Paläogen, Neogen und jünger

Bergung eines Palmrestes

In diesem Bericht will ich euch über die Bergung und die Aufbreitung eines Palmrestes berichten. Entdeckt habe ich das Stück schon vorigen Herbst, aber bergen wollten wir es damals noch nicht. Im Nachhinein wurde uns aber klar, dass dieser Fund doch einen gewissen Seltenheitswert hat. Und außerdem eine Lücke in der Sammlung schließt, denn so etwas hatten wir bis dahin noch nicht gefunden. So beschloss ich im ersten Anlauf das Stück allein zu bergen. Dafür hatte ich eine Schlittenkonstruktion aus einem Holzbrett und Riemen für Dachgepäckträger gebaut. Alles funktionierte soweit ganz gut, bis ich zu einem kleinen Fluss kam den es zu überqueren galt.
Nach reiflicher Überlegung entschloss ich mich dann das Stück über den Fluss zu werfen. Da es mir unmöglich erschien mit der Knolle über den Fluss zu springen. Doch oh Schreck als ich die Knolle über den Fluss geworfen hatte war sie im Schlamm einfach versunken obwohl das Gelände eigentlich stabil ausgesehen hatte.
Natürlich hab ich mein bestes versucht, um die Knolle wieder aus dem Schlamm zu bekommen. Aber es wollte mir nicht gelingen!
Nach einer Stunde des Abrackerns musste ich die Sache aufgeben, da ich auch mehrmals  bis über die Knie im Schlamm versunken war und die reale Gefahr bestand das ich mich aus der Situation nicht mehr hätte allein befreien können. Enttäuscht musste ich den Rückweg antreten. Doch das Glück war mir dann doch noch hold und ich fand zur Entschädigung einen schönen Haifischwirbel in einer Phosphoritknolle.

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Nun, bei unserer ersten Begehung im neuen Jahr kamen wir unerwartet an die Stelle, wo mir die Knolle versunken war.

Ich wollte natürlich unbedingt auch dieses mal wieder versuchen, die Knolle aus dem Schlamm zu ziehen... und was soll ich sagen es gelang mir.
 Aus diesem Sumpf konnte ich die Knolle bergen:

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Da das gute Stück, bedingt durch seinen Aufenthaltsort, sehr schlammig war, legten wir es erst einmal bei Seite damit der Schlamm etwas abregnen konnte. Da es den darauf folgenden Tag regnete, beschlossen wir, sie am nächsten Tag zu holen - das war am vorigen Freitag.
Ich hatte mir überlegt die Knolle an eine Holzleiste zu binden und sie dann zu zweit hinaus zu tragen, mein Vater nahm aber doch noch zur Sicherheit seinen großen Rucksack mitgenommen und beschloss dann, die Knolle doch damit hinaus zu bringen.

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... das gelang ihm natürlich ohne weiteres.


So nun musste ich die Knolle natürlich nur noch reinigen und dann irgendwie zersägt bekommen.


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Also fuhr ich - nach dem Putzen - mit der Knolle im Kofferraum zum Steinmetz, der aber schüttelte nur den Kopf und sagte so was könnte er nicht machen und ich sollte mich an die nächste Edelsteinschleiferei wenden.
Ich habe natürlich gestutzt, die nächste Edelsteinschleiferei ist bestimmt in Idar Oberstein.
Also wieder mit dem Ding nach Hause in den Keller. es war wieder mein Vater der die rettende Idee hatte:
Er sagte, er erinnere sich an einen Steinmetz bei dem er vor ein paar Jahren zwei Achate hatte aufschneiden lassen, also sind wir am Montag mit dem guten Stück zu dem alten Steinmetz gefahren. Nach einer kurzen Unterhaltung entschloss er sich das Stück doch gleich zu zersägen. Natürlich hatte er gedacht versteinertes Holz, könne nicht hart sein, doch da hatte er sich geirrt. Na ja jedenfalls hat er nur 10 Euro dafür genommen.


Die schlimmste Arbeit stand mir noch bevor, denn nun musste die Schnittfläche poliert werden.


Das Bild zeigt den polierten Querschnitt durch den Palmrest. (ist noch etwas feucht)

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Leider hatte ich mir etwas mehr von dem Querschnitt erhofft.

Mit besten Grüßen
Christoph