Ich wünsch(t)e mir eindeutig Option 1, weil mir eine perfekte Welt einfach lieber wäre, als eine Mängelbehaftete. Will sagen, ein in jeder Hinsicht über jeden Verdacht erhabenes, wissenschaftlich wertvolles, toll aussehendes, mit irrem Aufwand geborgenes, präpariertes und deklariertes, allen Respekt abnötigendes Top-Fossil (vor allem, wenn ich es selbst gefunden hätte) am liebsten sähe. Aber bekanntermaßen ist die Welt ja nicht perfekt.
Ich wähle also Option 2, da ich der Meinung bin,
- dass es beim FdM um mehr gehen sollte, als um spezifische Kernaspekte. Auch die präparatorische Leistung (und ich halte Ergänzungen für einen integralen Bestandteil dessen) und der resultierende Gesamteindruck spielen da für meine Beurteilung auch eine gewichtige eine Rolle.
- dass es schon genug Regulatorien gibt und ich Augenmaß für Wertvoller halte, als die stringente Einhaltung restriktierender Grundsätze und seien diese noch so hehrer Natur.
- dass die Verpflichtung zur Beschreibung und ggf. zur photographischen "Beweisführung" vermutlich hinreichend Spielraum läßt, sich eine fundierte Meinung über das Objekt bilden zu können
- dass Versuche der Umgehung, Irreführung oder die Einstellung sonstiger "extremistischer" Ausreisser die Wahlgemeinde vermutl. dazu bewegen dürfte, ein solches Teil links liegen zu lassen. Natürlich hoffe ich, daß das "Fossil des Monats" nicht zu einem "Fake des Monats" verkommt (immerhin könnte man dann das Kürzel beibehalten
), aber da bin ich tatsächlich eher optimistisch.
- dass das ein oder andere Fossil nicht eingestellt wird, weil der Teilnehmer Bedenken hinsichtlich einer möglichen Ausgrenzung haben und der Wettbewerb hierdurch an Substanz verlieren könnte.
- dass ich nicht erkennen kann, warum ein Stück bei 5 % noch mitmachen darf, bei 10 % aber nicht mehr. Warum nicht 1 % und 3 % oder 25 % und 50 %. Deus lo vult ? Und wo steht geschrieben, daß eine 3%-ige Manipulation nicht wertiger im negativen Sinn sein kann, als eine 7%ige. Ich halte den qualitativen Aspekt für bedeutsamer als den Quantitativen.
- dass man sich bei einer zur Wahl gestellten Option dagegen entscheiden, bei einer nicht zur Wahl Gestellten hingegen nicht dafür entscheiden kann
- und dass ich es lbnl einfach nicht gut finde, wenn ein potentiell bedeutendes Stück nicht mitspielen darf, nur weil ihm, um es einmal bildlich auszudrücken, ein Bein fehlt. "Behinderte" müssen an der Türe die Prothese abgeben oder leider draußen bleiben ? (Sorry für die vlt. etwas krasse Wortwahl, aber genau dieses Bild hatte ich vor Augen, als ich die Diskussion erstmals wahrgenommen hatte.*)
Wohlgemerkt, alles meine unmaßgeblichen und ganz persönlichen Ansichten, sicher nicht vollständig, vielleicht auch nicht in jeder Hinsicht treffend, aber eben meine Meinung.
Gruss
Michael
*) Sollte sich jemand irgendwie irritiert fühlen, so entschuldige ich mich hier schon mal prophylaktisch...