Fossil des Monats Dezember 2016
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Fossil des Monats Dezember 2016
Die Abstimmung über das Fossil des Monats November 2016 läuft ab jetzt, 01.01.2017, 10.09 Uhr für 15 Tage, endet also am 16.1.17. Bitte stimmt zahlreich ab!
Beste Grüße
Michael
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Michael
- marmoreum
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Wirbel vom Ichthyosaurier aus dem alpinen Hettangium
dann starte ich den Reigen mal...
lang habe ich schon nix mehr hören lassen
in diesem Jahr habe ich in einem Aufschluss weitergewerkt, wo schon vor 10 Jahren einige zusammen gehörige Wirbel zum Vorschein kamen. Wieder konnte ich ein paar viel versprechende Brocken bergen. Die Idee war anfangs, ein zusammenhängendes Objekt zu präparieren, aber das Gestein hat zu viele Harnische und Versätze, die spitzwinklig zur Schichtung verlaufen. Da kommt dann zuviel Gestein auf zu wenig Knochen.
Ich habe mich entschieden, vier Stufen draus zu machen. Es hat hier einen Ichthyosaurier zerlegt. Ein Mosasaurier scheidet aus. Eine nähere Bestimmung ist aber wahrscheinlich unmöglich, weil bestimmbare Teile wie Zähne oder Flossen (bisher) fehlen.
Die erste Stufe ist jetzt fertig:
Von der Oberseite wurde präpariert, mit dem HW65 für die groben und einem Krantz-Stichel für die feinen Sachen. Der Wirbel war mittig gebrochen. Absplitterungen im mm-Bereich an der Bruchlinie habe ich mit Gips gefüllt und farbig angeglichen. Dann ein wenig geätzt und mit Farbvertiefer behandelt.
Der Wirbel liegt knapp über dem sog. calliphyllum-bed.
Maße Wirbel: 55mm Durchmesser, 25mm Höhe
Alter: unteres Hettangium, Horizont mit Psiloceras tenerum
beiliegende Ammoniten: Psiloceras cf. tenerum NEUMAYR (auf dem erhöhten Sockel), 3x Psiloceras calliphyllum NEUMAYR (Mikrokonche), Psiloceras sp. (größerer Windungsrest).
Fundort: Karwendelgebirge bei Hinterriss
lang habe ich schon nix mehr hören lassen
in diesem Jahr habe ich in einem Aufschluss weitergewerkt, wo schon vor 10 Jahren einige zusammen gehörige Wirbel zum Vorschein kamen. Wieder konnte ich ein paar viel versprechende Brocken bergen. Die Idee war anfangs, ein zusammenhängendes Objekt zu präparieren, aber das Gestein hat zu viele Harnische und Versätze, die spitzwinklig zur Schichtung verlaufen. Da kommt dann zuviel Gestein auf zu wenig Knochen.
Ich habe mich entschieden, vier Stufen draus zu machen. Es hat hier einen Ichthyosaurier zerlegt. Ein Mosasaurier scheidet aus. Eine nähere Bestimmung ist aber wahrscheinlich unmöglich, weil bestimmbare Teile wie Zähne oder Flossen (bisher) fehlen.
Die erste Stufe ist jetzt fertig:
Von der Oberseite wurde präpariert, mit dem HW65 für die groben und einem Krantz-Stichel für die feinen Sachen. Der Wirbel war mittig gebrochen. Absplitterungen im mm-Bereich an der Bruchlinie habe ich mit Gips gefüllt und farbig angeglichen. Dann ein wenig geätzt und mit Farbvertiefer behandelt.
Der Wirbel liegt knapp über dem sog. calliphyllum-bed.
Maße Wirbel: 55mm Durchmesser, 25mm Höhe
Alter: unteres Hettangium, Horizont mit Psiloceras tenerum
beiliegende Ammoniten: Psiloceras cf. tenerum NEUMAYR (auf dem erhöhten Sockel), 3x Psiloceras calliphyllum NEUMAYR (Mikrokonche), Psiloceras sp. (größerer Windungsrest).
Fundort: Karwendelgebirge bei Hinterriss
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es is nimmer weit, aber es ziagt si!
- Pysaura
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Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Hallo,
ich beteilige mich diesmal mit einem Schwamm aus Misburg Nord.
Es handelt sich um einen Polyblastidium racemosum der gelegentlich als Bruchstücke gefunden wird.
Mit Stielansatz auf Matrix ist das schon sehr selten.
Der Schwamm wurde gestichelt und gestrahlt.
Fossil: Polyblastidium racemosum
- Größe: 115 x 20 mm
- Fundschicht: Campan
- Fundort: Misburg Nord 22.10 2016
- Foto, Sammlung und Präparation Jens Bruns
mfg Jens
ich beteilige mich diesmal mit einem Schwamm aus Misburg Nord.
Es handelt sich um einen Polyblastidium racemosum der gelegentlich als Bruchstücke gefunden wird.
Mit Stielansatz auf Matrix ist das schon sehr selten.
Der Schwamm wurde gestichelt und gestrahlt.
Fossil: Polyblastidium racemosum
- Größe: 115 x 20 mm
- Fundschicht: Campan
- Fundort: Misburg Nord 22.10 2016
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mfg Jens
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Dann wollen wir mal in die Radieschen spucken und die Nadel im Steckhaufen suchen.
- Triassammler
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Trittsiegel Rhynchosauroides peabodyi mit Hautabdruck
Ich möchte gerne eine Gemeinschaftsarbeit von Paul Freitag und mir vorstellen.
Am 4. April 2015 war ich einmal wieder bei einem Tag der offenen Tür im Steinbruch von Winterswijk (Unterer Muschelkalk) dabei. Das Fundglück blieb allerdings weitgehend aus. Zwar stieß ich grabenderweise irgendwann auf eine Fährte des Typs Rhynchosauroides peabodyi, diese war aber nur schwach und nicht durchgehend überliefert. In der Hoffnung, das möge sich noch bessern, verfolgte ich sie weiter über die Fläche, bis an einer Störung plötzlich Schluss war. Bis hierhin waren es ziemlich viel Arbeit und Zeitaufwand für nichts gewesen.
So begann ich die vielen kleinen, mit Mergelbrei vermischten Gesteinsstückchen in der Störungszone wegzuräumen, um in der nächsttieferen Schicht mein Glück erneut zu versuchen.
Dabei fiel mein Blick auf eine kleine Platte in dem Kleinzeug, das ich soeben beiseite räumte. Schuppen! Das Hautschuppenmuster eines Reptils!
Zwar sind Schuppenabdrücke der Reptilienfüße und -hände in dem feinen Winterswijker Sediment keine gar so unglaublichen Seltenheiten, ihre Überlieferung stellt aber ganz spezifische Voraussetzungen an das Sediment: Zum Zeitpunkt des Eindrucks der Spur muss es plastisch genug sein, um die Einprägung feiner Strukturen zu erlauben, andererseits darf es nicht so wasserhaltig sein, dass anschließend wieder alles zerfließt. Und schließlich muss es so sanft von neuem Sediment überdeckt werden, dass das Trittsiegel dabei nicht verwischt. Nun war die triassische Wattebene von Winterswijk keine homogene Fläche. Durch Trockenrisse war sie unterteilt in mehr oder weniger große Polygone, die während der Ebbe mit ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit austrockneten, auch intern in ihren einzelnen Bereichen. So war es ein großer Zufall, wenn einmal ein Reptil seinen Fuß genau auf eine Stelle setzte, an der die Konsistenz des Sediments die Einprägung des Hautschuppenmusters erlaubte. In Privatsammlungen und Museen gibt es wundervolle Platten aus Winterswijk mit Trittsiegeln und ganzen Fährten, die Schuppenabdrücke zeigen. Jedoch stellen sich diese Schuppenabdrücke häufig nur als eine Granulierung ohne wirkliche Details dar.
Umso begeisterter war ich, wie scharf sich die Abdrücke der einzelnen Schuppen bei meinem Fund - die Eindrücke der Zehen eines Hinterfußes - voneinander abgrenzten. Es lassen sich sogar Details ausmachen: Offensichtlich war die Sohle der Zehen von sehr schmalen, langgezogenen Schuppen zweireihig bedeckt, wobei die Schuppen entlang der Zehenachse alternierend reißverschlussartig aneinander grenzten (Crinoidenkenner mögen sich hier ganz frappierend an die Anordnung der Armplatten von Encrinus liliiformis erinnert sehen).
Im Fundzustand waren einige Bereiche der Zehen noch von fest anhaftenden, millimeterdünnen Laminitlagen bedeckt. Das erwies sich als sehr problematisch, und so blieb das Stück geraume Zeit im Fundzustand eingelagert, bis ich Gelegenheit fand, mit Paul Freitag darüber zu sprechen. Nach einem Austausch mit ihm über das Trittsiegel war klar: Paul mit seinem außerordentlichen Fingerspitzengefühl und seiner Geduld war genau der richtige Präparator dafür.
Und so legte Paul im November und Dezember dieses Jahres akribisch das Trittsiegel frei. Über die Präparation berichtet er folgendes:
"Bei der Präparation gab es von vornherein nur wenig Spielraum. Ein Abwaschen oder Bürsten der Platte kam nicht in Frage, da sich sonst alles aufzulösen drohte. Strahlen war zunächst ebenfalls nicht drin, da ein Teil der aufliegenden Schichten fast härter als die Platte an sich war und man diese damit zu sehr beschädigt hätte. Auch Schaben oder weiteres Abspalten hätte die Oberfläche in Mitleidenschaft gezogen. Daher blieb nur das mühsame "Runterpieken" der aufliegenden Schichten übrig, die im Schnitt nur ca. einen halben Millimeter mächtig waren. Bei sehr konzentriertem Arbeiten können die Lagen so Stück für Stück entfernt werden, ohne die Platte überhaupt berühren zu müssen. Diese Arbeit wurde mit Druckluftsticheln durchgeführt, wobei ebenso welche mit gröberem Schlag, als auch sehr feine Stichel zum Einsatz kamen. Auf ebener Fläche und glücklicherweise auch an den Spuren ging die Arbeit problemlos voran. Lediglich an wenigen Stellen schien die aufliegende Schicht mit dem Grundgestein "verbacken" zu sein. Die abzutragenden Lagen gingen übergangslos in Grundgestein über, sodass weiße Kratz-und Stichelspuren unvermeidbar waren. Diese konnten aber sehr gut mit äußerst sanften und vorsichtigen Strahlen bearbeitet werden, sodass sie nicht weiter ins Auge fallen. Nach gut 4 Stunden unter dem Binokular ist eine Bearbeitung der Platte kaum sichtbar."
Als ich das Stück zurück erhielt, konnte ich mich davon überzeugen, dass nicht einmal erkennbar ist, dass es überhaupt präpariert wurde. Genau so hatte ich mir das erhofft.
Dank eines Zufalls bei der Fossiliensuche und dank Pauls großem Geschick haben wir nun die Möglichkeit, weit über einen "normalen" Fossilfund - Knochen, Trittsiegel - hinaus einen Blick auf ein Detail der äußeren Gestalt eines Reptils zu werfen, das vor über 240 Millionen Jahren durch das Watt von Winterswijk lief. Es hat uns dabei zufällig einen buchstäblichen Eindruck davon hinterlassen, wie einmal seine Haut ausgesehen hat!
Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.
Noch einmal die Eckdaten:
Fossil: Reptilientrittsiegel Rhynchosauroides peabodyi (Negativ des rechten Hinterfußes) mit detaillierten Schuppenabdrücken
Fundort: Steinbruch Winterswijk, Niederlande
Alter: Mitteltrias, unteres Anisium (Vossenfeld-Formation, Unterer Muschelkalk)
Größe: ca. 5x5 cm
Gefunden am 4. April 2015 von Rainer Albert, präpariert im November und Dezember 2016 von Paul Freitag. Fotos und Sammlung: Rainer Albert.
Gruß,
Rainer
Am 4. April 2015 war ich einmal wieder bei einem Tag der offenen Tür im Steinbruch von Winterswijk (Unterer Muschelkalk) dabei. Das Fundglück blieb allerdings weitgehend aus. Zwar stieß ich grabenderweise irgendwann auf eine Fährte des Typs Rhynchosauroides peabodyi, diese war aber nur schwach und nicht durchgehend überliefert. In der Hoffnung, das möge sich noch bessern, verfolgte ich sie weiter über die Fläche, bis an einer Störung plötzlich Schluss war. Bis hierhin waren es ziemlich viel Arbeit und Zeitaufwand für nichts gewesen.
So begann ich die vielen kleinen, mit Mergelbrei vermischten Gesteinsstückchen in der Störungszone wegzuräumen, um in der nächsttieferen Schicht mein Glück erneut zu versuchen.
Dabei fiel mein Blick auf eine kleine Platte in dem Kleinzeug, das ich soeben beiseite räumte. Schuppen! Das Hautschuppenmuster eines Reptils!
Zwar sind Schuppenabdrücke der Reptilienfüße und -hände in dem feinen Winterswijker Sediment keine gar so unglaublichen Seltenheiten, ihre Überlieferung stellt aber ganz spezifische Voraussetzungen an das Sediment: Zum Zeitpunkt des Eindrucks der Spur muss es plastisch genug sein, um die Einprägung feiner Strukturen zu erlauben, andererseits darf es nicht so wasserhaltig sein, dass anschließend wieder alles zerfließt. Und schließlich muss es so sanft von neuem Sediment überdeckt werden, dass das Trittsiegel dabei nicht verwischt. Nun war die triassische Wattebene von Winterswijk keine homogene Fläche. Durch Trockenrisse war sie unterteilt in mehr oder weniger große Polygone, die während der Ebbe mit ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit austrockneten, auch intern in ihren einzelnen Bereichen. So war es ein großer Zufall, wenn einmal ein Reptil seinen Fuß genau auf eine Stelle setzte, an der die Konsistenz des Sediments die Einprägung des Hautschuppenmusters erlaubte. In Privatsammlungen und Museen gibt es wundervolle Platten aus Winterswijk mit Trittsiegeln und ganzen Fährten, die Schuppenabdrücke zeigen. Jedoch stellen sich diese Schuppenabdrücke häufig nur als eine Granulierung ohne wirkliche Details dar.
Umso begeisterter war ich, wie scharf sich die Abdrücke der einzelnen Schuppen bei meinem Fund - die Eindrücke der Zehen eines Hinterfußes - voneinander abgrenzten. Es lassen sich sogar Details ausmachen: Offensichtlich war die Sohle der Zehen von sehr schmalen, langgezogenen Schuppen zweireihig bedeckt, wobei die Schuppen entlang der Zehenachse alternierend reißverschlussartig aneinander grenzten (Crinoidenkenner mögen sich hier ganz frappierend an die Anordnung der Armplatten von Encrinus liliiformis erinnert sehen).
Im Fundzustand waren einige Bereiche der Zehen noch von fest anhaftenden, millimeterdünnen Laminitlagen bedeckt. Das erwies sich als sehr problematisch, und so blieb das Stück geraume Zeit im Fundzustand eingelagert, bis ich Gelegenheit fand, mit Paul Freitag darüber zu sprechen. Nach einem Austausch mit ihm über das Trittsiegel war klar: Paul mit seinem außerordentlichen Fingerspitzengefühl und seiner Geduld war genau der richtige Präparator dafür.
Und so legte Paul im November und Dezember dieses Jahres akribisch das Trittsiegel frei. Über die Präparation berichtet er folgendes:
"Bei der Präparation gab es von vornherein nur wenig Spielraum. Ein Abwaschen oder Bürsten der Platte kam nicht in Frage, da sich sonst alles aufzulösen drohte. Strahlen war zunächst ebenfalls nicht drin, da ein Teil der aufliegenden Schichten fast härter als die Platte an sich war und man diese damit zu sehr beschädigt hätte. Auch Schaben oder weiteres Abspalten hätte die Oberfläche in Mitleidenschaft gezogen. Daher blieb nur das mühsame "Runterpieken" der aufliegenden Schichten übrig, die im Schnitt nur ca. einen halben Millimeter mächtig waren. Bei sehr konzentriertem Arbeiten können die Lagen so Stück für Stück entfernt werden, ohne die Platte überhaupt berühren zu müssen. Diese Arbeit wurde mit Druckluftsticheln durchgeführt, wobei ebenso welche mit gröberem Schlag, als auch sehr feine Stichel zum Einsatz kamen. Auf ebener Fläche und glücklicherweise auch an den Spuren ging die Arbeit problemlos voran. Lediglich an wenigen Stellen schien die aufliegende Schicht mit dem Grundgestein "verbacken" zu sein. Die abzutragenden Lagen gingen übergangslos in Grundgestein über, sodass weiße Kratz-und Stichelspuren unvermeidbar waren. Diese konnten aber sehr gut mit äußerst sanften und vorsichtigen Strahlen bearbeitet werden, sodass sie nicht weiter ins Auge fallen. Nach gut 4 Stunden unter dem Binokular ist eine Bearbeitung der Platte kaum sichtbar."
Als ich das Stück zurück erhielt, konnte ich mich davon überzeugen, dass nicht einmal erkennbar ist, dass es überhaupt präpariert wurde. Genau so hatte ich mir das erhofft.
Dank eines Zufalls bei der Fossiliensuche und dank Pauls großem Geschick haben wir nun die Möglichkeit, weit über einen "normalen" Fossilfund - Knochen, Trittsiegel - hinaus einen Blick auf ein Detail der äußeren Gestalt eines Reptils zu werfen, das vor über 240 Millionen Jahren durch das Watt von Winterswijk lief. Es hat uns dabei zufällig einen buchstäblichen Eindruck davon hinterlassen, wie einmal seine Haut ausgesehen hat!
Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.
Noch einmal die Eckdaten:
Fossil: Reptilientrittsiegel Rhynchosauroides peabodyi (Negativ des rechten Hinterfußes) mit detaillierten Schuppenabdrücken
Fundort: Steinbruch Winterswijk, Niederlande
Alter: Mitteltrias, unteres Anisium (Vossenfeld-Formation, Unterer Muschelkalk)
Größe: ca. 5x5 cm
Gefunden am 4. April 2015 von Rainer Albert, präpariert im November und Dezember 2016 von Paul Freitag. Fotos und Sammlung: Rainer Albert.
Gruß,
Rainer
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Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Nach langer Abstinenz habe ich auch mal wieder was fertig bekommen. Es handelt sich um ein Stück Wirbelsäule eines Ichthyosauriers. Das Stück stammt aus dem Süddeutschen Posidonienschiefer, aölso aus dem Toarcium. Die erhaltene Wirbelsäule ist ca. 35 cm lang.
Die Präparation erwies sich als nciht ganz so einfach. Den feinen Tonstein konnte man erst mit dem Druckluftstichel und dann mit dem Sandstrahlgerät bei max. 2 - 3 bar sehr gut entfernen. An vielen Stellen war allerdings die Knochensubstanz von einer dünnen, sehr harten Kalkschicjht überdeckt. Sticheln war aussichtslos, da zu dünn. BEim Sandstrahlen ergab sich das Problem, dass die Kalkschicht sich nur bei hohem Druck (> 6 bis 8 bar) entfernen ließ, dann aber sofort auch die Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Man mussste quasi parallel zum Fossil arbeiten und sehr vorsichtig sein, um die Knoschen nicht zu beschädigen. Nach ca. 50 Arbeitsstunden liegt das Ergebnis nurn vor. Als kleine Zugabe liegt auf einem Wirbel noch ein kleiner Belemnit.
Die Präparation erwies sich als nciht ganz so einfach. Den feinen Tonstein konnte man erst mit dem Druckluftstichel und dann mit dem Sandstrahlgerät bei max. 2 - 3 bar sehr gut entfernen. An vielen Stellen war allerdings die Knochensubstanz von einer dünnen, sehr harten Kalkschicjht überdeckt. Sticheln war aussichtslos, da zu dünn. BEim Sandstrahlen ergab sich das Problem, dass die Kalkschicht sich nur bei hohem Druck (> 6 bis 8 bar) entfernen ließ, dann aber sofort auch die Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Man mussste quasi parallel zum Fossil arbeiten und sehr vorsichtig sein, um die Knoschen nicht zu beschädigen. Nach ca. 50 Arbeitsstunden liegt das Ergebnis nurn vor. Als kleine Zugabe liegt auf einem Wirbel noch ein kleiner Belemnit.
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Grüße aus Kirchhellen,
Karsten
Karsten
Trilobit aus der Müllkiste
Hallo
Ich hatte gestern schon frei und war einige Stunden in der Werkstatt am präparieren. Als ich fertig war ging ich noch zu der Kiste mit präparationsabfällen und zerklopfte noch einige kleine Stücke, so wie ich es öfters mache. Natürlich immer ohne erfolg zumindest bis gestern. Ich zerschlug einen ca. 5 mal 3 cm großen Brocken und legte so einen kompletten makellosen Acastoides frei. Er saß genau mittig in dem kleinen Brocken und sprang perfekt frei. Dazu muss man noch sagen das komplette Trilobiten an der Fundstelle sehr selten sind. Unglaublich eigentlich. LG und frohe Weihnachten Jens
Der Trilobit ist 2,5 cm lang und stammt aus dem Oberemsium des Sauerlands
Ich hatte gestern schon frei und war einige Stunden in der Werkstatt am präparieren. Als ich fertig war ging ich noch zu der Kiste mit präparationsabfällen und zerklopfte noch einige kleine Stücke, so wie ich es öfters mache. Natürlich immer ohne erfolg zumindest bis gestern. Ich zerschlug einen ca. 5 mal 3 cm großen Brocken und legte so einen kompletten makellosen Acastoides frei. Er saß genau mittig in dem kleinen Brocken und sprang perfekt frei. Dazu muss man noch sagen das komplette Trilobiten an der Fundstelle sehr selten sind. Unglaublich eigentlich. LG und frohe Weihnachten Jens
Der Trilobit ist 2,5 cm lang und stammt aus dem Oberemsium des Sauerlands
- Spirifer
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- Wohnort: 99817 Eisenach
Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Hallo Forengemeinde,
nun fast zum Schluss, werfe ich zur Abstimmung diesen Brachiopoden ins Rennen.
Zu sehen ist ein Brachiopode aus dem Randnahen Kupferschiefer eines Riffes.
Gefunden in diesem Jahr und jetzt erst in der endgültigen Fassung fertigpräpariert.
Der ganze Fundkomplex besteht aus 3 Brachiopoden der Gattung Strophalosia,
er ist nur 2,3 cm im Durchmesser groß und wie zu sehen ist nur sehr schwierig zu präparieren gewesen.
Zeitaufwand ca 15 Stunden,
Präpariert wurde nur mit Nadel und Schaber unterm Bino.
Eine genaue Artzuweisung traue ich mir nicht zu,da ich keine ähnliche passende Abbildung gefunden habe.
Es werden bisher 3 Arten dieser Gattung beschrieben,die sich eigentlich nur durch die Art der Stacheln unterscheiden.
Strophalosia goldfussi MÜNSTER
Strophalosia lamellosa GEINITZ
Strophalosia exavata GEINITZ
Art: Strophalosia.sp
Fundort: Schmerbach
Zeitalter: oberer Zechstein (Kupferschiefer)
Größe :2,3 cm
Präparation und Finder: R.Sandmann
Spirifer
nun fast zum Schluss, werfe ich zur Abstimmung diesen Brachiopoden ins Rennen.
Zu sehen ist ein Brachiopode aus dem Randnahen Kupferschiefer eines Riffes.
Gefunden in diesem Jahr und jetzt erst in der endgültigen Fassung fertigpräpariert.
Der ganze Fundkomplex besteht aus 3 Brachiopoden der Gattung Strophalosia,
er ist nur 2,3 cm im Durchmesser groß und wie zu sehen ist nur sehr schwierig zu präparieren gewesen.
Zeitaufwand ca 15 Stunden,
Präpariert wurde nur mit Nadel und Schaber unterm Bino.
Eine genaue Artzuweisung traue ich mir nicht zu,da ich keine ähnliche passende Abbildung gefunden habe.
Es werden bisher 3 Arten dieser Gattung beschrieben,die sich eigentlich nur durch die Art der Stacheln unterscheiden.
Strophalosia goldfussi MÜNSTER
Strophalosia lamellosa GEINITZ
Strophalosia exavata GEINITZ
Art: Strophalosia.sp
Fundort: Schmerbach
Zeitalter: oberer Zechstein (Kupferschiefer)
Größe :2,3 cm
Präparation und Finder: R.Sandmann
Spirifer
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- Strophalosia.sp.jpg (137.43 KiB) 41905 mal betrachtet
Es kommt nicht so sehr darauf an, eine Antwort zu finden, sondern die richtigen Fragen zu stellen.
Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Hallo zusammen,
ich wollte mich an der Wahl zum Fossil des Monats mit einer im Dezember fertig präparierten Schnecke beteiligen.
Gefunden habe ich die Schnecke vor einigen Monaten in der Sötenicher Kalkmulde gut versteckt in einem massiven Stein.
Die Präparation hat dann einige Zeit in Anspruch genommen. Präpariert wurde mit Stichel, Strahlmittel aber überwiegend mit der Nadel. In der Größe (9,2 cm) sind komplette Schnecken in Schalenerhaltung in der Eifel doch sehr selten zu finden.
Fossil: Gastropode (Omphalocirrus spinosus)
Größe: 9,2 cm
Fundort: Sötenicher Kalkmulde (Eifel)
Formation: Mitteldevon- Givetium – Rodert-Formation
Fotos, Sammlung und Präparation: Franz Wings
schöne Grüße aus der Eifel
Franz
ich wollte mich an der Wahl zum Fossil des Monats mit einer im Dezember fertig präparierten Schnecke beteiligen.
Gefunden habe ich die Schnecke vor einigen Monaten in der Sötenicher Kalkmulde gut versteckt in einem massiven Stein.
Die Präparation hat dann einige Zeit in Anspruch genommen. Präpariert wurde mit Stichel, Strahlmittel aber überwiegend mit der Nadel. In der Größe (9,2 cm) sind komplette Schnecken in Schalenerhaltung in der Eifel doch sehr selten zu finden.
Fossil: Gastropode (Omphalocirrus spinosus)
Größe: 9,2 cm
Fundort: Sötenicher Kalkmulde (Eifel)
Formation: Mitteldevon- Givetium – Rodert-Formation
Fotos, Sammlung und Präparation: Franz Wings
schöne Grüße aus der Eifel
Franz
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- Rückseite mit kleinen Ausbesserungen
- IMG_6329.JPG (45.4 KiB) 41831 mal betrachtet
-
- Länge 9,2 cm - breiteste Stelle ca 4 cm, die Netzstruktur, die bei kleineren Exemplaren auf dem Rücken deutlich sichtbar ist, ist im adulten Stadium verloren gegangen.
- IMG_5988.JPG (55.17 KiB) 41831 mal betrachtet
-
- Vorderseite
- IMG_5990.JPG (54.46 KiB) 41831 mal betrachtet
- Steinkautz
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Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Hallo, kurz vor knapp noch ein Fund aus dem Geschiebe von mir.
Das Stück ist ein Tauschobjekt, getauscht mit Stefan Polkowsky, präpariert von Paul Freitag.
Mit beiden abgestimmt, gefunden in MV.
Es handelt sich um einen kompletten Gomphoceras mit ca 7,5 cm Länge. Eine große Rarität es sind nur eine handvoll solcher Stücke bekannt. Das Stück stammt aus dem Silur und liegt im grünlichgrauen Graptolithengestein vor.
Viele Grüße und guten Rutsch
René
Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Das Stück ist ein Tauschobjekt, getauscht mit Stefan Polkowsky, präpariert von Paul Freitag.
Mit beiden abgestimmt, gefunden in MV.
Es handelt sich um einen kompletten Gomphoceras mit ca 7,5 cm Länge. Eine große Rarität es sind nur eine handvoll solcher Stücke bekannt. Das Stück stammt aus dem Silur und liegt im grünlichgrauen Graptolithengestein vor.
Viele Grüße und guten Rutsch
René
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"Ich hoffe, mein Schaden hat kein Gehirn genommen!" (Homer)
- Sönke
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Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Schon 104 abgegebene Stimmen, prima - weiter so!Miroe hat geschrieben:Abstimmung läuft!
Noch ist Zeit bis zum Montag 16. Januar 2017, 10:09 Uhr sich zu entscheiden.
Wir suchen hier den 12. Kandidaten fürs Fossil des Jahres.
Viele Grüße
Sönke
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Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Hallo zusammen,
allmählich wird es Zeit die Stimme abzugeben für diejenigen, die es noch nicht getan haben.
Gruß
Sönke
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Gruß
Sönke
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Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Hallo zusammen!
Zunächst vielen Dank an 169 Mitglieder, die ihre Stimme abgegeben haben sowie an alle acht Teilnehmer, die Kandidaten vorgestellt haben.
Gratulieren dürfen wir besonders Karsten zum Sieg mit seiner schönen, aufwendig präparierten Ichthyosaurierwirbelkette aus dem süddeutschen Toarcium!
Dem Duo Rainer und Paul gilt mein Lob für das gekonnte in Szene setzen (präparatorisch und fotografisch) des Trittsiegels von Rhynchosauroides aus Winterswijk und ebenfalls ein Glückwunsch zum 2. Platz. Diese Erhaltung ist wirklich etwas Besonderes. Das Stück ist nur knapp daran vorbeigeschrammt, das erste Spurenfossil als FdM zu werden. Oder hatten wir schon mal eines?
Den dritten Platz teilen sich der Acastoides sp. aus dem Oberemsium des Sauerlands von Jens und Renés Geschiebe-Nautilide, auch hierzu meine Gratulation!
Der Sieger komplettiert die Teilnehmerschar für das Fossil des Jahres, das wir heute starten. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung daran!
Beim Wettbewerb Fossil des Monats Januar läuft, wie gewohnt, bereits die Kandidatensammlung - wir freuen uns dort bereits auf Eure Fossilien.
Da nahezu alle Kandidaten nach der Teilnahme von Thomas (tbillert) freundlicherweise in die Galerie transferiert werden, wäre meine Bitte fürs neue Jahr an alle Teilnehmer, die Fotos im Hinblick auf eine Eignung für die Galerie zu optimieren (d.h. möglichst neutraler Hintergrund, formatfüllendes Fossil, Ausnutzung der 860 Pixel Breite). Meiner Meinung nach ist eine entsprechende Optimierung nicht nur im Hinblick auf den Galerie-Eintrag sinnvoll, sondern fördert auch ein gutes Abschneiden des Fossils im Wettbewerb. Es ist erfreulich, dass mittlerweile doch recht viele Fotos unter Beachtung der Vorschläge gemacht werden.
Viele Grüße und
Sönke
Zunächst vielen Dank an 169 Mitglieder, die ihre Stimme abgegeben haben sowie an alle acht Teilnehmer, die Kandidaten vorgestellt haben.
Gratulieren dürfen wir besonders Karsten zum Sieg mit seiner schönen, aufwendig präparierten Ichthyosaurierwirbelkette aus dem süddeutschen Toarcium!
Dem Duo Rainer und Paul gilt mein Lob für das gekonnte in Szene setzen (präparatorisch und fotografisch) des Trittsiegels von Rhynchosauroides aus Winterswijk und ebenfalls ein Glückwunsch zum 2. Platz. Diese Erhaltung ist wirklich etwas Besonderes. Das Stück ist nur knapp daran vorbeigeschrammt, das erste Spurenfossil als FdM zu werden. Oder hatten wir schon mal eines?
Den dritten Platz teilen sich der Acastoides sp. aus dem Oberemsium des Sauerlands von Jens und Renés Geschiebe-Nautilide, auch hierzu meine Gratulation!
Der Sieger komplettiert die Teilnehmerschar für das Fossil des Jahres, das wir heute starten. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung daran!
Beim Wettbewerb Fossil des Monats Januar läuft, wie gewohnt, bereits die Kandidatensammlung - wir freuen uns dort bereits auf Eure Fossilien.
Da nahezu alle Kandidaten nach der Teilnahme von Thomas (tbillert) freundlicherweise in die Galerie transferiert werden, wäre meine Bitte fürs neue Jahr an alle Teilnehmer, die Fotos im Hinblick auf eine Eignung für die Galerie zu optimieren (d.h. möglichst neutraler Hintergrund, formatfüllendes Fossil, Ausnutzung der 860 Pixel Breite). Meiner Meinung nach ist eine entsprechende Optimierung nicht nur im Hinblick auf den Galerie-Eintrag sinnvoll, sondern fördert auch ein gutes Abschneiden des Fossils im Wettbewerb. Es ist erfreulich, dass mittlerweile doch recht viele Fotos unter Beachtung der Vorschläge gemacht werden.
Viele Grüße und
Sönke
Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Herzlichen Glückwunsch an Karsten zum
Die Entscheidung fiel mir extrem schwer im Dezember! Das waren richtig starke Kandidaten. Ich glaube ich habe 5 Minuten vor dem Bildschirm gesessen, hoch und runter gescrollt und nicht gewusst welchen Kandidaten ich wählen soll.
Viele Grüße
Michel
Die Entscheidung fiel mir extrem schwer im Dezember! Das waren richtig starke Kandidaten. Ich glaube ich habe 5 Minuten vor dem Bildschirm gesessen, hoch und runter gescrollt und nicht gewusst welchen Kandidaten ich wählen soll.
Viele Grüße
Michel
Re: Fossil des Monats Dezember 2016
Danke Michel und alle die anderen die Ihre Stimme abgegeben haben.
Ich freue mich nach einigen Jahren mal wieder ein stellen zu dürfen.
Glückwunsch auch an die Platzierten! Waren mal wieder schöne Stücke dabei.
Ich freue mich nach einigen Jahren mal wieder ein stellen zu dürfen.
Glückwunsch auch an die Platzierten! Waren mal wieder schöne Stücke dabei.
Grüße aus Kirchhellen,
Karsten
Karsten