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Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Sonntag 26. November 2017, 20:49
von Fossil61
Ich probier es nochmal: diese Stifte sind "Griffel" zum Schreiben auf Schiefertafeln

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Sonntag 26. November 2017, 20:51
von oligo
Hallo Ingo
OK Danke für deine Einschätzung. Die Stäbe sind eher aus kalkstein. Kristalin ist da eigentlich nichts. LG Jens

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Sonntag 26. November 2017, 20:53
von oligo
Hallo Fossil61
Bist du dir sicher? Wie alt könnten die sein?

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Sonntag 26. November 2017, 21:00
von Fossil61
Das kann alles sein; Mittelalter bis Neuzeit, als es noch keine Kugelschreiber und dergleichen gab.
Manchmal findet man auch Teile der zugehörigen Tafeln.

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Montag 27. November 2017, 04:20
von Abrafax
Moin.
Ja das sind Griffel. Wurden auf kleinen Schreibtafeln aus Schiefer verwendet. Könnte noch von den Großeltern benutzt worden sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibtafel


Hau Drauf!
Heiko

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Montag 27. November 2017, 12:18
von Günni F
Hallo!

Das Silex-/bzw. Hornsteinartefakt ist sehr schön. Es wäre gut, wenn du das der zuständigen Stelle für Bodendenkmalpflege in deinem Kreis vorlegst zur wissenschaftlichen Bearbeitung und Registrierung. Wer in der Eifel zuständig ist, kann ich dir aber nicht sagen, in Bayern das Landesamt für Denkmalpflege, Abteilung Bodendenkmalpflege in den jew. Außenstellen, bzw. die untere Denkmalschutzbehörde der Landratsämter.

Viele Grüße!

Günni F

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Montag 27. November 2017, 15:18
von Frank
trashman hat geschrieben:
Montag 27. November 2017, 04:20
Moin.
Ja das sind Griffel. Wurden auf kleinen Schreibtafeln aus Schiefer verwendet. Könnte noch von den Großeltern benutzt worden sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibtafel


Hau Drauf!
Heiko
ou, da merkt man, das man alt wird... Die dinger hatten wir auch noch in der Grundschule, quietschende fiepende Schiefertafeln. Zum Lehrer ärgern waren die aber super, besser als jeder Kuli :bg:

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Montag 27. November 2017, 21:33
von Paul
Ich habe vor fast 30 Jahren am lousbrg in Aachen eine ähnliche Hornsteinspitze gefunden.
Im Rheinischen Landesmuseum in Bonn waren reichlich dieser Werkzeuge ausgestellt. Dort beschrieb man, daß am Lousberg regelrechter Bergbau auf dieses Hornsteinmaterial stattfand. Die Werkzeuge wurden bis weit in die heutigen Niederlande gehandelt.
Bei den meisten Teilen dieser Art handelt es sich gar nicht um Pfeilspitzen. Man setzte diese Klingen wie Zähne in sichelfürmige Wurzeln ein und verwendete diesem so geschaffenen Werkzeuge bei der Ernte.
Ein Besuch des Museums kann ich nur empfehlen. Möglicherweise kann man auch im Achener Heimatmuseum fündig werden.
Gruß Frank-Detlef Paul

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Montag 4. Dezember 2017, 21:49
von Hali
Hallo,

zu der Kugel. Ich habe bisher ungefähr ein Dutzend gefunden, dagegen nur drei-vier Flint-Werkzeuge.
Je nachdem in welchem Teil Deutschlands Du Dich befindest, heißen die Kugeln anders. Schwepper war mir neu. Klicker oder Klitscher nennt man sie im Mainzer Raum, Marbeln in Franken. Es gibt sie aus Stein (vorzugsweise Muschelkalk), Ton, Keramik, Metall, Glas. Oft gibt es auch unterschiedliche Verwendungen für dasselbe Produkt. Die Vogeljagd war schon genannt, aber auch für unterkalibrige und schnelle Gewehrkugeln, Schrapnelle in Kartätschen, Spielzeug, Maßgewichte, etc.
Einen schönen Überblick erhält man im (überaus sehenswerten) Naturkundemuseum Coburg. Dort befindet sich eine uralte Marbelmühle, mit der Muschelkalk-Kugeln hergestellt werden. Ein schneller Blick geht auch hierhin: http://www.naturkunde-museum-coburg.de/ ... uehle.html

viele Grüße
Andreas

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Mittwoch 6. Dezember 2017, 13:31
von Piesbergala
Hallo zusammen,

könnten die Stäbe eventuell Schreibgriffel sein? Nur mal so ne Idee ins blaue gesprochen :hmm:

Herzliche Grüße
piesbergala

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Mittwoch 6. Dezember 2017, 19:41
von Triassammler
Hallo,

ich hoffe, nicht ganz off topic: Wer sich für die Technik der Steinkugelherstellung interessiert findet im beschaulichen Neidlingen im Landkreis Esslingen eine aktive Kugelmühle, die regionale Gesteine nach althergebrachter Methode verarbeitet (http://www.kugelmuehle-neidlingen.de). Der Kugelmüller weiß außergewöhnlich anschaulich und lebendig von seiner Arbeit zu erzählen und von dem Aufwand, der hinter so einer scheinbar trivialen Steinkugel steckt.

Gruß,
Rainer

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Donnerstag 7. Dezember 2017, 20:32
von Otoites
Hallo,
interessantes Thema, mein Vater fand früher beim Pflügen (mit einer Agria, eine Maschine hinter der man laufen mußte und den Boden im Blick hatte) auch immer wieder solche Tonkugeln bzw. Steinkugeln, selten mal ein Flint. Wir dachten es gehört zu einem großen Alemannenfriedhof der nur ca 100 Meter unter diesem Feld war.
Außerdem war auf diesem Höhenrücken auch "Die Schlacht bei Emmendingen" Befreiungskriege gegen die Franzosen um 1790 was auch noch eine Möglichkeit war für dies Fundstücke.
Die Flintstücke habe ich den Steinschlossmusketen zugerechnet, was vielleicht auch für das oben gezeigte Stück zutreffen könnte, oder?
Gruß Michael

Re: Beifund vom Acker

Verfasst: Dienstag 9. Januar 2018, 19:49
von Otoites
Hallo,
habe jetzt die oben genannten Kugeln gefunden, sollten wohl auch zu den anderen gezeigten Kugeln passen mit gleichem Verwendungszweck.
Die Mehrzahl der Kugeln könnten aus Muschelkalk bestehen, die Emmendinger Vorbergzone ist eine Muschelkalkscholle.
Gruß Michael