mineralien hamburg 2013 aus Fossiliensammler-Sicht

Vom 6. bis 8. Dezember 2013 fand in Hamburg die 36. Internationale Messe für Mineralien, Fossilien, Edelsteine und Schmuck statt. Sie gehört mittlerweile zu den größten derartigen Veranstaltungen weltweit. Für Fossiliensammler ist ein Besuch der Börse lohnenswert, da hier neben einem Dutzend marokkanischer Fossilienanbieter auch die bekannten deutschen Fossilienhändler (Reinhard Schmode, Peter Gottzmann von Duckstein Fossils, Harald Prescher, Fossnet usw.) mit ihrem umfangreichen und gut sortierten Angebot von Trilobiten, Ammoniten, Seeigeln und anderen Fossilien Jahr für Jahr aufs Neue präsent sind. Auch der Quelle & Meyer Verlag, der die Fossilien-Zeitschrift verlegt, und die Firma Krantz, das älteste geologische Warenhaus der Welt und Quelle für Sammler-Equipment - waren auf der diesjährigen Messe vertreten. Fachbesucher konnten wie gewohnt im Bücherangebot von Frank Rudolph fündig werden. Es gab einen Tisch mit einem Angebot libanesischer Fossilien, einen anderen Anbieter, der fossile Baumscheiben, Belemnitenschlachtfelder aus Mistelgau und mit Kaliumhydroxid vorpräparierte Ammoniten aus dem Albium von Courcelles bei Troyes feil hielt (leider waren diese, gemessen am Zustand der Stücke, viel zu teuer). An mindestens zwei Ständen gab es Solnhofener Fossilien. Auch Bernstein wurde an mehreren Ständen gehandelt. Recht verbreitet sah man auf der Messe Fossilien aus Madagaskar im Angebot – wobei das Großhandelsangebot zum Kilotarif aus dem vergangenen Jahr diesmal fehlte. Auf einigen Tischen konnte man Vasoceraten aus Nigeria erblicken. Ein wenig leerer als im letzten Jahr war dieses Mal der mit Craspediten aus Rußland gefüllte Korb eines Mineralien-Anbieters in Halle 1. Insgesamt führte das Ausstellerverzeichnis knapp 100 Anbieter, die u. a. oder ausschließlich Fossilien führten. Faktisch war die Anzahl der Tische mit einem wesentlichen Anteil an Fossilien deutlich geringer (geschätzt waren es nicht mehr als 30), aber immer noch so groß, dass jeder, der es auf einen Kauf angelegt hatte, für seine Zwecke fündig werden konnte. Ein erfreulicher Neuzugang war in diesem Jahr ein Händler aus Polen (Fossilsfrompoland), der Fossilien aus Polen, aber auch einzelne Stücke aus Tschechien und der Ukraine sowie selten angebotenes, besonders gut erhaltenes Fossilmaterial u. a. aus marokkanischen Konservatlagerstätten führte, welches überwiegend auf eigenen Exkursionen gesammelt wurde. Am zahlenstärksten waren unter den Fossilien-Anbietern, wie schon im vergangenen Jahr, die Nordafrikaner mit ihrem Sortiment an Seelilien der Gattung Scyphocrinites, Trilobiten, Seesternen, Ammoniten und den obligatorischen Hai- und Mosasaurierzähnen aus den Phosphatminen des Maastrichtiums bei Khouribga. Es wird leider nach wie vor fast nirgends durch eindeutige Beschriftungen auf Replikate und Montagen hingewiesen. Im Gespräch geben manche Händler aber immerhin bereitwillig Auskunft darüber, was echt und was nachgebildet oder montiert ist. Für Zweifelsfälle – und das ist eine vorbildliche Institution der Hamburger Messe - stand ein von der Messe für die Dauer der Veranstaltung beschäftigter Paläontologe als Gutachter zur Verfügung, der Käufern nötigenfalls auch bei der Rückabwicklung von Geschäften behilflich war.

Kinder hatten auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, sich in der Fossilien-Werkstatt, beim Goldwaschen oder beim Ausgraben archäologischer Schätze in einem großen Sandkasten zu betätigen.

Das Angebot an Schmuck, Edelsteinen und Mineralien ließ die Herzen der nicht oder nur am Rande an Fossilien interessierten Besucher höher schlagen. Das Interesse der Käufer an beliebig reproduzierbaren Perlenketten von der Stange und an Steinen mit angeblichen Heilkräften, ist mir zwar nicht erklärlich, dass Anbieter solcher Waren aber auch in Hamburg allgegenwärtig sind, lässt darauf schließen, dass hier durchaus ein Bedürfnis vieler Besucher angesprochen wird.

Umso schöner, dass sich in Halle 4 rund um die Fossilienwerkstatt für Kinder eine paläontologische Oase gebildet hat, in der sich die Gesellschaft für Geschiebekunde, das Eiszeitmuseum Lütjenburg, die AG Mikropaläontologie, Frank Rudolph und der Steinkern-Stand mit einer Ausstellungsvitrine zum Thema "Fossilien aus dem Mitteljura von Évrecy" befanden.

 

In diesem Jahr gab es drei "Sonderschauen":

  • Die weitaus kleinste war die Steinkern-Vitrine mit Schalenexemplaren aus Évrecy,

  • etwas größer, aber leider vom Veranstalter etwas zu unauffällig am Rand der Messe platziert, war die Sonderschau zum Thema Foraminiferen von der AG Mikropaläontologie, konzipiert von Michael Hesemann.

  • Gigantisch dagegen war die im Zentrum der Messe gekonnt in Szene gesetzte Mineralien-Sonderschau zum Thema "USA". Neben der Smithsonian Institution, die in Washington DC das größte Museum der Welt unterhält, beteiligten sich das Mineralogische Museum der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts), das Museum der „Colorado School of Mines“ in Golden bei Denver (Colorado) sowie das Mineralienmuseum der New Mexico Tech-Universität in Socorro (New Mexico). Wer sich für Mineralien begeistern kann (und das können nun mal viele, ob der zahlreichen Berührungspunkte zwischen Mineralien- und Fossilien sammeln), der geriet spätestens beim Betrachten der hier gezeigten Exponate ins Staunen und Schwärmen.

 

Der Fossilienfreund würde sich zur Aufwertung des Sonderschauprogramms wünschen, dass künftig in die zentrale Mineralien-Sonderschau auch eine Fossilienausstellung integriert wird, sofern dies thematisch möglich ist. Sicherlich gäbe es Museen und Privatsammler, die zu einer Zusammenarbeit bereit wären und sehenswerte fossile Exponate zeigen könnten, die den Mineralien in nichts nachstehen. Die Attraktivität der Messe für Fossiliensammler würde dadurch nochmals steigen.

Im Folgenden möchte ich Bilder sprechen lassen, um allen daheimgebliebenen Lesern einen Eindruck vom Messegeschehen zu vermitteln bzw. die Messe den Besuchern nochmals in Erinnerung zu rufen. Vielleicht motiviert der Bericht den einen oder anderen, beim nächsten Jahr nach Hamburg zu reisen?

Lassen Sie sich nicht täuschen, wenn nicht auf jedem Foto eine Menschentraube um die Stände zu sehen ist. Die Messeveranstaltung war am Samstag und am Sonntag hervorragend besucht. Als Aussteller nutzte ich jedoch unter anderem den Aufbautag und den schwach besuchten Freitag für Rundgänge und zum Fotografieren. Die Medien hatten eine gewaltige Hysterie rund um das Sturmtief Xaver entfacht, welches in Hamburg letztlich nur die Qualität eines lauen Lüftchens erreichte. Trotzdem hatten am Freitag alle Hamburger Schulen geschlossen. Dies war besonders für die aufwendig vorbereiteten Kinderangebote schade, die sich sonst alljährlich am Tag der Messe-Eröffnung (Freitag) regen Interesses der Schüler erfreuen.

 d4

Abb. 1: Peter Gottzmann von Duckstein Fossils mit seinem Markenzeichen, einem großen wollenen Ammoniten und einem schönen Fossilangebot, u. a. mit Fischen aus der Green River Formation von Wyoming, Muscheln, Schnecken und Korallen aus Florida, aber auch mit einigen günstigen Belegstücken heteromorpher Ammoniten aus der Oberkreide des Teutoburger Waldes.

 

d2

Abb. 2: Alles überragend eine Schnecke der Art Campanile giganteum aus dem Pariser Becken, darunter einige der oben bereits erwähnten Stücke aus der Nähe betrachtet.

 

d3

Abb. 3: Wunderschöne Seeigel aus den Ardennen. In Heft 4 - Der Steinkern berichtete Andreas E. Richter (Herausgeber von Leitfossil.de) ausführlich über die Lokalität Novion-Porcien, aus der auch diese Stücke stammen.

 

d1

Abb. 4: Schnecken aus dem Pliozän von Florida und rechts daneben sowie im Hintergrund weitere Vertreter von Campanile aus dem Lutetium des Pariser Beckens.

 

fs3

Abb. 5: Silvio Keller und Martin Sauter am Stand von Fossnet. Neben ihrem Online-Angebot sind sie auch auf mehreren Messen präsent. Wie die meisten Fossilienanbieter mit ausschließlichem Fossilangebot verstehen sie etwas von dem, was sie anbieten.

 

fs2

Abb. 6: Von oben nach unten: Korallen aus Nattheim, Trilobiten aus der Region um Jince (Tschechien), marokkanische Trilobiten, Craspediten aus Rußland, einige Stücke aus dem Calvados und ganz unten etwas Material aus Madagaskar. Da ist für jeden ein interessantes Stück dabei.

 

fs1

Abb. 7: Das Foto zeigt u.a. Ellipsocephalus aus dem Kambrium von Tschechien.

 

pr2

Abb. 8 a und b: Noch weitaus mehr Trilobiten gab es Gegenüber bei Harald Prescher (Devonian Trilobites), der auch Equipment für den Sammler führt, zu sehen. Sein Stand war auch in diesem Jahr wieder eine Art Sonderschau für Trilobiten-Freaks. Rechts eingeblendet: Ein Cyphaspis agayuara aus dem Unterdevon von Zguilma von Devonian Trilobites. Diese Art wurde erst im Jahr 2006 von CHATTERTON et al. aufgestellt.

 

pr4

Abb. 9: Solche exquisit präparierten Riesen-Phacopiden, wie das vorne zentral und die hinten im Bild befindlichen Exemplare, aus dem Mitteldevon von Marokko, bringen Laien und Fachleute gleichermaßen zum Staunen. Udo Resch & Andreas Rückert berichteten in Heft 5 - Der Steinkern über die unterschiedlichen Varianten ("Kurz"-, "Mittel"- und "Langstachler") und die Herkunft der Riesenphacopiden. Jens Koppka berichtete 2011 ausführlich für Steinkern.de über die Präparation eines kleinen Riesen-Phacopiden. Hinter der Freilegung stecken enormes Feingefühl, große Erfahrung, das richtige Werkzeug und viel Zeitaufwand!

 

"Wo ist Schmode?", wird sich nun der geneigte Leser in Anlehnung an den zum geflügelten Wort gewordenen Ausruf des am 31. 12. 2013 verstorbenen Sport-Reporters Bruno Moravetz fragen! Wir finden ihn an einem großen Ecktisch und werden sogleich durch eine Vielzahl wunderschöner Ammoniten, Seeigel usw. wie magisch angezogen.

 

s1

Abb. 10: Reinhard Schmode (rechts) im Gespräch mit Dirk Schnoor. Im Vordergrund das gewohnt reichliche und gut sortierte Fossilangebot.

 

s4

Abb. 11-13: Wer mit dem Ansinnen zur Messe gekommen war einen oder mehrere Ammoniten zu kaufen, der wurde spätestens hier fündig - und das zu äußerst fairen Preisen.

 

p1

Abb. 14: Zu den interessantesten Neuzugängen gegenüber dem Vorjahr zählte "KAMYK" Piotr Menducki, der neben seinen Messepräsenzen auch unter Fossilsfrompoland.com ein Online-Angebot unterhält. Er bot qualitativ gute Fossilien aus Polen, Tschechien, der Ukraine und aus Marokko an und man konnte am Stand bestens fachsimpeln, da viele der Stücke von ihm selbst gesammelt wurden. Die Macrocephaliten aus dem polnischen Jura rechts im Bild zeigen verwitterungsbedingt interesante Einblicke in die Kammerung.

 

p2

Abb. 15: Gut sortiertes Angebot marokkanischer Fossilien bei Piotr Menducki.

 

p3

Abb. 16: Auch in Europa gibt es Eurypteriden! Hier eine attraktive Platte mit mehreren kleinen Individuen aus der Ukraine. Man muss also nicht unbedingt nach Kanada fliegen, um Eurypteriden finden zu können.

 

p4

Abb. 17: Links eine "Eldonia" aus dem Ordovizium der Region um Erfoud (Marokko), rechts eine attraktive Stufe mit Seesternen, ebenfalls aus Marokko.

 

p5

Abb. 18: Auch die polnische Oberkreide hat offensichtlich einiges zu bieten, z. B. Bostrychoceraten. Auf den Börsen Europas gehören solche Stücke bisher keineswegs zum Standardrepertoire der Händler.

 

mr1

Abb. 19, 20: Kommen wir nun zu einem typischen Stand mit Fossilien aus Marokko. Im oberen Bild sehen wir zwei große montierte Ammonitenstufen und zahlreiche Schlangensternplatten, unten zwei Kronen der Bojen-Seelilie Scyphocrinites aus der Region Erfoud. Die Ammoniten-Montagen wurden vom Händler im Gespräch übrigens sofort als solche deklariert. Bei den Scyphocriniten bestand übrigens, wie bei fast allen von den Marokkanern angebotenen Stücken, Verhandlungsspielraum beim Preis. Einige Sammlerkollegen freuten sich hier, für kleines Geld, wirklich gute Stücke erhalten zu haben. Allerdings ist auch bei den Scyphocrinitden inzwischen mit Montagen zu rechnen, man sollte also nicht nur beim Preis, sondern vor allem auch beim Fossil genau hingucken.

 

mr2

Abb. 20, 21: Während das Exemplar links oben nach Händlerangaben (und auch nach meiner Einschätzung) weitestgehend original erhalten ist, ist das mit 200 Euro ausgepreiste Stück rechts unten eine einigermaßen plumpe Fälschung bzw. Montage und Zusammenspachtelung aus zahlreichen Resten. Dies wurde auch vom Anbieter deklariert und vermutlich auch deutlich wertmindernd bei der Preisgestaltung berücksichtigt, ist also vollkommen in Ordnung.

 

fr1

Abb. 23, 24: Wer nicht nur seine Sammlung, sondern auch seinen Wissensschatz erweitern wollte, der konnte bei Frank Rudolph und seinem Triceratops ("für ein Fossil erstaunlich agil") fündig werden und sich mit Fachliteratur ausstatten.

 

allg3

Abb. 25: Wer Werkzeug oder sonstiges Equipment benötigte, dem half die Firma Krantz auf die Sprünge.

 

allg2

Abb. 26: Beliebt beim Publikum und omnipräsent auf der Messe waren Stände mit Schmuck. Mit einem Angebot schöner Bernsteinketten steht dieser Stand stellvertretend für unzählige ähnliche Angebote.

 

goldwaschen-messe-hamburg

Abb. 27: Die Mitmachaktionen sorgten dafür, dass die Messe auch für den Nachwuchs zu einem spannenden Ereignis wurde.

 

allg1

Abb. 28: Das Angebot der Fossilien-Werkstatt in Halle B4 in Reichweite des Steinkern-Stands erfreute sich am Wochenende guten Zuspruchs. Leider blieb der Besuch der Hamburger Schüler am Freitag in diesem Jahr aufgrund des Orkantiefs und dem damit verbundenen Ausfall der Schule aus. Im nächsten Jahr wird es sicherlich auch am Freitag wieder einen "Run" auf das Angebot geben.

 

R0012418

Abb. 29: Bei der Fossilien-Werkstatt präsentierte sich auch die AG Mikropaläontologie (www.mikrohamburg.de) und ermöglichte den Besuchern mit einem Blick durchs Binokular sich auf die fasznierenden Mikroorganismen einzulassen, die man vielen rezenten und fossilen Sedimentproben entnehmen kann. Dass auch der Sandstrand der Nordsee unzählige Foraminiferen enthält, interessiert und erstaunt die Besucher. Nebenan waren auch die Gesellschaft für Geschiebekunde (www.geschiebekunde.de) und das Lütjenburger Eiszeitmuseum (www.eiszeitmuseum.de) mit einem Stand vertreten.

 

steinkernstand

Abb. 30: Gegenüber der AG Mikropaläontologie befand sich der Steinkern-Stand, mit neuem Banner und in diesem Jahr mit einer Évrecy-Sonderschauvitrine mit unverkäuflichen Stücken.

 

Kleine und große Sonderschauen

 

e6

Abb. 31: Beim Aufbau am Donnerstag wurden die Stücke ins rechte Licht gerückt.

 

e1

Abb. 32: Die Mitteljura-Lokalität Évrecy ist bekannt für in Schalenerhaltung vorliegende Vergesellschaftungen unterschiedlicher Fossilien auf engstem Raum. Die den regelmäßigen Steinkern.de Lesern als Steinkern.de Fossil des Monats Dezember 2010 bekannte Stufe links im Bild ist ein gutes Beispiel dafür, dass am Fundort meistens noch keine Aussage über die wahre Qualität eines Fundes getroffen werden konnte. Die Abbildung im Hintergrund zeigt die Stufe in einem frühen Präparationsstadium, als noch nicht absehbar war, dass es ein Topstück werden würde. Vorne rechts im Bild ist eine Pleurotomaria aus der Garantiana-Zone mit Schlitzband zu sehen.

 

e3

Abb. 33: Weitere Stücke aus Évrecy, und im Hintergrund ein Foto mit Blick auf die nahe der Ortschaft Hubert-Folie zwischengelagerte Halde aus der die Fossilien ergraben wurden.

 

e5

Abb. 34: Dieses Chondroceras aus der Humphriesianum-Zone des Bajociums von Évrecy ist beinahe makellos und mit Mundsaum - was am Fundort allerdings keineswegs untypisch war - erhalten.

 

e2

Abb. 35: Die Beschreibung vom Etikett sagt hier eigentlich schon alles, unterschlägt allerdings die Oppelia, die man oben links auf der Stufe erkennen kann.

 

e4

Abb. 36: Und noch einmal die ganze Vitrine im Überblick. Alle Stücke, mit Ausnahme des Groß-Ammoniten unten rechts, stammen aus Évrecy und wurden 2009 auf der Halde bei Hubert Folie gesammelt. Der große Ammonit ist eine Parkinsonia und stammt aus gleichaltrigen Schichten von der südenglischen Küste bei Burton Bradstock.

 

f1

Abb. 37: Die ansich liebevoll gestaltete Foraminiferen-Sonderschau war leider etwas abseits des größten Besucherstromes platziert, zudem fehlte es hier an Teppichboden und Beleuchtung. So leer wie hier auf dem Bild war es freilich nicht immer, besonders dann nicht, wenn Michael Hesemann vor Ort war und die Besucher fachkundig betreute.

 

f2

Abb. 38: In den Vitrinen fanden sich Beispiele für Mikrofossilien führende Gesteine, es wurde gezeigt wie man Mikrofossilien aufbereitet, ausliest und aufbewahrt. All dies wurde darüber hinaus auch auf den begleitenden Plakaten verständlich erläutert. Die Ausstellung hätte sich eine zentralere Positionierung verdient gehabt. Ganz so pompös wie bei der Mineralien-Sonderschau hätte es freilich nicht sein müssen:

 

USA

Abb. 39: Hier lassen die Vereinigten Staaten von Amerika grüßen. Man hat weder Mühen noch Kosten gescheut, um eine wunderbare Mineralien-Sonderausstellung in Szene zu sezten. Mehrere Museen präsentierten Schätze Ihrer Sammlungen und man vernahm beim Schlendern entlang der Vitrinen so manches "ah" und "oh" der Besucher. Nun bin ich kein Mineralienkenner, aber auch mir hat es rein unter optischen Gesichtspunkten sehr gefallen. Die Formen, Farben und besonders die vielfältigen Kombinationen unterschiedlicher Mineralien vereint auf einer Stufe vermochten zu begeistern. So möchte ich diesen Artikel mit einigen Fotos von Exponaten aus der Mineralien-Sonderschau abschließen. Zwar stammten alle Exponate aus amerikanischen Museen, jedoch waren die Stücke nur überwiegend, aber nicht ausschließlich in den USA gefunden worden.

 

m1

Abb. 40: Beschreibung siehe Etikett.

 

m3

Abb. 41: Beschreibung siehe Etikett.

 

m6

Abb. 42: Beschreibung siehe Etikett.

 

m4

Abb. 43: Prächtige Mineralstufe des Geologischen Institutes der Colorado School of Mines.

 

m5

Abb. 44: Stufe bestehend aus Fluorit (violette Würfel), Sphalerit (dunkle Kristalle) und Dolomit aus Tennessee (USA).

 

Die Hamburger Messe 2013 hat mir viel Spaß gemacht. An allen drei Tagen konnte ich Freunde und Bekannte treffen und lernte einige mir vorher noch nicht persönlich bekannte Sammler kennen. Es ergab sich reichlich Gelegenheit zum Fachsimpeln oder auch zum Pläne schmieden für die nächsten gemeinsamen Sammel-Exkursionen, Berichte für Steinkern usw.

Das Fossilien-Angebot ist zwar gegenüber dem von Schmuck, Edelsteinen und Mineralien zahlenmäßig etwas unterrepräsentiert, aber das dürfte für jede Messe dieser Größenordnung gelten. Fossilien sind in unserer heutigen Gesellschaft offenbar nicht ganz so "massentauglich", wie manche anderen Waren. Der Fachbesucher kommt meiner Meinung nach dennoch auf seine Kosten, weil es einige Anbieter mit äußerst breit gefächertem Angebot gibt, wie oben gezeigt wurde. Es gab übrigens noch über die durch die Abbildungen repräsentierten Anbieter hinaus einige weitere Fossilien-Stände, die leider z. T. jedoch das Fotografieren an Ihren Ständen - ohne Angabe von Gründen nicht gestatteten.

Für unsere Community und die Steinkern-Zeitschrift konnten wir in Hamburg Interesse wecken sowie Fragen von Besuchern zur Bestimmung ihrer Fundstücke beantworten. Vielleicht lässt sich all dies im Jahr 2014 wiederholen? Wir werden sehen und gegebenenfalls vorab über den Termin informieren. Um dies nicht zu verpassen, können Sie übrigens unseren Newsletter abonnieren, in dem wir zirka vier mal jährlich über Neuigkeiten rund um Steinkern.de informieren.

 

Sönke Simonsen, Bielefeld, 5. Januar 2014