Oolithisch o. Kalkalgen?

Geologische Phänomene mit Ähnlichkeit zu realen Fossilien.

Moderator: Steinkautz

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hassi
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Oolithisch o. Kalkalgen?

Beitrag von hassi » Donnerstag 17. Mai 2018, 22:06

Hallo liebe Steinkerne,

habe hier einen echt pickligen Freund aus meiner brandenburger Kiesgrube, von dem ich leider nicht weiß, ob seine Entstehung fossiler oder rein mineralischer Art ist(deshalb hier eingestellt). :oops:
Ich hoffe ein bisschen auf Kalkalgen, aber der Querschnitt macht mich völlig ratlos. Für einen Rogenstein sind die „Pickelchen“ nach meiner Ansicht zu winzig (Durchmesser von 1 bis 2,5mm) und mir fehlt der typische konzentrisch schalenartige Aufbau.
Der Kalkstein ist 7,5cm lang, 3cm breit und 2,5cm hoch. Seine Unterseite war im Fundzustand fast eben geschliffen. Was auf den Bildern nicht zu sehen, aber in meiner Hand deutlich wird, ist, dass das „Füllmaterial“ zwischen den Pickeln Quarzsand sein könnte, da je nach Lichteinfall einzelne Kristalle aufblitzen.
Den Querschnitt habe ich zuletzt mit 2000er Körnung geschliffen. Jetzt bin ich schon sehr auf Eure Einschätzung gespannt. :wink:

MfG
Michael
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hassi
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Re: Oolithisch o. Kalkalgen?

Beitrag von hassi » Donnerstag 17. Mai 2018, 22:10

... und die Schnittbilder.
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Re: Oolithisch o. Kalkalgen?

Beitrag von Triassammler » Freitag 18. Mai 2018, 00:35

Hallo,
hassi hat geschrieben:
Donnerstag 17. Mai 2018, 22:06
Für einen Rogenstein sind die „Pickelchen“ nach meiner Ansicht zu winzig (Durchmesser von 1 bis 2,5mm) und mir fehlt der typische konzentrisch schalenartige Aufbau.
Ich meine, diesen Schalenbau in den Schliffbildern ganz deutlich zu sehen. Für mich ist der Stein eindeutig ein geradezu klassischer Kalkoolith. Auch die Ooidgröße ist im "Normbereich".
Was auf den Bildern nicht zu sehen, aber in meiner Hand deutlich wird, ist, dass das „Füllmaterial“ zwischen den Pickeln Quarzsand sein könnte, da je nach Lichteinfall einzelne Kristalle aufblitzen.
Es könnte auch Calcit sein, dessen Kristall- und Spaltflächen refklektieren ebenfalls stark. Äolischer Sandeintrag in das Ablagerungsmilieu von Kalkoolithen ist aber natürlich nicht völlig ausgeschlossen.

Auf alle Fälle ein schöner Anschliff von einem hübschen Gestein! Es hat mir Spaß gemacht, die Bilder anzuschauen :top:

Gruß,
Rainer
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Re: Oolithisch o. Kalkalgen?

Beitrag von hassi » Freitag 18. Mai 2018, 13:33

Hallo Rainer,

ach schade, hatte wegen der „Minipickel“ und radial-strahligen z.T. auch zelligen Strukturen auf etwas Anderes gehofft. Die Rogensteine, die ich bisher körperlich betrachten konnte, hatten deutlich größere kuglige Bildungen (bis zu 2cm im Durchmesser, auch im Museum Rüdersdorf), aber ich folge natürlich Deiner fachlichen Beurteilung. Man muss wohl auch immer eine gewisse Bandbreite bei mineralogischen Bildungen beachten, was uns Laien naturgemäß schwerer fällt, als Euch Experten hier.
Deshalb, danke für die Aufklärung und wieder etwas dazugelernt. Dann habe ich jetzt zwei Rogensteine in meiner Sammlung, einmal in Maxi- und nun auch in Miniversion. :D

MfG
Michael
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Re: Oolithisch o. Kalkalgen?

Beitrag von Abrafax » Freitag 18. Mai 2018, 16:03

Moin Michael,
das sind schöne Schliffe von kuriosen Sedimenten. Ich habe schon eine kleine Rogensteinsammlung in allen denkbaren Kugelgrößen, da dieses Geschiebe bei mir sehr häufig zu finden ist. Ich nehme an, das es sich um Lokalgeschiebe handelt. Eventuell von Richtung Rüdersdorf oder von der anderen Seite her, vom Elm und Heeseberg.

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Re: Oolithisch o. Kalkalgen?

Beitrag von hassi » Freitag 18. Mai 2018, 16:55

Hallo Heiko,
trashman hat geschrieben:
Freitag 18. Mai 2018, 16:03
Ich habe schon eine kleine Rogensteinsammlung in allen denkbaren Kugelgrößen, da dieses Geschiebe bei mir sehr häufig zu finden ist.
na dann ist klar.

Ich denke nicht, dass meine beiden aus Rüdersdorf stammen, da meine Kiesgrube nordöstlich von der Grube liegt. Eine Verschleppung ist natürlich immer möglich, wenn auch wenig wahrscheinlich. Auch glaube ich mich zu erinnern, dass die in Rüdersdorf ausgestellte Rogensteinplatte wohl nicht aus Rüdersdorf stammt. Aber vielleicht kann Frank(Heinitz-Bruch) etwas dazu sagen, er kennt sich mit Rüdersdorf aus, wie kaum ein Zweiter.

So sollte Deine zweite Vermutung wohl eher richtig sein. Was macht eigentlich Dein „Blumenkohl“? :D

MfG
Michael
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