Geologische Wanderungen

Höhlen-Wanderungen in der Fränkischen Schweiz

Die Fränkische Schweiz ist Fossiliensammlerinnen und -sammlern vor allem durch ihren Fossilreichtum bekannt. Darüber hinaus bietet die Region viele weitere touristische Ziele und Sehenswürdigkeiten, zu denen auch ihre äußerst reizvolle Höhlen-Landschaft zu zählen ist.

Bekannt sind von den über 1000 Höhlen nicht nur die touristisch erschlossenen Schauhöhlen, wie etwa die „Teufelshöhle“ bei Pottenstein, die „Binghöhle“ bei Streitberg oder auch die „Sophienhöhle“ bei der Burg Rabenstein, sondern auch viele an Wanderwegen gelegene kleinere Höhlen, die nicht minder interessant sind. Nicht zu vergessen ist dabei die grandiose Landschaft der Täler und Höhenrücken.

Ist man nun Naturfreund mit Ambition zum Wandern und hat dazu Interesse an Geologie und Höhlen, so sind die besten Voraussetzungen gegeben, dieser Region einen (Wander-) Besuch abzustatten.

Eine Wandergruppe von 8 Personen unternahm deshalb Anfang Mai eine 16-km-Wanderung im Raum um Muggendorf, sowie eine 8-km-Wanderung in der Umgebung von Leutzdorf und Burggaillenreuth.

Der Autor möchte nun den geneigten Lesern diese Touren kurz vorstellen und ggf. zu eigenen Wanderungen anregen.

Quartier hatten wir in der empfehlenswerten „Schlehenmühle“ bei Egloffstein bezogen, wo auch Speise und Trank vorzüglich waren, wie so oft im schönen Frankenland!

Als Zugabe gibt es Fotos aus der berühmten Zoolithenhöhle bei Burggaillenreuth. Hier hatte der Autor das große Glück, im Vorjahr an einer geführten speläologischen Befahrung teilnehmen zu dürfen. Diese Höhle ist dauerhaft für die Öffentlichkeit gesperrt und bestens verwahrt. Sie ist und bleibt der Forschung vorbehalten!

 

Nun viel Spaß beim Lesen und Betrachten der Bilder!

 

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Karte 1: Zum Vergrößern anklicken. Quelle: www.openstreetmap.org

 

Gestartet sind wir am Wanderparkplatz im oberen Teil von Muggendorf (Wiesenttal). Wir folgten dem Wanderweg steil bergauf zum ersten Ziel, der Oswaldhöhle. Diese etwa 65 m lange Durchgangshöhle am „Hohlen Berg“ ist eine von mehreren in unmittelbarer Nähe (Doktorshöhle, Witzenhöhle, Wundershöhle). Entstanden sind die Höhlen in den Kalken des Oberen Weißen Jura.

 

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Abb. 1: Oswaldhöhle, nördlicher Eingang.

 

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Abb. 2: Oswaldhöhle, große Durchgangshalle.

 

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Abb. 3: Oswaldhöhle, südlicher Ein- bzw. Ausgang.

 

Weiter geht es über Steine und Wurzeln durch herrlichen Wald unterhalb des Hohen Kreuzes (Aussichtsturm), wieder steil bergab zum „Zwecklersgraben“, um nun zum “Quackenschloss“ aufzusteigen.

 

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Abb. 4 und 5: Wanderweg oberhalb der Oswaldhöhle.

 

Abb. 6 und 7: Überall befinden sich gute Wegweiser:

 

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 Abb. 6

 

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Abb. 7

 

Die Höhlenruine des Quackenschlosses geht auf eine alte Sage zurück (siehe Tafel, Abb. 8). Sie gehört zu einem älteren Höhlensystem. Imposant darin ist der Sanduhr-förmige Felsen im hinteren Höhlenteil. Hier kann man gut eine kleine Picknick-Rast machen.

 

Abb. 8-13: Am „Quackenschloss“:

 

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Abb. 8

 

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Abb. 9

 

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Abb. 10

 

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Abb. 11

 

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Abb. 12

 

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Abb. 13

 

Weiter führt die Wanderung zum „Adlerstein“, einem imposanten Aussichtsfelsen und danach durch Wiesen-Fluren nach Engelhardsberg.

 

Abb. 14-16: Am “Adlerstein“:

 

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Abb. 14

 

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Abb. 15

 

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Abb. 16

 

Abb. 17-19: Über Wiesen-Fluren nach Engelhardsberg:

 

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Abb. 17

 

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Abb. 18

 

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Abb. 19

An der Dorflinde in Engelhardsberg biegen wir nach rechts ab in Richtung zur Versturzhöhle „Riesenburg“. Den Wanderweg kreuzte eine fette, ca. 8-10 cm lange Raupe des Weidenbohrers (Cossus cossus) aus der Familie der Holzbohrer (Cossidae).

 

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Abb. 20: Dorflinde in Engelhardsberg.

 

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Abb. 21: Raupe des Weidenbohrers.


Das nächste Ziel, die Versturzhöhle „Riesenburg“ liegt hoch über dem Wiesenttal. Diese ehemalige Karsthöhle im sogenannten Frankendolomit ist das beeindruckende Ergebnis der Arbeit von Wasser, Tektonik und erosiven Kräften, sowie der Schwerkraft. Ein wildromantisches Idyll, welches sehr besuchenswert ist. Von der kleinen Aussichtsplattform hat man einen schönen Blick ins Wiesenttal (Abb. 30)

Abb. 22 bis 29: Impressionen an der Riesenburg:

 

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Abb. 22

 

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Abb. 23

 

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Abb. 24

 

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Abb. 25

 

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Abb. 26

 

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Abb. 27

 

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Abb. 28

 

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Abb. 29

 

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Abb. 30: Blick ins Wiesenttal.

 

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Abb. 31: Schautafel zur Entstehung der Riesenburg.

 

Man kann nun weiter durchs Wiesenttal und z. B. bei Doos ins Tal der Aufseß wandern. An der Einmündung in die Wiesent gibt es ein nettes Café und schon beinahe ein “Muss“ ist der Besuch der „Kuchenmühle“ mit tollem Biergarten und intaktem Wasserrad, etwa 2 km von der Einmündung der Aufseß in die Wiesent entfernt. Von der „Kuchenmühle“ kann man gut über die kleine Ortschaft Albertshof  wieder zum Ausgangspunkt in Muggendorf zurück wandern. Gesamtlänge der Tour: 16 km.

 

Abb. 32 bis 34: Im Wiesenttal:

 

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Abb. 32

 

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Abb. 33

 

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Abb. 34

 

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Abb. 35: Café in Doos.

 

Abb. 36 bis 40: Im Aufseß-Tal mit Kuchenmühle und Mühlrad:

 

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Abb. 36

 

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Abb. 37

 

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Abb. 38

 

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Abb. 39

 

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Abb. 40

 

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Abb. 41: Zauneidechsen-Männchen Lacerta agilis.


Die zweite Tour empfehle ich für eine Halbtageswanderung. Start war am kleinen Wanderparkplatz in Leutzdorf in der Nähe von Gößweinstein. Wir folgen dem hervorragend ausgeschilderten Wanderweg zur „Esperhöhle“. Diese sehenswerte Schachthöhle liegt auf halbem Wege zwischen Leutzdorf und Burggaillenreuth. Neben den geologischen und landschaftlichen Gegebenheiten (das Plateau vor der Höhle wirkt wie ein großes Amphitheater), wurde die Höhle auch bekannt auf Grund archäologischer Funde aus früh-keltischer Zeit. Berühmte Forscher waren seinerzeit in den fränkischen Höhlen unterwegs, so z. B. ROSENMÜLLER, ESPER und GOLDFUSS.

 

Abb. 42 bis 48: An der Esperhöhle zwischen Leutzdorf und Burggaillenreuth:

 

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Abb. 42

 

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Abb. 43

 

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Abb. 44

 

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Abb. 45

 

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Abb. 46

 

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Abb. 47 und Abb. 48

 

Weiter führt die Wanderung nach Burggaillenreuth, in dessen Nähe sich die berühmte „Zoolithenhöhle“ befindet. Diese ausschließlich der Forschung vorbehaltene Höhle wurde vor allem durch ihre eiszeitlichen Großsäuger-Faunen bekannt, von denen vor allem der Höhlenbär Ursus spelaeus hier erstbeschrieben wurde.
Im herrlichen Biergarten der Burg kann man hervorragend Hunger und Durst stillen, bevor es unmittelbar hinter der Burg hinab ins Wiesenttal geht. Man wandert dann weiter im Wiesenttal flussaufwärts und steigt an der „Sachsenmühle“ (Imbissmöglichkeit) wieder bergan zurück nach Leutzdorf (insgesamt etwa 8 km). Man könnte die Tour auch wahlweise in Gößweinstein starten und beenden, in diesem Falle dann über die “Stempfersmühle“ weiter oben im Wiesenttal (ca. 11 km).

 

Abb. 49 und 50: Biergarten und Burg Burggaillenreuth:

 

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Abb. 49

 

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Abb. 50

 

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Abb. 51: Aufstieg nach Leutzdorf von der Sachsenmühle aus.

 

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Abb. 52: Schlüsselblumen am Wegrand.

 

Als Zugabe folgen nun noch einige Bilder aus der „Zoolithenhöhle“ bei Burggaillenreuth.

 

Abb. 53 bis 70: Aus der Zoolithenhöhle:

 

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Abb. 53

 

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Abb. 54

 

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Abb. 55

 

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Abb. 56

 

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Abb. 57

 

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Abb. 58 und Abb. 59

 

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Abb. 60

 

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Abb. 61

 

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Abb. 62

 

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Abb. 63

 

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Abb. 64

 

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Abb. 65 und Abb. 66

 

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Abb. 67: Der Autor umgeben von Tropfstein.

 

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Abb. 68

 

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Abb. 69

 

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Abb. 70

 


Schlussbemerkung: Es würde den Rahmen dieses Beitrages bei Weitem sprengen, viele weitere Einzelheiten zu den jeweiligen Lokalitäten mit einfließen zu lassen. Deshalb empfehle ich den interessierten Leserinnen und Lesern eigene Recherche in Literatur, Karten und Internet.

 

Text und Fotos: Stefan Werner / Zwickau.

 

Kartenmaterial:

openstreetmap.org

Spezialkarte „Innere Fränkische Schweiz“, 1: 35 000; Appelt Kartografie und Verlag,
Stockackerstr. 4, 96163 Gundelsheim

 

Internetseiten:

http://fraenkische-schweiz.bayern-online.de/die-region/staedte-gemeinden/muggendorf/freizeit-sport/wandern-wanderwege/

http://www.wiesenttal.de/index.php?page=22sport

http://www.franken-tour.de/wanderungen/hoehlen-und-taeler/muggendorf-doos.html

 


Vielen Dank für Ihr/Euer Interesse!

Stefan Werner