Mineralis 2010 in Berlin

Auch in diesem Jahr fand in Berlin wieder die Mineralis auf dem Messegelände am Funkturm statt. Passend zum Jahresende bot sich wieder die Gelegenheit an einem verregneten Samstag in die Messehalle auf die Jagd nach Fossilien, Schmuck oder Mineralien zu gehen.

Wir wollen dann doch mal sehen, was die Messe denn so im Vergleich zum Vorjahr leisten kann. Der Eintrittspreis beläuft sich wie im vergangenen Jahr auf 8 Euro, den man wie gehabt um einen Euro senken kann, wenn man denn die Karte aus dem Vorjahr vorlegt. Studenten erhalten für 6 Euro Zutritt, Kinder und Fachstudenten für 4 Euro.
Eine Woche nach München, war manchem Aussteller noch der Stress anzumerken, beziehungsweise kam das in Gesprächen deutlich heraus.

Wie 2009 laufen wir wieder Peter Griss in die Arme, der auch dieses Jahr ein schönes Programm dabei hat. Ein paar Solnhofener, Ammoniten aus Mittelamerika, toller Atakamit,  Smaragdkristalle auf Matrix… . Wie immer alles handverlesen, kein Schrott.

Meister Schmode ist der nächste in der Reihe der "üblichen Verdächtigen". Wie immer herrscht er souverän über ein Meer aus Flats und bedient virtuos und sicher seine Kunden - in gewohnt guter Qualität. Dieses Mal hatte er einige schöne Ammoniten aus Resse dabei und einen Trilobiten der Gattung Psychopyge, der wahrlich nicht schlecht war.

Weitere Stände mit Fossilien wurden im Wesentlichen von Marokkanern gestellt. Das Programm war allerdings nicht so bunt wie im Vorjahr. Wieder nur wenige Vanadinit-Stufen, kaum Seeigel, keine Trilobiten-Rohlinge, wenig Fluorit. Wie im Vorjahr war Said Karkouri gut bestückt, brauchbare Trilobiten fanden sich eigentlich nur bei ihm. Daneben einige recht gut erhaltene Kreideammoniten und einige Stücke die wir nur auf Handyfotos bewundern durften, sie waren leider seit München nicht mehr verfügbar. Wieder gab es nur wenige Stücke zu monieren, bei denen aber, sobald ein Kunde Interesse zeigte, immer sofort der Hinweis auf erfolgte Reparaturen kam. Said verfolgt diese Linie also weiter.

Für die Freunde der Wirbeltiere war das Angebot wieder nicht ganz so groß. Bei den altbekannten Fischen aus Wyoming, wurden in diesem Jahr auf  Nachfrage farbliche Retuschen angegeben. Es fanden sich ein paar Keichosaurier, Mammutzähne und dieses Mal erstaunlich viele Carcharodon-Zähne aus Übersee und Nordafrika. Ein Eckstand eines Hamburger Händlers hatte eine Menge in Bernstein gebundenes "Ungeziefer" dabei.

Die Firma Krantz bediente wie üblich die Sammlerschar mit all den kleinen Notwendigkeiten, die man für die Aufbewahrung, Präparation und zum Sammeln braucht.

Es fanden sich bei den Mineralien erhebliche Lücken hinsichtlich Afghanistan und Pakistan, ebenso hielten sich brasilianische Amethystdrusen in Grenzen. Dafür waren aber wieder eine Menge hochwertig verschliffene Turmaline im Angebot. Überhaupt hatte man den Eindruck, dass einige Mineralienhändler fehlten. Es waren lediglich drei Chinesen am Start, deutlich weniger als im Vorjahr.
So haben wir mit Freude die Firma Geo-Expert mit Michael Vogt auf der Messe begrüßen können. In den letzten Jahren hatte Michael Vogt nach eigenen Angaben seinen Schwerpunkt auf Schmucksteine, besonders die genialen Honduras-Opale, und Mineralien verlegt. Wie wir erfahren durften will er sich aber wieder mehr um Fossilien kümmern. Man darf gespannt sein, aber die Ansagen bezüglich dessen was kommen soll, waren sehr interessant! Man sieht sich hoffentlich auf der Petrefakta.

China stellte in diesem Jahr die interessantesten Stufen. Herrliche Pyromorphite und ein zartvioletter Fluorit zählten zu den Favoriten. Drei Anbieter indischer Mineralien hatten ein preislich sehr unterschiedliches, aber schickes Angebot dabei. Unser Fund der Messe war dabei eine Stufe, die zwei eisblaue Apophyllit-Kristalle zeigen, die in Form und Habitus auch noch an Eiswürfel erinnern.


Die Beute:
Erworben haben wir ein paar Trilobiten, Ammoniten aus der madagassischen Unterkreide für die Systematiksammlung, einen netten Spinikosmoceras aus den Konkretionen von Popilani und ein paar Mineralien. Eine der uns begleitenden Damen fand dann noch herrliche Cloisonne-Arbeiten in Silber in einer Ramschkiste zu einem Spottpreis. Was will man denn mehr?


Fazit:
Nach wie vor ist die Messe klein im Vergleich zu Hamburg oder München. Doch durch die Fluktuation der Händler hat sie immer wieder was anderes im Programm und ist damit immer für eine Überraschung gut. So ist es denn kein Wunder, wenn man jährlich auf den einen oder anderen Paläontologen aus der Bundeshauptstatt trifft.

Wir werden wieder hingehen! Auch in der Hoffnung dass es nächstes Mal neben Tori vielleicht noch ein paar Steinkerne mehr schaffen. Zu sehen und zu finden gibt es immer etwas!


Tapir & Freakshow

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Atakamit

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Plattige Kalke

 

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Polierte "Kringel"

 

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Nach dem Original gefertigter Wikingerschmuck

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Schon wieder Fotos?!

 

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Meister Schmode ...

 

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... und seine Jünger.

 

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Said Karkouri

 

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Interessant für Steinkerne...

 

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... wie auch für die Wissenschaft.

 

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Krantz

 

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Kettengerassel...

 

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... und Facettiertes.

 

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Wie Bonbons

 

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Geo Expert

 

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China

 

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Für Leseratten

 

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Wallensteins Lager

 

Johannes Kalbe (alias Tapir) & Udo Resch (alias Freakshow)

 

Bericht über die Vorjahres-Veranstaltung auf Steinkern.de:

Mineralis 2009 in Berlin