für die Möglichkeit, diese Ausführungen auf der Homepage von Steinkern.de zu publizieren.
Mein Dank gilt ebenso der traditionsreichen Firma Sächsische Sandsteinwerke GmbH Pirna für die Erlaubnis Fotos im Steinbruch anfertigen zu dürfen.
Weiterhin danke ich M. Wilmsen (Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden) für die Bestimmung des Ammoniten Spathites (Jeanrogericeras) reveliereanus COURTILLER, 1860.
Ein besonderer Dank geht an Markus Fengler, den Betreiber der Internetseite kreidefossilien.de, ohne deren enorme Fülle an besten Informationen und deren umfangreiches Literaturangebot dieser Beitrag wohl nicht zu Stande gekommen wäre!


Stefan Werner (Lichtentanne) für Steinkern.de

 

 


 

 

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