Rückblick auf die 2. Fossilienbörse im niederländischen Ede

Am 12. März 2016 richteten die Werkgroep Fossielen Wageningen, das Forum Fossiel.net Paleontologica und der Niederländisch-Belgische Verein "De Paleobiologische Kring" in enger Kooperation miteinander zum zweiten Mal eine Fossilienbörse in Ede (Provinz Gelderland, Niederlande) aus. Die Börsenveranstaltung könnte in Zukunft wegen ihres familiären Charakters auch den einen oder anderen Sammler aus dem nördlichen Ruhrgebiet oder dem Raum Kleve / Goch / Emmerich interessieren, weshalb ich sie gerne auf Steinkern vorstellen möchte. Besucher sind jedenfalls herzlich willkommen!

 

Nachdem bereits im Jahr 2015 bei der ersten Veranstaltung 415 Besucher zur Fossilienbörse kamen, waren es im Jahr 2016 sogar 526 – somit fand die Veranstaltung ein zunehmendes Interesse, wohl auch aufgrund ihres für niederländische Fossilienbörsen einzigartigen Charakters.

 

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Abb. 1: Reges Treiben in Halle 1.

 

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Abb. 2: Und auch in Halle 2 war durchgehend interessiertes Publikum unterwegs.

 

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Abb. 3: Der Informationsstand des zu den Organisatoren der Veranstaltung zählenden Vereins "Werkgroep Fossielen Wageningen".

 

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Abb. 4: Stand des ebenfalls zu den Organisatoren des Events zählenden belgisch-niederländischen Vereins "Paleobiologische Kring".

 

Ziel des Veranstalters war es lediglich kostenneutral arbeiten zu können; was dank freiwilliger Beiträge von Besuchern, Standmietern und auch einer Fossilienauslosung, zu der Preise gestiftet wurden, gelang. Zu den Ausstellern zählten zahlreiche Hobby-Paläontologen und Vertreter wichtiger holländischer Museen. Zum Rahmenprogramm gehörten Vorträge renommierter niederländischer und belgischer Paläontologen. Die auf der Veranstaltung präsenten fünf Museen und drei Schwestervereine haben zur Freude der Organisatoren maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen - und standen den Besuchern jederzeit gern Rede und Antwort zu all ihren Fragen rund ums Thema Fossilien.

 

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Abb. 5: Zwischendurch konnte man sich im Restaurant stärken und sich in gemütlicher Atmosphäre mit Gleichgesinnten austauschen.

 

Die 50 ausstellenden Fossilienliebhaber hatten Fossilien aus aller Welt und aus allen Zeitepochen zum Tauschen und Kaufen im Angebot. Das Angebot reichte von Trilobiten aus dem Kambrium bis hin zu Mammutzähnen aus dem Pleistozän und umspannte somit hunderte Millionen Jahre.

 

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Abb. 6: Ein Exponat eines der Ausstellenden (zerfallene Wirbelsäule eines Meeresreptils, Maastrichtium, Marokko).

 

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Abb. 7: Trilobiten, Crinoidenkelche und Brachiopoden im gut sortierten Angebot eines Ausstellers. Jeder konnte im vielfältigen Angebot fündig werden.

 

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Abb. 8: Stand mit sehenswerten Exponaten, oben in der Mitte sieht man z. B. einen Rochen der Gattung Cyclobatis aus der Kreide des Libanon.

 

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Abb. 9: Im Maastrichtium von Marokko sind Wirbeltierfossilien nicht ganz so selten wie im europäischen Maastrichtium, daher finden sie öfter den Weg auf europäische Fossilienbörsen.

 

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Abb. 10: Bunt gemischtes internationales Fossilangebot eines weiteren Anbieters.

 

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Abb. 11: Stand einer Pflanzenspezialististin und Mitglied der "Werkgroep Fossielen Wageningen".

 

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Abb. 12: Es gab vor Ort eine Fachberatung für Besucher, um Besucher über das Thema Fossilfälschungen aufzuklären und zu verhidnern, dass auf der Messe Fälschungen verkauft werden können.

 

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Abb. 13: Auch an die Versorgung der Besucher mit Literatur wurde gedacht.

 

Die Museen mit ihren fachkundigen Vertretern hatten großen Anteil an den vielen spontanen positiven Äußerungen der Besucher, die die Organisatoren im Laufe des Tages erreichten.

 

Zum Rahmenprogramm zählten Vorträge von Spezialisten wie Dr. Anne Schulp (NHM Naturalis Leiden; Beitrag über die Bergung eines Tyrannosaurus rex), Sven van Uytfanghe (über Entstehen und Untergang der Karbonwälder), John Jagt (NHM Maastricht; über den vor kurzem in Maastricht gefundenen Mosasaurier „Lars“) und Bram Langeveld (NHM Rotterdam; über Tertiärfunde beim Baggern im Maas-Hafengebiet Rotterdam). Jeder der fünf Vorträge stieß auf ein reges Interesse und der Vortragsraum war mit etwa 70 Zuhörern jeweils voll besetzt.

 

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Abb. 14: Hörens- und sehenswerter Vortrag eines Biologen.

 

Im Laufe des Tages hat sich herauskristallisiert, dass Besucher und Aussteller sehr zufrieden waren mit der Teilnahme an der Börse bzw. ihrem Besuch. Viele Fossilien wechselten an diesem Tag den Eigentümer.Unsere Ziele, den Austausch von Fossilien, besonders aber auch den Gedankenaustausch zwischen allen an der Paläontologie Interessierten – vom Laien, über den Hobby-Paläontologen bis hin zu den Wissenschaftlern auf diesem Gebiet - zu befördern, sind auf vielfältige Art und Weise erfüllt worden. Die Rückmeldungen der Besucher zeigten, wie auch im Vorjahr, dass das Börsen-Konzept mit viel Begeisterung aufgenommen wurde und wird.

 

Es wird daher im Jahr 2017 (wiederum Mitte März) sicherlich eine dritte Fossilienbörse in Ede geben.

 

Partnerbörse im belgischen Wijgmaal am 13. November 2016

Den Steinkern-Lesern möchten wir kurzfristig auch den Besuch einer ganz ähnlich konzipierten Fossilienbörse, die am 13. November 2016 in Wijgmaal (Belgien; Nähe Leuven) stattfindet empfehlen. Mehr Informationen zu dieser von unserem Partnerverein Hona veranstalteten Börse können Sie der Website http://www.hona.be/?page_id=1307 entnehmen.

 

Hona 2016

 

Jo van Soest

 


Nachtrag vom 8. 12. 2016:

Inzwischen steht der Termin für die nächste Fossilienbörse in Ede fest. Sie findet am 11. März 2017 statt, geöffnet ist von 10:30 - 16:00 Uhr. Besucher sind herzlich eingerladen, der Eintritt ist frei!

PosterV2 Ede