15. Berliner Tagung für Geschiebeforschung

Am ersten Wochenende im November 2013 fanden sich, wie schon seit vielen Jahren, fast 100 Geschiebe- und Fossiliensammler, Geologen, und Paläontologen aus vielen Teilen Deutschlands, Skandinaviens und der Schweiz in Berlin zusammen, um an der 15 Berliner Tagung für Geschiebeforschung am Museum für Naturkunde Berlin teil zu nehmen. Die Teilnehmer mussten zunächst über das Gelände des Naturkundemuseums gelotst werden, da umfangreiche Baumaßnahmen im Museum den gewohnten Tagungsort unbenutzbar gemacht haben. Durch Unterstützung des Institutes für Landwirtschaft konnte aber nahe dem Museum ein mehr als adäquater Ersatzhörsaal gefunden werden, dem in diesem Jahr aber leider die gewohnten Vitrinen mit den beliebten Sammlerausstellungen fehlten. Leichte Probleme der Technik, die verhinderten dass der Hörsaal komplett abgedunkelt werden konnte, wurden glücklicherweise durch das regnerisch-trübe Berliner Novemberwetter kompensiert.

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Abb. 1: Vorbereitungsphase am Samstag früh.

 

Die diesjährige Tagung (nach 29 Jahren die 15. Jubiläumstagung) hatte ein sehr umfangreiches Programm zu bieten. Thematisch drehte sich vieles um Fossilien, allerdings gab es auch zahlreiche Beiträge zu kristallinen Geschieben, Sedimentologie, zu Bernsteinen und sogar zu Goethe und Napoleon und Ihren Bezug zur Geschiebeforschung.

Der Sonnabend bot ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, durch das der Leiter der Berliner Sammlergruppe Michael Zwanzig führte. In den Pausen zwischen den Vorträgen warteten die fleißigen Helfer im Hintergrund mit einem reichhaltigen Catering und frischem Kaffee auf, Frank Rudolph sorgte mit seinen antiquarischen Büchern für die geistige „Nahrung“ zwischendurch. Die Sammler hatten reichlich Material mitgebracht, so dass die über eine Stunde für Diskussionen frei gehaltene Zeit mitunter recht kurz erschien.

 

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Abb. 2: H.-H. Krüger, der im Einführungsvortrag sein klassisches Thema "Trilobiten" beackerte und damit Lust auf sein neues Buch machte.

 

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Abb. 3: Diskussionen und Pausenverpflegung 1.

 

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Abb. 4: Diskussionen und Pausenverpflegung 2.

 

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Abb. 5: Auch während der Pausen leerte sich der Hörsaal nur bedingt, an allen Ecken wurde gefachsimpelt...

 

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Abb. 6: Einer der Vorträge: Jurabernsteine (hier von Bornholm).

 

Am Sonntag folgte dann (für einige recht früh) die Fortsetzung der Vorträge, mit vielen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die hier erstmals präsentiert wurden. Beispielhaft seien an dieser Stelle nur weltweit neues Sauropoden-Material aus dem Unteren Jura Norddeutschlands und neue absolute Datierungen aus dem Eozän des Ostseebeckens zu nennen.

 

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Abb. 7: "Tagungsendspurt" mit Präparationstipps und...

 

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Abb. 8: ... Dinosauriern aus der Liastongrube Grimmen.

 

Wie schon so oft, war die Tagung eine in Deutschland einzigartige Gelegenheit, Wissenschaftler und Sammler zusammen zu führen, und wie man hört sollen aus diesem Ereignis schon zeitnah eine Reihe von Publikationen erwachsen. Exemplarisch kann man erzählen: es wurde von Sammlern neues Dinosauriermaterial aus pleistozänen Juraschollen präsentiert, eine neue Art von Jura-Krebsen wurde der Wissenschaft zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt und eine Reihe von Veröffentlichungen zu kambrischen Spurenfossilien geplant.

 

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Abb. 9: Tagungs- und Sammlergruppenleiter M. Zwanzig beim Abschlussvortrag der Tagung.

So bleibt mir nur, den Organisatoren und ihren Helfern sowie dem Berliner Naturkundemuseum für diese Tagung zu danken und zu hoffen, mindestens noch die 20. Tagung unter der Leitung von Michael Zwanzig erleben zu dürfen.